(Dubai / Vereinigte Arabische Emirate) – Der in Dubai ansässige Projektentwickler AMEA Power hat mit der ägyptischen Regierung eine Rahmenvereinbarung zur Entwicklung eines 1.000-Megawatt-Projekts für grünen Wasserstoff unterzeichnet. Daran beteiligt sind auch der staatliche Sovereign Fund of Egypt, der dem Ministerium für Elektrizität unterstellte Netzbetreiber Egyptian Electricity Transmission (EETC), die Energiebehörde New and Renewable Energy Authority sowie die Verwaltung der Suez-Sonderwirtschaftszone (Suez Canal Economic Zone).

800.000 Tonnen Ammoniak pro Jahr

Ziel des gemeinsamen Vorhabens in der Küstenstadt Ain Sokhna im Gouvernement Suez ist die Produktion von grünem Ammoniak mit Schwerpunkt auf dem Export. Die Kapazität liege bei 800.000 Tonnen pro Jahr. Das Projekt sei „das erste von mehreren Großprojekten für saubere Energie, die AMEA Power in der gesamten Region entwickeln wird“, sagte Hussain Al Nowais, Vorsitzender von AMEA Power. Damit beginne das Unternehmen, „seine Aktivitäten in ganz Afrika auszuweiten“.

AMEA Power befinde sich „in fortgeschrittenen Gesprächen“ mit europäischen, chinesischen und japanischen Unternehmen, um langfristige Abnehmer für das grüne Ammoniak zu finden. AMEA Power führe überdies Gespräche mit der Egyptian Hydrocarbon Corporation, Hersteller von Ammoniumnitrat, um diese mit einem Teil des Wasserstoffs zu beliefern.

Erster Abschnitt könnte 2027 in Betrieb gehen

Das Kraftwerk werde in zwei Bauabschnitten von je 500 Megawatt entwickelt. Die erste Phase könnte 2027 in Betrieb gehen. Nach dem Abschluss einer Machbarkeitsstudie würde im Januar 2023 die Entwicklung des Front End Engineering Designs (FEED) beginnen. Die endgültige Investitionsentscheidung wird innerhalb der nächsten 24 bis 36 Monate erwartet. Finanzielle und technische Details wurden nicht genannt. Unklar bleibt bislang auch, woher der grüne Strom stammen soll.

AMEA Power verfügt eigenen Angaben zufolge über eine Erneuerbare-Energien-Pipeline von fast sechs Gigawatt in 15 Ländern, darunter mehrere Großprojekte in Ägypten. Die 500-Megawatt-Photovoltaikanlage „Abydos“ im Gouvernement Assuan und der 500-Megawatt-Windpark „Amunet“ im Gouvernement Rotes Meer befinden sich „in einem fortgeschrittenen Stadium“ so das Unternehmen.

Weitere Wasserstoffvorhaben in Ain Sokhna 

Die Sonderwirtschaftszone in Ain Sokhna ist auch für andere Unternehmen von Bedeutung. So hat dort vor rund zwei Wochen ein Konsortium namhafter Unternehmen um den norwegischen Projektentwickler Scatec ASA die erste Phase einer „Egypt Green“ genannten Wasserstoffanlage in Betrieb genommen.

Die Leistung der Elektrolyseure soll im Endausbau 100 Megawatt betragen, den Strom liefern dann Solar- und Windkraftwerke mit einer installierten Leistung von 260 Megawatt. Die künftige Anlage werde bis zu 15.000 Tonnen grünen Wasserstoff als Ausgangsmaterial für die Produktion von bis zu 90.000 Tonnen grünem Ammoniak pro Jahr an Fertiglobe in Ain Sokhna liefern. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) unterstützt dieses Vorhaben mit einem Darlehen in Höhe von 80 Millionen Dollar (77,2 Millionen Euro).

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AMEA Power hat im November mit der ägyptischen Regierung eine Vereinbarung zur Entwicklung einer Wasserstoffproduktion mit einer Leistung von einem Gigawatt unterzeichnet. © AMEA

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