(Edinburgh, London/ Großbritannien) – Die britische Octopus Hydrogen Ltd., Teil der Octopus Energy Group, und die Münchener BayWa r.e. AG wollen in Großbritannien die Produktion von grünem Wasserstoff starten. Octopus soll den Angaben zufolge Elektrolyseure, Kompressoren und mobile Wasserstoffspeicher an ausgewählten Solar- und Windkraftprojekten von BayWa r.e. installieren. „Wir wollen ein dezentrales Modell für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entwickeln und etablieren“, sagt Will Rowe, Gründer und CEO von Octopus Hydrogen
Direktanschluss an Solar- und Windkraftwerke
Die Anlagen werden direkt mit den Erneuerbare-Energien-Kraftwerken verbunden. Etwa 30 bis 40 Prozent des Ertrages würden vom Elektrolyseur benötigt und der Rest ins Netz eingespeist. Durch die Stromnutzung vor Ort werde auch eine mögliche Einschränkung der Erzeugung erneuerbarer Energien aufgrund von Netzengpässen vermieden. Die ersten Anlagen könnten ab nächstem Jahr bis zu 6.500 Kilogramm Wasserstoff pro Tag herstellen.
Das Projekt in Großbritannien sei Teil der Strategie von BayWa r.e., seine Wasserstoffaktivitäten in Europa zu verstärken. Das Unternehmen entwickle Onshore-Wind- und Solarprojekte in Großbritannien und Irland mit einer Leistung von mehr als zwei Gigawatt.
Blaupause aus den Niederlanden
BayWa r.e. ist bereits an verschiedenen Initiativen zur Nutzung von grünem Wasserstoff beteiligt, etwa an dem im Juni 2021 verkündeten „Sinne Wetterstof Hydrogen“-Pilotprojekt in den Niederlanden. Dabei wird der Strom aus dem 50 Megawatt leistenden Solarpark in Zeiten der Überproduktion mit einem Elektrolyseur in grünen Wasserstoff umgewandelt. Abnehmer des Energieträgers ist der auf nachhaltige Kraftstoffe spezialisierte Tankstellenbetreiber Orange Gas.
Auch Octopus Hydrogen arbeitet bereits an mehreren Projekten, darunter die Bereitstellung von grünem Wasserstoff für das Forschungs- und Entwicklungszentrum von ZeroAvia am britischen Flughafen Cotswold, nordwestlich von Swindon. Außerdem hatte das Unternehmen im Oktober 2021 die Zusammenarbeit mit Innova Renewables und Novus Renewables Services Ltd. verkündet, um an mehreren Innova-Standorten Elektrolyseure in einer Größenordnung von zwei bis 20 Megawatt zu installieren, überdies Kompressoren und mobile Wasserstoffspeicher.
Großbritannien plant in Zusammenarbeit mit der Industrie bis 2030 eine Produktionskapazität von fünf Gigawatt kohlenstoffarmen Wasserstoffs aufzubauen.
Deep Link
https://www.octohydrogen.com/press-releases/octopus-hydrogen-and-baywa-green-hydrogen-partnership
Foto
BayWa will überschüssigen Strom aus dem 50 Megawatt leistenden Solarpark Oosterwolde in den Niederlanden für die Produktion von grünem Wasserstoff nutzen. © BayWa r.e. AG