(Calgary / Kanada) – Die kanadische transkontinentale Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific (CP) erhält von Emissions Reduction Alberta (ERA) einen Zuschuss in Höhe von 15 Millionen kanadischen Dollar (10,5 Millionen Euro). Damit will das Unternehmen sein Programm zum Einsatz von wasserstoffbetriebenen Lokomotiven erweitern und die Zahl der umzurüstenden Zugmaschinen von einer auf drei erhöhen.
CP bekommt den komplementären 50/50-Zuschuss aus dem „Shovel Ready Challenge“-Programm von ERA. Dieser baut auf den 15 Millionen Dollar auf, die CP 2021 bereits in das Entwicklungsprojekt investieren wollte. Der Zeitpunkt, zu dem die Projekte umgesetzt werden, wurde nicht genannt. Keith Creel, Präsident und Chief Executive Officer von CP, zeigt sich allerdings „gespannt darauf, in naher Zukunft eine wasserstoffbetriebene Lokomotive im Güterverkehr von CP zu sehen“.
Zugbetankung mit grünem und blauem Wasserstoff
Mit der Förderung soll überdies die Infrastruktur erweitert werden. Eine Tankanlage in Calgary wird eine Elektrolyseanlage nutzen, die mit grünem Strom aus Solaranlagen auf dem CP-Hauptquartier betrieben wird. Die Anlage in Edmonton umfasst ein kleines Methan-Dampfreformierungssystem, das Wasserstoff aus den Erdgasvorkommen in der westkanadischen Provinz Alberta erzeugt. Dieses System wird so konstruiert, dass es um eine Anlage zur Abscheidung von Treibhausgasen ergänzt werden kann.
Im Dezember 2020 hatte CP angekündigt, die erste wasserstoffbetriebene Lokomotive Nordamerikas zu entwickeln und zu bauen, bei der Brennstoffzellen und Batterien die elektrischen Motoren der Züge antreiben. Mit der jetzt gewährten Förderung will CP eine weitere Streckenlokomotive sowie eine Rangierlok umrüsten.
Kompetenzzentrum für Güterbahnsysteme
Das CP-Programm für Wasserstofflokomotiven soll die technische Leistung von wasserstoffbetriebenen Lokomotiven und Betankungsinfrastrukturen im realen Betrieb demonstrieren und bewerten. Dabei würden wichtige Erfahrungen gesammelt, die in die Kommerzialisierung und künftige Entwicklungen einfließen. Nach Angaben von CP werde mit dem Programm in Alberta „ein weltweites Kompetenzzentrum für Wasserstoff- und Güterbahnsysteme geschaffen“.
Emissions Reduction Alberta ist eine staatliche geförderte Institution, die seit zwölf Jahren die Einnahmen aus der Kohlenstoffabgabe der kanadischen Großindustrie investiert, um die Entwicklung und Einführung innovativer sauberer Technologien zu beschleunigen. Seit der Gründung im Jahr 2009 hat ERA rund 821 Millionen Dollar für 221 Projekte bereitgestellt, die zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen, wettbewerbsfähige Industrien schaffen und neue Geschäftsmöglichkeiten in Alberta eröffnen. Diese Projekte werden Schätzungen zufolge bis 2030 zu einer kumulativen Verringerung von 42,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr führen.
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Computerdarstellung der Wasserstofflokomotive von CP. © CNW Group/Canadian Pacific