(Boulogne-Billancourt / Frankreich) – Die Renault-Gruppe und die Plug Power Inc., US-Anbieter von Wasserstoff und Brennstoffzellen, haben das bereits im Januar angekündigte Joint Venture „Hyvia“ gegründet. Der Name setze sich aus „Hy“ für Wasserstoff und dem lateinischen Wort „via“ für Straße zusammen, erklären die zu gleichen Teilen an der neuen Firma beteiligten Unternehmen.

Ziel sei es, „die kohlenstoffarme Mobilität weiter zu entwickeln“ und wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge auf den Markt zu bringen. Das Joint Venture integriert die erforderliche Wasserstoffkette vom Fahrzeug über die Infrastruktur bis hin zu schlüsselfertigen Dienstleistungen für die Kunden.

Hauptsitz sowie die Forschungs- und Entwicklungsteams werden in der rund 3.000 Einwohner zählenden Gemeinde Villiers-Saint-Frédéric angesiedelt, etwa 30 Kilometer westlich von Versaille. Dort befindet sich bereits das Entwicklungszentrum für leichte Nutzfahrzeuge sowie eine Fahrzeugteilefabrik der Renault-Gruppe. Auf diese Weise sollen Synergien zwischen den Teams maximiert werden. Die Prozess-, Fertigungs- und Logistikteams werden etwas weiter nördlich davon in Flins angesiedelt. Die ersten Fahrzeuge, basierend auf dem Renault „Master“ sollen dann im Werk Batilly unweit von Metz montiert werden. Die Integration der Brennstoffzelle wird von PVI, seit 2017 eine Tochtergesellschaft der Renault Gruppe, in Gretz-Armainvilliers bei Paris durchgeführt.

Drei Fahrzeugmodell bis Ende 2021

Die ersten drei Fahrzeuge, die Hyvia auf den Markt bringt, sollen noch in diesem Jahr in Europa verfügbar sein. Zu den Modellen gehören ein Lieferwagen (Van), eine größere Version davon mit Fahrerhaus für den Güterverkehr sowie ein Stadtbus für den Personentransport.

„Mit Hyvia bringen wir die Wasserstoffmobilität nach Frankreich und Europa“, ist CEO Plug Power Andrew Marsh überzeugt. Das Unternehmen wolle bis 2030 einen Marktanteil von 30 Prozent bei wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugen in Europa erreichen, sagte der neue Geschäftsführer von Hyvia, David Holderbach, der zuvor bei Renault tätig war. Das Vorhaben wird begleitet von der Einrichtung von Ladestationen und der Versorgung mit grünem Wasserstoff.

Plug Power hat mehr als 40.000 Brennstoffzellensysteme installiert, 110 Tankstellen entwickelt und gebaut, die täglich mehr als 40 Tonnen Wasserstoff ausgeben. Das Unternehmen ist seit mehr als zehn Jahren in Europa präsent und hat mehrere Elektrolyseure mit PEM-Technologie in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Portugal installiert.

Deep Link
https://www.ir.plugpower.com/Press-Releases/Press-Release-Details/2021/HYVIA-Renault-Group-and-Plug-Powers-Joint-Venture–Leads-the-Way-to-a-Complete-Ecosystem-of-Fuel-Cell-Powered-LCVs-Green-Hydrogen-and-Refueling-Stations-Across-Europe/default.aspx

Foto oben
Bis Ende dieses Jahres sollen die ersten wasserstoffbetriebenen Hyvia-Fahrzeuge auf dem Markt sein. / © Renault

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Geplante Standorte der Hyvia-Produktionen / © Renault