Deutsche Experten suchen derzeit in den 15 Staaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS nach Standorten für die Wasserstoffproduktion. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor (Bundestagsdrucksachen 19/18834; 19/18122). Zu konkreten Projekten und Fragen rund um solche Vorhaben will sich die Bundesregierung unter Verweis auf die laufende Ressortabstimmung der „Nationalen Wasserstoffstrategie“ allerdings nicht äußern.

Die Linke wies unter dem Titel „Ökologische Folgen und Kosten der Wasserstoffwirtschaft“ darauf hin, dass Plänen zufolge „grüner Wasserstoff“ für die hiesige Wirtschaft größtenteils aus dem Ausland kommen solle, da es in Deutschland zu wenig Platz und Akzeptanz für die benötigte Zahl von großen Photovoltaikanlagen und Windparks gebe. Als Produktionsstandorte würden Südeuropa, die Maghrebstaaten, Westafrika sowie die chilenische Pazifikküste genannt. Es handele sich „überwiegend um (semi-)aride Regionen, die sich heute schon durch Wasserstress auszeichnen“. Durch den Klimawandel könnte sich der Wassermangel in diesen Regionen verschärfen. Die Umstellung des Energiesystems in Deutschland und in der EU auf überwiegend importierten „grünen Wasserstoff“ würde in potentiellen Lieferländern Meerwasserentsalzungsanlagen in einer Stückzahl erfordern, die wohl deutlich über deren bisherige Anzahl hinausgehen werde. Die Lieferländer verfügten in der Regel nur über einen sehr geringen Anteil an Ökostrom, so die Linke.

Die Bundesregierung betont in ihrer Antwort, im Vordergrund stünden „zunächst die dekarbonisierte Eigenversorgung und zusätzlich die Förderung von Exportoptionen von Ökostrom und klimaneutralem Wasserstoff“. Man fördere keinen Export von Wasserstoff, der auf Kosten der Eigenversorgung produziert werde. Der Ausbau von Erzeugungskapazitäten für Wasserstoff müsse mit dem Ausbau zusätzlicher Kapazitäten erneuerbarer Energien in den potentiellen Lieferländern einhergehen. Es gelte, keine Anreize zum Ausbau fossiler Kraftwerke auszulösen.

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https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/188/1918834.pdf

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