(Berlin / Deutschland) – Großbritannien entwickle sich „zu einem Vorreiter bei kohlenstoffarmen Technologien“. Wasserstoff und CCUS seien von „zentraler Bedeutung für die Dekarbonisierung von Schwerindustrie, Energie und Verkehr“, heißt es in einer Studie der Exportinitiative Energie des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWE).

Marktanalyse: Großbritannien will bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. © BMWE

Die Regierung des Vereinigten Königreiches will bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen. Dafür sollen bis 2030 Anlagen zur Herstellung kohlenstoffarrmen Wasserstoffstoffs mit einer Leistung von kumuliert zehn Gigawatt aufgebaut und jährlich 20 bis 30 Millionen Tonnen CO2 abgeschieden werden. Die Zielmarktanalyse bewertet das Wachstumspotenzial und die Investitionsmöglichkeiten bei Technologien zur CO2-Abscheidung, -Verwertung und -Speicherung (CCUS). Damit sollen deutschen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entlang der Wasserstoff- und CCUS-Wertschöpfungskette Markteintrittschancen und -strategien im britischen Markt gezeigt werden.

Die Region an der Mündung des Humber gehört für Investoren zu den strategischen Industrieclustern mit wachsende Dynamik. © Image by Kreuzschnabel/Wikimedia Commons, License: artlibre

Demnach gebe es dort eine starke politische Unterstützung sowie eine wachsende Dynamik in strategischen Industrieclustern. Die Regionen Humber, Teesside, der Nordwesten und Schottland entwickelten integrierte CO2- und Wasserstoffnetze, darunter Schlüsselprojekte wie HyNet und East Coast Cluster. Hinzu komme ein zunehmendes Interesse des Privatsektors. Blauer Wasserstoff sei derzeit aufgrund der vorhandenen Infrastruktur wirtschaftlich rentabler, während grüner Wasserstoff mit sinkenden Kosten für erneuerbare Energien voraussichtlich an Bedeutung gewinnen werde.

Bei den CCUS-Projekte gebe es noch Entwicklungsbedarf, etwa bei der Infrastruktur, langfristigen Preisbildungsmechanismen und Vorschriften. Allerdings unterstütze die britische Regierung Wasserstoff- und CCUS-Projekte mit Subventionen, Finanzierungsmodellen wie „Contracts of Difference“ (CfD) und sowie dem Net Zero Hydrogen Fund mit einem Volumen von 240 Millionen Pfund. Zudem investiere die Labour-Regierung rund 26 Milliarden Euro in CCS-Infrastruktur, während die Offshore-Windkapazität bis 2030 auf 50 Gigawatt anwachsen soll.

Deutsche Unternehmen seien besonders gefragt für Elektrolyseure, Transportlösungen, digitale Steuerungssysteme, EPC-Leistungen sowie Zertifizierungs- und Beratungsdienste. „Damit ergeben sich für deutsche KMU zahlreiche Einstiegspunkte in einem dynamischen und staatlich stark geförderten Zielmarkt“, so die Untersuchung.

Die Zielmarktanalyse „Vereinigtes Königreich: Dekarbonisierung der Industrie (inkl. grüner Wasserstoff und CCUS)“ gibt es kostenfrei als PDF (24 Seiten). Herausgeber ist Trade Horizons Ltd.

Wir stellen die kostenfrei als PDF erhältlichen Länderanalysen für Wasserstoffmärkte der Exportinitiative Energie in lockerer Folge vor. Darin werden Möglichkeiten für Industrie und Handel aus Deutschland gezeigt, dort mit klimafreundlicher Energielösungen im Bereich erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Speichertechnologien, Power to Gas, Brennstoffzellen und Wasserstoff Fuß zu fassen. 
Bisher erschienen: Norwegen.

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Exxon Mobil will in seiner Raffinerie im südenglischen Fawley dereinst Schweröl durch grünen Wasserstoff ersetzen. © Exxon Mobil Corp.