(Brüssel / Belgien) – Die Europäische Union hat die Rahmenbedingungen für die dritte Auktion der Europäischen Wasserstoffbank festgelegt und wartet nun auf Feedback der Stakeholder. Wie angekündigt, wird die Kommission die Ausschreibung für Wasserstoffproduzenten mit Sitz im Europäischen Wirtschaftsraum bis Ende 2025 starten.

Schwerpunkt ist erneuerbarer Kraftstoff nicht biologischen Ursprungs (RFNBO, Renewable Fuel of Non-Biological Origin). Das vorgeschlagene Budget beläuft sich auf 1,1 Milliarden Euro, verteilt auf drei Bereiche:

  • 400 Millionen Euro zur Unterstützung der Produktion von RFNBO-Wasserstoff
  • 400 Millionen Euro zur Unterstützung der Produktion von RFNBO-Wasserstoff und/oder elektrolytischem kohlenstoffarmem Wasserstoff
  • 200 Millionen Euro zur Unterstützung der Produktion von RFNBO-Wasserstoff und/oder elektrolytischem kohlenstoffarmem Wasserstoff für den maritimen Sektor.

Sollten sich Länder im dritten Bereich über das Prinzip „Auction-as-a-Service“ beteiligen, könne die EU-Summe um einen Betrag aufgestockt werden, der den Beiträgen der Länder entspricht, höchstens jedoch um kumuliert 100 Millionen Euro, heißt es in der Ankündigung.

Die EU lässt Rückmeldungen der Industrie zum Entwurf in die Ausschreibung einfließen. Die Auktion soll im vierten Quartal starten. © Europäische Kommission

„Auction-as-a-Service“ ermöglicht es den Mitgliedstaaten, förderfähige Projekte in ihrem Hoheitsgebiet zu ermitteln und zu finanzieren, welche die Qualifikationskriterien der Auktion erfüllen, aber aufgrund der Mittelbeschränkungen nicht aus dem Innovationsfonds finanziert werden können. Die Mittelvergabe an Unternehmen erfolgt dann in den daran teilnehmenden Ländern in einem vereinfachten Verfahren ohne die Verpflichtung zu einer erneuten Ausschreibung. In den ersten beiden Auktionen beteiligten sich Deutschland mit zusätzlich 350 Millionen Euro, danach Spanien, Österreich und Litauen mit kumuliert 836 Millionen Euro.

Die Unterstützung durch die Wasserstoffbank erfolgt in Form einer festen Prämie für die Produktion von Wasserstoff für einen Zeitraum von maximal zehn Jahren. Die Förderung sei nach wie vor notwendig, da Projekte angesichts der Lücke zwischen den Kosten für die Herstellung von RFNBO und/oder elektrolytischem kohlenstoffarmem Wasserstoff und dem Marktpreis nicht ohne öffentliche finanzielle Hilfe durchgeführt würden.

Ergebnisse der zweiten Auktion im September

Die erste Auktion startete im November 2023 und endete im Februar 2024. Es gingen 132 Gebote aus 17 Ländern ein. Sieben Projekte wurden bewilligt, was zu einer Bezuschussung (Clearingpreis) von 0,37 bis 0,48 Euro pro Kilogramm Wasserstoff und einem Förderbetrag von insgesamt 720 Millionen Euro führte. Die Bieter wollen binnen zehn Jahren kumuliert 1,58 Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich produzieren.

Im Dezember 2024 gab es die zweite Auktion. Erste Ergebnisse wurden im Mai 2025 veröffentlicht. Die Auswahl umfasst zwölf allgemeine Projekte mit einem Clearingpreis von 0,60 Euro/kg und drei Projekte für die Wasserstoffproduktion für den maritimen Sektor mit 1,88 Euro/kg. Eine endgültige Liste einschließlich möglicher zusätzlicher Projekte aus der Reserveliste im Falle eines Ausfalls während des Prozesses wird im September 2025 veröffentlicht. Ein Konsortium habe sich Medienberichten zufolge aufgrund eines zu engen EU-Zeitplans bis zur Inbetriebnahme des Projekts bereits zurückgezogen, dies aber (bis Redaktionsschluss) noch nicht direkt bestätigt.

Nach schriftlicher Konsultation zu dem Entwurf der dritten Auktion werden Rückmeldungen von Interessengruppen eingeholt, die dann in die konkrete Ausgestaltung einfließen. Die endgültigen Konditionen werden erst zum Zeitpunkt der Eröffnung der Ausschreibung veröffentlicht.

Den Entwurf der dritten Wasserstoffauktion „Innovation Fund IF25 Hydrogen Auction“ gibt es kostenfrei als PDF (25 Seiten).

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Die Europäische Wasserstoffbank bereitet die dritte Auktion mit einem Budget von diesmal 1,1 Milliarden Euro vor. © Europäische Union / Lukasz Kobus