(Ludwigshafen / Deutschland) – Der Chemiekonzern BASF SE hat an seinem Standort in Ludwigshafen einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 54 Megawatt in Betrieb genommen. Stündlich könne damit eine Tonne Wasserstoff produziert werden. Die Jahreskapazität wird auf 8.000 Tonnen beziffert. Eigenen Angaben zufolge handele es sich um derzeit „Deutschlands größten Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseur“ (PEM).

Die Anlage wurde im Beisein der rheinland-pfälzischen Umweltministerin in Betrieb genommen (v.l.): Manuel Mundt (Vizepräsident Finanzen Sustainable Energy Systems bei Siemens Energy), Katja Scharpwinkel (BASF-Vorstandsmitglied und Werksleiterin Ludwigshafen), Katrin Eder (Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität von Rheinland-Pfalz), Udo Philipp (Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium), Stephan Kothrade (BASF-Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer), Christoph Schütte (Geschäftsführer Siemens Energy Deutschland). © BASF SE

Die Anlage wurde in Zusammenarbeit mit der Siemens Energy AG installiert und ist in die Produktions- und Infrastruktur am Standort integriert. Sie besteht aus 72 Modulen (Stacks), die in drei Reihen angeordnet sind. Der Energieträger wird in das werkseigene Verbundnetz eingespeist und darüber verteilt. Neben dem Einsatz als Ausgangsstoff für chemische Produkte plant BASF den Wasserstoff auch für den Fahrzeugsektor in der Metropolregion-Rhein-Neckar bereitzustellen. Basis der Produktion sei Strom aus erneuerbaren Energien, dessen genaue Quellen indes das Unternehmen nicht benennt.

Die 72 Stacks – die Kernelemente der Wasserstoffproduktion – wurden in der neuen Fertigungsstätte von Siemens Energy in Berlin gebaut. Sie sind in drei Arrays angeordnet, die den Ertrag in das Verbundnetz am Standort einspeisen. © BASF SE

Der Bau der Anlage wurde mit öffentlichen Mitteln in Höhe von 124,3 Millionen Euro gefördert. Davon kamen 37,3 Millionen Euro von der Landesregierung, der Rest vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. BASF selber investierte rund 25 Millionen Euro. Das Projekt mit dem Titel „Hy4CHem“ wurde 2022 im Rahmen des „IPCEI Wasserstoff“ (Important Project of Common European Interest) ausgewählt und später als Einzelprojekt gefördert (wir berichteten).

Wasserstoff komme unter anderem bei der Herstellung von Ammoniak und Methanol zum Einsatz oder werde für die Produktion von Vitaminen benötigt. Bisher wird Wasserstoff in Ludwigshafen vorrangig mittels der erdgasbasierten Dampfreformierung produziert oder fällt als Kopplungs- und Nebenprodukt an.

Die Anlage in Ludwigshafen sei „ein Leuchtturmprojekt für die Integration von Wasserstoff in einen Chemie-Produktionsstandort“, sagt Udo Philipp, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Es sei das bislang größte Projekt dieser Art in Deutschland. Der Bau begann, wie berichtet, vor rund zwei Jahren.

Die BASF-Gruppe hat weltweit rund 112.000 Mitarbeiter. Der Konzern erzielte 2024 einen Umsatz von 65,3 Milliarden Euro.

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BASF hat in Ludwigshafen einen PEM-Elektrolyseur mit einer Leistung von 54 Megawatt in Betrieb genommen. © BASF SE