(Brüssel / Belgien) – Die EU-Kommission hat die zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank gestartet. Bei dieser Ausschreibung werden 1,2 Milliarden Euro aus den Einnahmen des EU-Emissionshandelssystems (ETS) bereitgestellt. Mit den Mitteln werden die im Europäischen Wirtschaftsraum ansässigen Hersteller für den Aufbau von Produktionsstätten für erneuerbaren Wasserstoff unterstützt. Gegenüber der ersten Auktion, die im Februar dieses Jahres abgeschlossen wurde, liegt das Budget um 400 Millionen Euro höher.
Produktionsprämie für 10 Jahre
Die in diesen Auktionen ausgewählten Projekte erhalten üblicherweise für einen Zeitraum von maximal zehn Jahren eine feste Produktionsprämie (Pay-as-bid). Diese soll die Lücke schließen zwischen dem Produktionspreis und dem Preis, den die Verbraucher derzeit zu zahlen bereit sind – auf einem Markt, auf dem nicht-erneuerbarer Wasserstoff noch billiger zu produzieren ist als erneuerbarer Wasserstoff. Die Gebote für die Auktionen werden in der Reihenfolge des niedrigsten bis zum höchsten Gebotspreis eingestuft und erhalten den Zuschlag, bis das Auktionsbudget erschöpft ist.
Finanzierung mit nationalen Mitteln
Die Kommission bietet auch einen „Auktions-as-a-Service“-Mechanismus an, der es den Mitgliedstaaten ermöglicht, Projekte zu finanzieren, die an der Auktion teilgenommen haben, aber aufgrund von Haushaltsbeschränkungen nicht ausgewählt wurden. Auf diese Weise können die Staaten nationale Mittel zur Förderung in ihrem Hoheitsgebiet einsetzen, ohne eine separate Auktion auf nationaler Ebene durchführen zu müssen, was den Verwaltungsaufwand und die Kosten für alle Beteiligten verringert.
Spanien, Litauen und Österreich wollen sich wie berichtet im Rahmen der zweiten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank an dem „Auctions-as-a-Service“-System beteiligen. Demnach werden die drei Staaten zusätzlich zu den 1,2 Milliarden Euro an EU-Mitteln bis zu 836 Millionen Euro an nationalen Mitteln einsetzen, um Projekte zur Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff in ihren Ländern zu unterstützen. Damit belaufen sich die durch die Auktion mobilisierten Gelder auf insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro. Mitte November hieß es noch, die drei Länder setzten „lediglich“ 700 Millionen Euro ein. Deutschland war Vorreiter für diesen Mechanismus und leistete bei der ersten Auktion einen nationalen Beitrag in Höhe von 350 Millionen Euro.
Mit geschätzten Einnahmen in Höhe von 40 Milliarden Euro aus dem EU-Emissionshandelssystem zwischen 2020 und 2030 soll der Innovationsfonds finanzielle Anreize für Unternehmen und Behörden schaffen, in innovative kohlenstoffarme Technologien zu investieren und den Übergang Europas zur Klimaneutralität zu unterstützen.
Für die Auktion für erneuerbaren Wasserstoff können sich Interessenten bis zum 20. Februar 2025 über das EU-Finanzierungs- und Ausschreibungsportal bewerben. Die erfolgreichen Bieter unterzeichnen die Vereinbarungen innerhalb von neun Monaten nach Abschluss der Aufforderung.
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Bei der zweiten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank stehen 1,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Spanien, Litauen und Österreich geben länderspezifisch kumuliert weitere nationale Mittel in Höhe von 826 Millionen Euro für das Programm „Auction-as-a-Service“. © Europäische Union / Lukasz Kobus