(Brisbane / Australien) – Der australische Minister für Klimawandel und Energie, Chris Bowen, und die deutsche Staatssekretärin für Wirtschaft und Klimaschutz, Anja Hajduk, haben im September eine Ausweitung der bilateralen Energiezusammenarbeit angekündigt. Dies beinhalte die Zusage von jeweils 330 Millionen australische Dollar beziehungsweise 200 Millionen Euro für eine gemeinsame H2Global-Auktion.

H2Global erleichtert Einkauf und Verkauf

Der H2Global-Mechanismus erleichtert die Ein- und Ausfuhr von erneuerbarem Wasserstoff und seiner Derivate, einschließlich Ammoniak und Methanol, aus Regionen mit kostengünstiger Produktion in Märkte mit hoher Nachfrage. Für das Vorhaben wurde ein Doppelauktionsmechanismus entwickelt, der nach dem Ansatz „Contracts-for-Difference“ (CfD) funktioniert: Der grüne Wasserstoff und dessen Derivate werden zum geringstmöglichen Preis mit 10-Jahres-Verträgen eingekauft und anschließend in Europa an den Meistbietenden verkauft.

Das in Leipzig angesiedelte Tochterunternehmen Hintco GmbH fungiert als Zwischenhändler. Die erste Ausschreibungsrunde wurde im Dezember 2022 gestartet und im Juli 2024 abgeschlossen. Für die Pilotauktion hatten 65 Länder Interesse bekundet, es gab Gebote von 22 Konsortien aus fünf Kontinenten. Die emiratische Fertiglobe plc war letztlich erfolgreicher Bieter unter fünf Finalisten. Demnach werden zwischen 2027 und 2033 mindestens 259.000 Tonnen grünes Ammoniak nach Deutschland exportiert.

Korridore nach Europa für australische Unternehmen

Diese strategische Partnerschaft werde Australien in die Lage versetzen, „Korridore für die Verschiffung von erneuerbarem Wasserstoff nach Europa und darüber hinaus einzurichten, und gleichzeitig australischen Unternehmen Zugang zu den europäischen Märkten für Wasserstoff und Ammoniak verschaffen“. Im Gegenzug werde Europa von wettbewerbsfähigen Preisen für saubere Energieprodukte profitieren, so das federführende Bundeswirtschaftsministerium. „Der H2Global-Mechanismus hat jetzt 5,83 Milliarden Euro an Mitteln in der Pipeline, um die Schaffung und Skalierung von Märkten für saubere Kraftstoffe zu unterstützen“, sagt Timo Bollerhey, CEO von Hintco und Mitbegründer von H2Global.

Die gemeinsame H2Global-Ausschreibung werde dazu beitragen, die Preislücke bei erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten, die in Australien hergestellt und in Europa verkauft werden, zu schließen. Die erste Auktion für den Kauf von Wasserstoff soll 2025 beginnen, die erste Verkaufsauktion ist für 2027/2028 geplant.

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Der australische Minister für Klimawandel und Energie, Chris Bowen, und die deutsche Staatssekretärin für Wirtschaft und Klimaschutz, Anja Hajduk, unterzeichneten eine Absichtserklärung: Australien und Deutschland beteiligen sich mit kumuliert 660 Millionen australischen Dollar (400 Millionen Euro) an einer ersten H2 Global-Auktion beider Länder. © H2 Global