(Chemnitz / Deutschland) – Ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft plant, ein mit Wasserstoff betriebenes Motorrad zu entwickeln. Das „Hydrocycle“ genannte Bike werde aufgrund seiner Agilität und Kompaktheit etwa für innerstädtische Lieferdienste und Paketzusteller interessant, hoffen die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz. Außerdem könne es „als Inspiration für die Mobilität der Zukunft dienen“.

So könnte das wasserstoffbetriebene „Hydrocycle“ genannte Motorrad aussehen. © IWU (KI-generiertes Bild / Adobe Firefly)

„Wenn ein Kilogramm Wasserstoff beim Pkw rund 100 Kilometer Reichweite erlaubt, findet ein H2-Tank für den elektrischen Antrieb auch im begrenzten Bauraum eines Motorrads Platz“, so das IWU in Chemnitz. In der Rahmenkonstruktion ein komplettes Brennstoffzellensystem unterzubringen, das an Bord für die Umwandlung des Wasserstoffs in elektrische Energie benötigt wird, sei allerdings „wesentlich anspruchsvoller“.

Ein Stack der Firma WätaS ist Basis für die Entwicklung des Brennstoffzellensystems im „Hydrocycle“ © WätaS Wärmetauscher Sachsen GmbH

Das Konsortium aus Fraunhofer IWU, WätaS Wärmetauscher Sachsen GmbH (Olbernhau), 1to1design (Prag), Czech Technical University (ČVUT, Prag) und ÚJV Řež (Husinec) haben die Aufgaben untereinander aufgeteilt. So arbeiteten die Partner aus Tschechien an der Fahrzeugentwicklung und trieben die Arbeitspakete Fahrzeugaufbau, Ergonomie und Packaging (Unterbringung der Technik im verfügbaren Bauraum) voran. Die deutschen Projektpartner konzentrierten sich auf den Antriebsstrang. So diene der Brennstoffzellenstack der Firma WätaS Wärmetauscher Sachsen GmbH als Basis für das Antriebssystem. Das Fraunhofer IWU unterstütze die Erforschung neuer Fertigungsansätze und Funktionalitäten des Stacks. Das Chemnitzer Institut sei außerdem für die Dimensionierung des Systems im Hinblick auf die geforderte Leistung und das Packaging verantwortlich; ebenso für eine Schnittstelle zwischen Fahrzeug- und Brennstoffzellensystementwicklung.

Bis Ende 2025 soll der Prototyp eines solchen „Hydrocycle“ entstehen, das die europäischen Zulassungsnormen und Zertifizierungsvorschriften erfüllt.

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An der ČVUT arbeiten die Wissenschaftler am Fahrzeugaufbau des geplanten wasserstoffbetriebenen Motorrads „Hydrocycle“. © ČVUT Czech Technical University