(Herøya, Norwegen) – Der Düngemittelkonzern Yara International hat im Herøya-Industriepark der norwegischen Hafenstadt Porsgrunn seine Anlage zur Produktion grünen Wasserstoffs mit einer Leistung von 24 Megawatt in Betrieb genommen. Dieser wird zur Herstellung von Ammoniak verwendet, das wiederum zur Herstellung von Düngemitteln genutzt und auch als Schiffskraftstoff verwendet werden kann.

Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre (links) und der Vorstandsvorsitzende von Yara, Svein Tore Holsether, bei der Eröffnung der Yara-Anlage für erneuerbaren Wasserstoff im Industriepark Herøya, Porsgrunn, Norwegen © Yara International ASA

Der Wasserstoff ersetze das bisher verwendete Erdgas. Dies sei ein „wichtiger Meilenstein zur Dekarbonisierung der Lebensmittelwertschöpfungskette, der Schifffahrt und anderen energieintensiven Branchen“, sagt Svein Tore Holsether, Yara-Präsident und CEO. Die CO2-freien Düngemittel würden Teil eines neuen Portfolios namens „Yara Climate Choice“. Zusätzlich zu den Düngemitteln, die mit grünem Wassersoff hergestellt werden, gebe es solche auf Basis von kohlenstoffarmem Ammoniak, das unter Zuhilfenahme von Kohlenstoffabscheidung und Speicherung (CCS) hergestellt wird.

In der Aufbereitungsanlage wird der Wasserstoff auf 15 Grad abgekühlt und zur Ammoniakanlage geleitet © Yara International ASA

Im Jahr 2023 unterzeichnete Yara dazu ein CO2-Transport- und Lagerabkommen mit Northern Lights, einem Joint Venture von Total Energies, Equinor und Shell, und Teil der „Longship“ genannten Dekarbonisierungsstrategie der norwegischen Regierung. Yara Clean Ammonia mit Hauptsitz in Oslo betreibt eigenen Angaben zufolge das größte globale Ammoniaknetzwerk mit 15 Schiffen, hat Zugang zu 18 Ammoniakterminals sowie weltweit zu mehreren Ammoniakproduktions- und -verbrauchsstandorten.

Im März dieses Jahres hatte Herøya Industripark AS den Bau „von Europas größter kommerziellen Versuchsanlage für Wasserstoff und Ammoniak“ in Porsgrunn verkündet. Mit im Boot sind neben dem Industrieparkbetreiber auch Equinor und Skagerak Energi AS. Das Projekt ist im vier Gemeinden umfassenden Küstenstrich Grenland angesiedelt.

Durch die Zusammenarbeit mit der Industrie sollten Einnahmen aus Prüfdienstleistungen, Beratung und F&E-Kooperationen erzielt werden, hieß es seinerzeit in einer Mitteilung. Der Industriepark Herøya verfüge über eine bestehende Infrastruktur und habe damit strategische Vorteile, die für die Errichtung einer groß angelegten Testanlage förderlich seien.

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Der Herøya Industrial Park im norwegischen Porsgrunn. Die Betreiberin plant dort ein großes Testzentrum für Wasserstoff- und Ammoniaktechnologien. © Herøya Industripark AS / Dag Jenssen