Australien: 15 Millionen Dollar für H2-Ausbildungszentrum +++ Großbritannien: Lkw-Bauer machen Verbrennungsmotoren „H2-ready“ +++ Großbritannien: HVS kooperiert mit Hybot Technology zur Entwicklung von Brennstoffzellen-Lkw +++ USA: Hyzon und New Way Trucks wollen H2-Müllfahrzeuge entwickeln +++ China: Hydrexia auf dem Weg zum Wasserstoffmarkt in Südamerika +++ Ägypten: Pläne für Büroturm mit Wasserstoffversorgung konkretisiert +++ USA: Hexagon Purus liefert Gillig Wasserstoffsysteme für Brennstoffzellenbusse +++ Frankreich: Belfort bekommt acht Wasserstoffbusse von Solaris +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal 

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

+++++

Der PICAC-Campus in Townsville soll künftig Fachkräfte für die Wassertoffindustrie ausbilden. © Queensland Gov

(Australien) Die Regierung des Bundesstaates Queensland fördert in Townsville ein Qualifizierungs- und Ausbildungszentrum, um Arbeitskräfte der Region für die grüne Wasserstoffindustrie zu qualifizieren. Das mit 15 Millionen australische Dollar (9,08 Millionen Euro) unterstützte „Plumbing Industry Climate Action Centre“ (PICAC) soll dazu beitragen, den Fachkräftemangel im Handwerk zu beheben. Das neue Zentrum schließe sich einem Netz von sechs weiteren Standorten an der gesamten Ostküste Australiens an, verkündeten die Minister für Ressourcen, Scott Stewart, sowie für Beschäftigung, Ausbildung und Qualifikation, Lance McCallum, in einer gemeinsamen Erklärung. Das PICAC werde den örtlichen Arbeitnehmern die benötigten Fähigkeiten für „Tausende von neuen Arbeitsplätzen“ vermitteln, die im Rahmen des Energie- und Beschäftigungsplans von Queensland und der „Clean Energy Workforce Roadmap“ geschaffen würden. Darüber hinaus biete es Schulungen zu neuen Technologien und Anwendungen wie dem sicheren Umgang mit Wasserstoff und anderen erneuerbaren Gasen. „Townsvilles grüne Wasserstoffindustrie ist eine der größten Job-, Klima- und Wirtschaftschancen“, sagt der für Wasserstoff zuständige Abgeordnete Les Walker aus der Region Mundingburra.

+++++

Der schwedische Lkw-Bauer Volvo Truck plant ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor für Wasserstoff auf den Markt zu bringen. © Volvo AB

(Großbritannien, Medien): Einige der weltgrößten Lkw-Hersteller, darunter Volvo und MAN, überarbeiteten Verbrennungsmotoren, um sie mit schadstoffarmem Wasserstoff anstelle von umweltschädlichem Diesel zu betreiben, heißt es in einem Beitrag der Nachrichtenagentur „Reuters“. Elektrobatterien seien für den Langstreckengüterverkehr zu schwer und brauchten lange zum Aufladen. Brennstoffzellen verringerten zwar Gewicht und erhöhten die Reichweite, aber der Umstieg auf diese Technologie sei teuer, da die Unternehmen neue Lkw-Systeme entwickeln müssten. Deshalb hätten die Hersteller und ihre Zulieferer ihren unmittelbaren Fokus auf die Entwicklung von Wasserstoffverbrennungsmotoren verlagert, die eine schnellere und billigere Lösung darstellten und sich auf bestehende Produktionslinien stützen könnten, die seit Jahren ein wichtiger Wirtschaftsmotor für Länder wie Deutschland sind, so der Artikel unter Berufung auf Führungskräfte großer Lkw-Marken. „Alle arbeiten daran“, sagte etwa Reiner Roessner, Vizepräsident für den Vertrieb der Motorensparte von MAN Truck & Bus SE, Teil von Volkswagen. „Sobald der Wasserstoff verfügbar ist, wird die Nachfrage nach Wasserstoffverbrennung steigen.“ In einem ersten Pilotprojekt werde MAN im nächsten Jahr rund 200 Lkw mit wasserstoffbetriebenen Motoren an europäische Kunden ausliefern, um sie in ihren Flotten zu testen – „ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Massenproduktion“. Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo AB will (wie berichtet) in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts ebenfalls Modellen mit Wasserstoffverbrennungsmotor auf den Markt bringen und plant Kundentests ab 2026. Das mit Abstand größte Problem für Wasserstoffverbrennungsmotoren und Brennstoffzellen sei „Reuters“ zufolge die derzeit noch geringe Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff.

+++++

Sun Ying (links), CEO von Hybot, und HVS-Geschäftsführer Ian Palmer unterzeichnen das Abkommen. © HVS

(Großbritannien) Der britische Lkw-Bauer Hydrogen Vehicle Systems Ltd. (HVS) ist eine strategische Zusammenarbeit mit der chinesischen Guangzhou Hybot Technology Co. eingegangen, um die Markteinführung von Brennstoffzellen-Lkw voran zu bringen. Im Mittelpunkt der Kooperation stehe die Zusammenarbeit in den Bereichen Produkte, Technik und Dienstleistungen. Bei der Fahrzeugentwicklung liefere Hybot die Technik, wohingegen HVS für den Vertrieb und den Kundendienst auf den Märkten der EU und Großbritanniens zuständig sei. Die Vereinbarung ermögliche auch potenziell Importe von HVS-Produkten nach China und eine Zusammenarbeit bei der Erschließung anderer internationaler Märkte.

+++++

Das wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Müllfahrzeug von Hyzon und New Way wird jetzt in Nordamerika bei Kunden getestet. © Hyzon Motor Inc.

(USA) New Way Trucks, Hersteller von Müllwagenaufbauten, und der Produzent von Brennstoffzellensystemen Hyzon Motor Inc. schicken das im Mai auf der Waste Expo in Las Vegas vorgestellte brennstoffzellenbetriebene Müllfahrzeug (FCEV) jetzt in Nordamerika in den Probebetrieb. Nach Unternehmensangabe werde es auf Routen in der San Francisco Bay Area getestet. Bis zum Ende des Jahres sind weitere Präsentationen bei Kunden geplant. Der Lkw werde auch im Großraum Los Angeles eingesetzt, anschließend in Nordkalifornien und dann bis Anfang 2025 in Westkanada. Der Seitenlader sei leichter und biete mehr Nutzlast im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen, und eine ähnliche Reichweite und Leistung wie die Diesel- und Erdgasfahrzeuge in den Flotten der Kunden, sagt Eric Evans, Chief Product Officer bei New Way. Im Oktober 2023 hatte Hyzon ein erstes mit dem australischen Hersteller von Abfallsammelgeräten Superior Pak entwickeltes Brennstoffzellen-Müllfahrzeug für die Erprobung an das australische Recyclingunternehmen Remondis übergeben. Im November hieß es, Hyzon habe mit der neuseeländischen TR Group eine Vereinbarung für 20 mit Brennstoffzellen nachgerüstete Versuchsfahrzeuge getroffen. Im April 2024 stellte das Unternehmen in Melbourne einen 200-Kilowatt-Antrieb für Sattelschlepper vor. Im Juli erklärte Hyzon allerdings, man werde seinen Betrieb in Europa und Australien einstellen, weil die staatliche Unterstützung im Vergleich zu den „nordamerikanischen Bemühungen, die Einführung der Brennstoffzellentechnologie zu beschleunigen“, nachgelassen habe.

+++++

(China) Hydrexia LLC, Tochtergesellschaft der chinesischen Hydrexia Holding Ltd, und GH2 Global wollen gemeinsam Wasserstoffmärkte in Brasilien und Südamerika entwickeln. Dabei werde Hydrexia seine Technologien für Wasserstoffanwendungen bereitstellen, die von GH2 in Tankstellen, Speicher und Infrastruktur integriert werden sollen. Ähnliche Kooperationen hatte Hydrexia in der ersten Jahreshälfte 2024 bereits für Markteintritte in Malaysia, Indien und Australien geschlossen.

+++++

Rendering des geplanten Geschäftshauses „Forbes International Tower“ in Kairo. © Forbes International Tower

(Ägypten, Medien) Ein saudisches Immobilienunternehmen will Anfang nächsten Jahres in Ägyptens neuer Hauptstadt den ersten Spatenstich für einen 50-stöckigen Büroturm im Wert von einer Milliarde Dollar setzen, der mit sauberem Wasserstoff betrieben werden soll. Einem Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ zufolge setzt Magnom Properties, eine Tochtergesellschaft des saudischen Industriekonzerns Rawabi Holding, darauf, internationale Kunden in die neue Planstadt „New Cairo“ zu ziehen, die für über sechs Millionen Menschen in der Wüste östlich von Kairo von Grund auf neu gebaut wird. Ministerien ziehen bereits dorthin, allerdings gebe es bisher nur wenige Bewohner. Magnom werde in Kürze mit der detaillierten Planung des „Forbes International Tower“ beginnen und wolle das Gebäude bis 2030 fertigstellen, heißt in dem Artikel unter Berufung auf Karim Dayhoum, Executive Director of Projects des Unternehmens. Die Vereinbarung zwischen Magnon Properties und Forbes, den Büroturm zu entwickeln, wurde (wie berichtet) im Januar 2023 auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos getroffen.

+++++

Grafische Darstellung des von Gillig geplanten Wasserstoffbusses. © Gillig Corp

(USA) Hexagon Purus ASA hat mit dem US-Busbauer Gillig Corp. einen mehrjährigen Vertrag über Wasserstoffspeichersysteme für brennstoffzellenbetriebene Linienbusse abgeschlossen. Die Lieferung erfolge vom Hexagon Purus-Werk in Westminster, US-Bundesstaat Maryland. Es gebe „eine starke kommerzielle Dynamik im Segment der Transitbusse, die durch die Nachfrage nach emissionsfreien Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr angetrieben“ werde, sagt Michael Kleschinski, Executive Vice President von Hexagon Purus. Gillig hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, auch ein Fahrzeug mit Brennstoffzellen anzubieten, das gemeinsam mit BAE Systems und Ballard Power Systems entwickelt werde. Der neue Bus biete „eine außergewöhnliche Reichweite, schnelle Betankungsmöglichkeiten und eine zuverlässige Leistung in verschiedenen Klimazonen und Geländen“. Die Serienproduktion solle 2026 beginnen, hieß es im Mai (wir berichteten).

+++++

Belfort bestellt bei Solaris acht Wasserstoff-Gelenkbusse des Typs „Urbino 18“. © Solaris

(Frankreich) Der polnische Busbauer Solaris wird acht Wasserstoff-Gelenkbusse des Typs „Urbino 18“ an die Stadt Belfort liefern. Die 18 Meter langen Fahrzeuge sollen in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 an den Regionalverband lokaler Verkehrsbetriebe SMTC gehen. Der Betreiber der neuen Busse ist die für die Mobilität, einschließlich des Busverkehrs, in Belfort zuständige Régie des Transports du Territoire de Belfort (RTTB). Die Busse verfügen über eine Brennstoffzelle mit einer Leistung von 100 Kilowatt sowie über einen Verbundtank, der mehr als 50 Kilogramm Wasserstoff bei einem Druck von 350 bar speichern kann. Batterien unterstützen den 240 Kilowatt starken Elektromotor bei Spitzenstrombedarf. Nach den Aufträgen über vier Fahrzeuge für Artois Mobilités und 22 Busse für Île-de-France Mobilités ist dies die dritte Solaris-Bestellung für Wasserstoffbusse auf dem französischen Markt in den letzten Monaten.

+++++

RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Foto
iStock / © Danil Melekhin