Deutschland: Mecklenburg-Vorpommern vom H2-Kernnetz abgehängt +++ Deutschland: TÜV Rheinland bietet „H2-Ready“-Zertifizierung +++ Niederlande: X-Press nimmt mit Methanol betriebenes Feederschiff in Betrieb +++ Griechenland: Metacon baut für Motor Oil 30-MW-Elektrolyse +++ Deutschland: Kerpen bekommt 26 H2-Busse +++ Indien: Hygenco Green Energies untersucht Möglichkeiten Wasserstoffkraftwerke +++ Schottland: Wasserstofftankstellen für die Tschechischen Republik +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Grafik der von Ontras geplanten Wasserstofftransportleitungen, es fehlt der Ausbau in den Norden. © Ontras Gastransporte GmbH

(Deutschland) Die Ontras Gastransporte GmbH hat Ende Juli verkündet, welchen Beitrag sie zum Aufbau des geplanten Wasserstoffkernnetz leisten will. Demnach starte das Unternehmen „in einem ersten Schritt“ mit rund 600 Kilometer Transportleitungen im mitteldeutschen Raum. Es würde „zunächst die Verbindung der Region Leipzig mit dem mitteldeutschen Chemiedreieck, den Industriezentren in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, dem Berliner Raum sowie dem Industriebogen Meißen“ geschaffen. Dies habe Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) „überrascht“, heißt es in einem Beitrag des Norddeutschen Rundfunks. Denn im Antrag der Fernleitungsnetzbetreiber Gas war noch Rostock mit einer Verbindung nach Mitteldeutschland eingebunden. Doch solle die geplante Wasserstoffleitung zwischen Glasewitz bei Güstrow bis Ketzin in Brandenburg und weiter Richtung Sachsen „offenbar nicht gebaut werden“. Auf NDR-Nachfrage erklärte Ontras, man führe die Vorplanungen weiter. „Ursprünglich sollte die Nord-Süd-Route den Standort Rostock an ein erstes Wasserstoffnetz anbinden. Im Laufe der Entwicklung des H2-Kernnetzes zeigte sich, dass die anfangs vorgesehene Umstellung von Erdgasleitungen für das angezeigte Transportvolumen auf diesem Stück nicht mehr geeignet war, sondern ein Neubau hätte erfolgen müssen“, zitiert der NDR das Unternehmen. Die Leitung gehört zu einem IPCEI-Projekten (Important Project of Common European Interest), dessen millionenschwere Förderung die EU im Juli genehmigt hatte.

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Der TÜV Rheinland zertifiziert Materialen als „H2-Ready“ für den Einsatz mit Druckwasserstoff. © TÜV Rheinland / Shutterstock

(Deutschland) Der TÜV Rheinland bietet eine „H2-Ready-Zertifizierung nach einem Standard „H2.23“ an. Dies bescheinige Materialien wie Rohrleitungen und Druckbehältern großer Industrieanlagen die Eignung für den Einsatz mit Druckwasserstoff. Wasserstoff kann in Materialien eindringen, sie spröde machen und schädigen. Nach erfolgreicher Zertifizierung können Hersteller den Angaben zufolge mit dem Prüfzeichen „H2-Ready“ gegenüber Kunden dokumentieren, dass ihre Materialien für Druckwasserstoff geeignet seien. In Deutschland fehle es bislang an einem anerkannten Regelwerk für die dauerhafte und sichere Verwendung von Bauteilen mit Druckwasserstoff. „Diese Lücke füllen wir mit der ‚H2-Ready‘-Zertifizierung“, sagt Gunther Sproesser, Werkstoffexperte beim TÜV Rheinland. Man habe bereits mehrere Materialien des Herstellers von Schweißfittings „Busch + Kunz“ zertifiziert.

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Die „Eco Maestro 3“: X-Press wählt den Hafen von Rotterdam als Heimat für seine künftig aus 14 mit Methanol betriebenen Schiffen bestehende Feeder-Flotte. © X-press Feeders

(Niederlande) Die X-Press Feeders Group hat im Hafen von Rotterdam ihr erstes mit Methanol betriebenes Schiff in Betrieb genommen. Die „Eco Maestro“ ist ein „Dual Fuel“-Containerschiff, Rotterdam wird Heimathafen für die insgesamt vierzehn Schiffe von X-Press Feeders, weil dort einer Vereinbarung zufolge der niederländische Treibstofflieferant OCI Global grünes Methanol in Tankern von Unibarge und TankMatch bunkern kann. Feederschiffe sind spezielle Frachtschiffe, die als Zulieferer und Verteiler für große Containerschiffe und Seehäfen tätig sind. X-Press Feeders ist Teil des Container-Zubringers Sea Consortium Pte. Ltd. mit Hauptsitz in Singapur. Das Unternehmen hat mit der Taiwaner Containerreederei Evergreen Feeders den Angaben zufolge einen Vertrag geschlossen, um zwei europäische Linien zu bedienen: Die Route Green Finland (GFX) führt von Rotterdam nach Antwerpen, Helsinki (Finnland), Tallinn (Estland) und Hamina Kotka (Finnland). Green Baltic (GBX) umfasst außer Rotterdam und Antwerpen auch Klaipėda (Litauen) und Riga (Lettland). Die Verträge mit den Häfen hatte X-Press Feeders im April unterzeichnet.

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Metacon baut 30-MW-Elektrolyseur für Motor-Oil-Raffinerie in Korinth. © Motor Oil Group

(Griechenland) Die schwedische Metacon AB (publ) liefert eine alkalische Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 30 Megawatt an die Motor Oil (Hellas) Corinth Refineries S.A. Der Auftragswert beläuft sich auf 19,8 Millionen Euro. Dies umfasse auch Anpassungen, um die Anlage in einer zweiten Stufe um 20 Megawatt auf dann 50 Megawatt erweitern zu können. Die Stacks liefert die chinesische PERIC Hydrogen Technologies Co., Ltd, die Montage der Anlage erfolgt in Metacons Werk in Patras, Griechenland. Der Auftrag markiere den Angaben zufolge „den Beginn der technologischen Zusammenarbeit zwischen Metacon und Siemens“ sowohl bei der Entwicklung der nächsten Generation von industriellen Elektrolyseuren als auch bei der Implementierung führender Technologien in Metacons europäischer Fertigung. Metacon entwickelt und produziert Energiesysteme für die Herstellung von grünem Wasserstoff, komplette Elektrolyseanlagen sowie Tankstellen. Die aus 92 Einzelunternehmen bestehende Motor Oil Group hat Niederlassungen in acht Ländern, betreibt unter anderem eine Raffinerie in Korinth, vermarktet Erdölprodukte und betreibt 1.500 Tankstellen in Griechenland und im Ausland.

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Brennstoffzellenbus „Urbino 12“ von Solaris. © Solaris

(Deutschland) Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft mbH Kerpen hat beim polnischen Busbauer Solaris 26 Wasserstoffbusse des Typs „Urbino 12“ bestellt. Die ersten beiden Fahrzeuge wurden den Angaben zufolge ausgeliefert, die restlichen folgen 2025. Die 12-Meter-Busse sind mit einer 70-Kilowatt-Brennstoffzelle ausgestattet, außerdem mit Hochleistungsbatterien, die den Brennstoffzellenbetrieb bei Lastspitzen unterstützen. Solaris ist eigenen Angaben zufolge „größter Hersteller von Wasserstoffbussen in Europa“ und habe im Jahr 2023 einen Marktanteil von 44,5 Prozent erreicht. Solaris’ Urbino-Busse fahren bereits in zahlreichen deutschen Städten, darunter Köln, Wuppertal, Frankfurt und im Großraum München. Weitere Verträge mit Städten wie Krefeld, Güstrow, Groß-Gerau, Hamburg, Gummersbach und Duisburg seien in Vorbereitung.

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Hygenco Green Energies hat mit Unterstützung der JICA eine Absichtserklärung mit Mitsubishi Power zur Lieferung von grünem Wasserstoff abgeschlossen. © Hygenco Green Energies

(Indien) Die indische Hygenco Green Energies pvt. Ltd. will gemeinsam mit dem japanischen Kraftwerksbauer Mitsubishi Power die Möglichkeit der Lieferung von mit grünem Wasserstoff/Ammoniak befeuerten Gasturbinen-Kombikraftwerken (GTCC) untersuchen. Mitsubishi Power entwickelt Wasserstoff- und Ammoniak-Feuerungstechnologien zur Dekarbonisierung bestehender GTCC-Kraftwerke, um Erdgas zu ersetzen. Unterstützt wird das Vorhaben von der indischen Dependance der staatlichen japanischen Entwicklungsbehörde Japan International Cooperation Agency (JICA) als Geldgeber sowie durch technische Zusammenarbeit. Hygenco wolle im Rahmen eines Betreibermodells kommerziell nutzbare Anlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak auf der Basis von „Build-own-operate“ oder „Gas-as-a-Service“ entwickeln und einsetzen.

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Logan Energy soll die Tankinfrastruktur für zehn Wasserstoffbusse liefern, die südwestlich von Prag eingesetzt werden. © Logan Energy

(Schottland) Das schottische Unternehmen für Wasserstofftechnologien Logan Energy soll in der Tschechischen Republik den Aufbau einer Betankungsinfrastruktur für zehn Wasserstoffbusse unterstützen. Logan Energy liefere dem tschechischen Auftragnehmer ČEZ ESCO die Ausrüstungen, um in der Stadt Mníšek pod Brdy, rund 27 Kilometer südwestlich von Prag, bis Ende 2025 Tankstellen zu installieren. Dabei werde grüner Wasserstoff verwendet, der mit Strom aus Wasserkraft erzeugt wird. Die Fahrzeuge könnten mit einem Radius bis etwa 32 Kilometer eingesetzt werden. Logan Energy werde das gesamte Ausrüstungspaket für das Projekt entwickeln, herstellen, liefern und warten. Dazu gehören Elektrolyseure, Speichertanks, Kompressoren, Betankungssysteme und weitere Dienstleistungen für das Unternehmen. Das Auftragsvolumen wurde nicht genannt. Logan mit Sitz in Edinburgh wird von verschiedenen Investoren unterstützt, darunter Scottish Enterprise und Lanxing New Energy aus Singapur.

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iStock / © Danil Melekhin