Deutschland: EKPO liefert Brennstoffzellen für Climate Impulse +++ Österreich: Wien kauft Kleinbusse mit Brennstoffzellenantrieb +++ USA: Celly H2 übernimmt CNE +++ Kanada: Nikola eröffnet H2-Tankstelle für Schwerlastverkehr +++ Europa: Air Products will Netz von H2-Tankstellen aufbauen +++ Kanada: Source3 und SIDP entwickeln Hydrogen-Hub in British Columbia +++ Deutschland: Bayern fördert Elektrolyseure mit 55 Millionen Euro +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Wollen 2028 mit einem Wasserstoffflugzeug die Welt umrunden: Bertrand Piccard (links) und Raphaël Dinelli. © Climate Impulse

(Deutschland) Die EKPO Fuel Cell Technologies GmbH wird die Brennstoffzellenstacks für die erste Weltumrundung mit einem Wasserstoffflugzeug liefern. Im Rahmen des im Februar verkündeten „Climate Impulse“-Projekts soll das Flugzeug ohne Zwischenstopp 40.000 Kilometer um die Erde fliegen. Die geschätzte Flugdauer liege bei neun Tagen. Angetrieben werde das Flugzeug von zwei Elektromotoren mit jeweils 200 Kilowatt Leistung, was eine Reisegeschwindigkeit von etwa 180 Stundenkilometer ermögliche. Den dafür notwendigen Strom sollen die PEM-Stacks von EKPO liefern, ein deutsch-französisches Joint Venture von Elring Klinger und Plastic Omnium. Der grüne Wasserstoff werde in flüssiger Form in zwei Tanks mit jeweils etwa elf Kubikmetern mitgeführt. Das französische Ingenieurbüro 49 SUD ist für die Konstruktion und Herstellung des Flugzeugs verantwortlich, weitere Projektpartner sind unter anderem Airbus und Ariane. Der Start ist für 2028 vorgesehen. Am Steuer sitzen dann die beiden Piloten Bertrand Piccard und Raphaël Dinelli. Piccard hatte vor mehreren Jahren bereits das Projekt Solar Impulse geleitet und gemeinsam mit André Borschberg 2016 in einem solarbetriebenen Flugzeug die Erde mit mehreren Zwischenstopps umrundet.

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Ein Batterie-Wasserstoff-Bus von Rampini vor dem Wiener Stephansdom. © Wiener Linien / Manfred Helm

(Österreich) Der Verkehrsbetrieb „Wiener Linien“ schafft für den Öffentlichen Personennahverkehr Batterie-Wasserstoff-Busse an. Die Fahrzeuge des italienischen Herstellers Rampini Carlo S.p.A. sollen ab Mitte 2025 auf zwei Linien die derzeit dort eingesetzten Elektro-Busse ersetzen, die ihre mechanische Belastungsgrenze erreicht hätten. Sie würden sowohl mit Wasserstoff als auch elektrisch angetrieben. Von den Abmessungen und dem äußeren Erscheinungsbild ähnelten sich der aktuelle Bus und sein Nachfolger, technisch sei der Batterie-Wasserstoff-Bus jedoch „eine Innovation im Segment der Kleinbusse“. Der Rampinis „Hydron Range Extender“ verfügt über einen 230 Kilowatt leistenden Elektromotor, der seine Energie aus einer Batterie mit einer Kapazität von 170 Kilowattstunden bezieht. Eine Brennstoffzelle mit einer Leistung von 30 Kilowatt erzeugt während der Fahrt Strom, sodass der Bus den ganzen Tag ohne Nachladen im Einsatz sein könne. Dadurch sei in der Innenstadt auch keine Ladeinfrastruktur mehr nötig und die Fahrzeugflotte für die besagten Linien könne von zwölf auf zehn Busse reduziert werden. Betankt und geladen werden die neuen vollklimatisierten Fahrzeuge künftig an einer H2-Tankstelle und Ladestation von Wien Energie und Wiener Netze. Der grüne Wasserstoff werde vor Ort in Wien produziert. Die drei Tanks mit je fünf Kilogramm Fassungsvermögen befinden sich auf dem Dach. Für den Kauf und die Instandhaltung der neuen Rampini-Busse investieren die Wiener Linien gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium und der EU rund zwölf Millionen Euro. Ab 2025 würden neben den neuen Rampini-Kleinbussen auch zehn reine Wasserstoffbusse des portugiesischen Herstellers Caetano Bus eingesetzt.

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(USA) Celly H2 LLC, US-Anbieter von Wasserstoffinfrastrukturlösungen, hat Chemtec New Energies (CNE) gekauft. „Diese Akquisition ist ein wichtiger Meilenstein, da wir unser Portfolio auf dem Markt für erneuerbare Energien weiter ausbauen“, sagte Austin Terry, Gründer und CEO von Celly. Man wolle nun „umfassende Dienstleistungen anbieten, die von der Beschaffung, Logistik, Lagerung und Abgabe bis hin zu innovativen modularen Tankstellen reichen“. Das Angebot richte sich an Kommunen, Verkehrsbetriebe, Flottenbesitzer, industrielle Nutzer, Raffinerien, Häfen und andere Unternehmen. Chemtec New Energies, ein Geschäftsbereich von Chemtec Energy Services LLC, bietet modulare Infrastrukturlösungen für die Betankung und Speicherung von Wasserstoff an.

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Nikola eröffnet in Ontario erste H2-Tankstelle für den Schwerlastverkehr. © Nikola Corp.

(Kanada) Die Nikola Corporation hat über seine Marke HYLA zusammen mit ITD Industries Inc. die erste kommerzielle Wasserstofftankstelle für den Schwerlastverkehr in Ontario eröffnet. Die Station befindet sich am Hauptsitz von ITD Industries in Etobicoke in der Nähe der Highways 401, 427 und des Queen Elizabeth Highway und ermögliche auch die Betankung von Nikolas Brennstoffzellen-Lkw. „Diese Tankstelle ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Wasserstoffinfrastruktur in Nordamerika“, sagt Steve Girsky, CEO von Nikola. Die Station sei „die erste von mehreren, die ITD zusammen mit Nikola in ganz Ontario errichten will, um einen Wasserstofftankstellen-Korridor zwischen Windsor und Montreal zu errichten“, sagt Philip Turi, COO von ITD Industries. Anfang dieses Jahres wurde die erste kommerzielle Wasserstofftankstelle in der kanadischen Provinz Alberta eingeweiht (wir berichteten).

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Zentrale von Air Products in Pennsylvania. © Air Products & Chemicals Inc.

(Europa) Der US-Hersteller von Industriegasen Air Products & Chemicals Inc. hat Pläne zum Aufbau eines Netzes von permanenten kommerziellen Wasserstofftankstellen (HRS) vorgestellt. Diese sollen entlang wichtiger Verkehrskorridore in der Nähe des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) liegen und dazu beitragen, Standorte in ganz Europa miteinander zu verbinden. Die Stationen böten eine „verbesserte Betankungstechnologie, mehrere Druckbetankungsoptionen und eine Vor-Ort-Speicherung von Flüssigwasserstoff“. Die HRS würden mit erneuerbarem Wasserstoff aus dem Netz von Air Products versorgt. Hinzu komme eine zweite Wasserstoffverflüssigungsanlage, die das Unternehmen in Rotterdam baut und die – sobald sie in Betrieb ist – die Gesamtkapazität an flüssigem Wasserstoff in Europa verdoppeln werde. Für eine Reihe von bestehenden und geplanten Tankstellen habe die Europäische Kommission bereits Zuschüsse gewährt. Dazu gehörten die Standorte Rotterdam (Niederlande) und Hürth (Deutschland), die sich derzeit in der Inbetriebnahmephase befinden, eine HRS auf dem Gelände der Volvo-Gruppe im Hafen von Gent (Belgien) sowie eine weitere im Hafen von Zeebrugge (Belgien). Zudem habe Air Products Mittel vom Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten, um zwei öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen in Meckenheim und Duisburg zu bauen. Außer dem europäischen Wasserstofftankstellennetzes hat Air Products im Juni Pläne verkündet, ein Netz von Wasserstofftankstellen zu errichten, das sich von Nordkalifornien bis nach Südkalifornien in den USA und auch zwischen Edmonton und Calgary in Alberta in Kanada erstreckt.

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Im Skeena Clean Hydrogen Hub sollen jährlich 50.000 Tonnen Wasserstoff hergestellt werden. © Source3X

(Kanada) Source3 Energy X Inc. und der Skeena Industrial Development Park (SIDP) wollen gemeinsam ein „Skeena Clean Hydrogen Hub“ genanntes Zentrum zur Herstellung von sauberem Wasserstoff und seinen Derivativen entwickeln. Standort ist Terrace, British Columbia. Der Energieträger soll mittels „erneuerbaren Energien und anderen Energiequellen“ produziert werden. Den Angaben zufolge würden dort jährlich „bis zu 50.000 Tonnen kohlenstofffreier Wasserstoff und nachgelagerte Produkte“ wie sauberes Ammoniak, E-Treibstoffe oder nachhaltige Flugkraftstoffe hergestellt. Terrace sei „ein wichtiger Knotenpunkt für den Energie-, Straßen- und Schienentransport im pazifischen Kanada“, sagt Ayaz Khokhar, Präsident und CEO von Source3X. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Oakville, Ontario, Kanada, entwickelt derzeit Projekte in British Columbia, Atlantik-Kanada und Ontario.

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Die Guttroff GmbH in Dettelbach ist einer von elf Empfängern der Fördermittel aus dem Bayerischen Elektrolyseurförderprogramm, die Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger (links) überreichte. © StMWi / E. Neureuther

(Deutschland) Bayern vergibt Fördermittel für die Installation von Elektrolyseuren in Höhe von rund 55 Millionen Euro. Damit werden elf Vorhaben zur Produktion grünen Wasserstoffs mit Kapazitäten von fünf bis 8,5 Megawatt mit je fünf Millionen Euro bedacht. Empfänger sind N-Ergie (Nürnberg), Guttroff (Dettelbach), Nahkraft (Feuchtwangen), Energiepark Ried (Markt Indersdorf), Westfalen (Weißenhorn), Energiepark Osterhofen, Erik Walther (Uffenheim), Erneuerbare Energien Essenbach, Tyczka Hydrogen (Kösching), Maier & Korduletsch (Pöcking) und die Stadtwerke Bayreuth. Die Zuschüsse stammen aus dem Bayerischen Elektrolyseur-Finanzierungsprogramm (BayFELI). Der erste Finanzierungsaufruf war 3,5-fach überzeichnet. Die Bewerbungsfrist für den zweiten Aufruf läuft bis zum 9. August 2024.

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iStock / © Danil Melekhin