Deutschland: Anhörung zum Gesetz für beschleunigten Wasserstoffhochlauf +++ USA: Plug hat 95 MW Elektrolysekapazität in Betrieb oder in der Pipeline +++ USA: Hyzon zieht sich aus Europa und Australien zurück +++ Mexiko: Aslan Energy will 35.000 Hektar Land für Wasserstoffproduktion kaufen +++ Kanada: UL Solutions übernimmt Testnet Engineering GmbH +++ Frankreich: Grüner Wasserstoff für industrielle Verbrennungsprozesse +++ Großbritannien: Lloyd’s prüft Machbarkeit eines Infrastrukturprojekts mit grünem Wasserstoff +++ Kanada: Walmart Canada nutzt FC-Sattelschlepper +++ Norwegen: Scatec liefert Ammoniak an Yara +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Für den 25. September plant der Ausschuss für Klimaschutz und Energie eine Anhörung zum Gesetz für beschleunigten Wasserstoffhochlauf. © Deutscher Bundestag / Stella von Saldern

(Deutschland) Der Ausschuss für Klimaschutz und Energie im Bundestag wird eine öffentliche Anhörung durchführen. Thema ist der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines „Gesetzes zur Beschleunigung der Verfügbarkeit von Wasserstoff und zur Änderung weiterer rechtlicher Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf sowie zur Änderung weiterer energierechtlicher Vorschriften“ (20/11899). Die Anhörung soll am 25. September 2024 von 11 bis 13 Uhr stattfinden. Vereinbart wurde, elf Sachverständige einzuladen. Ziel des Gesetzentwurfs ist es, weitere Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren für die Erzeugung, Speicherung und den Import von Wasserstoff zu erleichtern. Die Bundesregierung will den Markthochlauf von Wasserstoff bis 2030 erheblich beschleunigen. Neue rechtliche Rahmenbedingungen sollen einen schnellen Auf- und Ausbau der Erzeugungs- und Versorgungskapazitäten ermöglichen.

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(USA) Das US-Unternehmen Plug Power Inc. nannte neue Zahlen zur Installation und Inbetriebnahme von Elektrolyseuren. Demnach habe man jetzt Systeme mit einer Leistung von 95 Megawatt (MW) in Betrieb oder in der Pipeline. Die Standorte erstreckten sich über Nordamerika, Europa, Afrika, Asien, Neuseeland und Indien. Seit der Installation seien damit über 1.500 Tonnen Wasserstoff produziert worden. Plug sei im Zeitplan mit der Inbetriebnahme von 37 zusätzlichen Einheiten, was die Kapazität in der zweiten Hälfte dieses Jahres voraussichtlich um 40 Tonnen Wasserstoff pro Tag erhöhen werde.

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Brennstoffzellenbus in Australien: Hyzon will Geschäfte in Europa und Australien einstellen. © Hyzon

(USA) Der in den USA ansässige Hersteller und Lieferant von Brennstoffzellenystemen Hyzon will in den Niederlanden und Australien seinen Betrieb einstellen. Hintergrund seien die dortigen „schwierigen Marktbedingungen“. So hätte die staatliche Unterstützung im Vergleich zu den „nordamerikanischen Bemühungen, die Einführung der Brennstoffzellentechnologie zu beschleunigen“, nachgelassen, teilt Hyzon mit. Allerdings beabsichtige man, potenziell auf den europäischen und australischen Markt als Brennstoffzellensystemlieferant von Original Equipment Manufacturers (OEMs) zurückzukehren. Im Zusammenhang mit den geplanten Ausstiegsaktivitäten rechnet das Unternehmen mit Kosten in Höhe von 17 Millionen Dollar, außerdem Abschreibungen in Höhe von etwa sieben Millionen Dollar, mitarbeiterbezogene Kosten beliefen sich auf etwa drei Millionen Dollar, außerdem gebe es weitere Exit-bezogene Kosten in Höhe von kumuliert etwa sieben Millionen Dollar. Hyzon konzentrierte sich bislang auf den Einsatz seiner Wasserstofftechnologie in schweren Nutzfahrzeugen in Nordamerika, Europa und Australien/Neuseeland. Das Unternehmen bekräftigte indes die Absichten, seine 200-Kilowatt-Brennstoffzellen für die nordamerikanischen FCEV-Plattformen der Lkw-Klasse 8 sowie für Müllwagen „besser zu positionieren“. Beide würden ab diesem Sommer in Versuchsprogrammen in den Vereinigten Staaten und Kanada vorgestellt. Darüber hinaus optimiere das Unternehmen seine Aktivitäten in China.

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ASLAN plant in Mexiko Wasserstoff- und Ammoniakproduktion. © AEC

(Mexiko) Aslan Energy Capital will eigenen Angaben zufolge in einem Küstengebiet des mexikanischen Bundesstaates Sonora 35.000 Hektar Land erwerben. Dies diene als Grundlage für das ANEM-Projekt (Aslan Net-zero Energy Mexico), eine auf Solarstrom basierende Produktionsanlage für grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak. Der kommerzielle Betrieb soll 2028 beginnen. Das Vorhaben wird über einen Zeitraum von zehn Jahren in vier Phasen entwickelt, wobei Phase 1 fast 600.000 Tonnen grünes Ammoniak pro Jahr produzieren soll. Die Kapazität werde sich im Rahmen von Phase 2 bis 2030 verdoppeln. ANEM soll den Binnenmarkt in Mexiko bedienen, Überschüsse gehen per Bahn in die USA. Das Potenzial für den Export nach Japan und andere Märkte werde ebenfalls bewertet. Das Front End Engineering Design wird voraussichtlich im dritten Quartal 2024 mit der ersten grünen Ammoniaklieferung beginnen. Aslan Energy Capital, eine Tochter von LNG Alliance Pte Ltd, Singapur, konzentriert sich als Projektentwicklung und Betreiber auf die Wertschöpfungskette grüner Wasserstoff und Ammoniak sowie nachhaltigen Flugtreibstoff.

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UL Solutions übernimmt die Testnet-Gruppe. Das Bild zeigt das Testnet-Labor in Kanada. © Testnet Canada Inc.

(Kanada) Die UL Solutions Inc. hat die bei München ansässige Testnet Engineering GmbH übernommen. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und bietet Testdienstleistungen für verschiedene Wasserstoffspeichersysteme, Tankstellen und deren Komponenten sowie Lagertanks. Der Kundenstamm umfasse unter anderem den Automobilsektor und Ausrüster von Wasserstoffsystemen. Im März 2020 kaufte Testnet das Wasserstofftestlabor der CSA Group in Langley bei Vancouver. Die Testnet Canada Inc. ist auf Zylindertests spezialisiert. UL Solutions bietet Test-, Inspektions- und Zertifizierungsdienste zusammen mit Softwareprodukten und Beratungsangeboten. Details zur Übernahme wurden nicht bekannt gegeben.

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Fives und Lhyfe wollen Unternehmen Wasserstoffmotoren für industrielle Prozesse anbieten. Das Foto zeigt beide Teams am Lhyfe-Standort Bessières (Occitanie) © Fives

(Frankreich) Die beiden französischen Unternehmen Lhyfe und Fives wollen für die Industrie ein „vollständig dekarbonisiertes Angebot von der Wasserstoffproduktion bis zur Verbrennung“ entwickeln. Dabei werde Lhyfe grünen Wasserstoff produzieren und liefern, Fives solle „optimierte und sichere Lösungen für den Einsatz in industriellen Verbrennungsprozessen“ anbieten. Die Unternehmen würden sich in erster Linie auf die Metall-, Glas- und Zementindustrie und einige ausgewählte industrielle Heizprozesse und -anwendungen in Europa und Nordamerika konzentrieren. So würde beispielsweise ein Aluminiumofen mit einer auf Erdgas basierenden Produktion von 120 Tonnen pro Tag durch den Einsatz von Wasserstoff seine jährlichen CO2-Emissionen um mehr als 4.000 Tonnen reduzieren. Five biete unter den Marken ITAS, North American und Pillard für Wasserstoff geeignete Brenner für alle Branchen an.

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Nick Brown, LR CEO und Shuo Chen, Vorstand und Gründer von H2Terminals © Loyd’s Register (Screenshot)

(Großbritannien) Lloyd’s Register hat mit H2Terminals Limited, Hidrogen und D3IM vereinbart, die Machbarkeit eines Infrastrukturprojekts mit grünem Wasserstoff in Großbritannien zu untersuchen. Das Konsortium will für schwimmende Offshore-Anlagen die Produktion und den Transport von Wasserstoff sowie regulatorische Anforderungen nebst Risikobewertungen für die Generierung grünen Stroms bewerten. Die Pläne umfassen die Entwicklung eines Wind-, Wellen- und Solarkraftwerks, das 100 Kilometer vor der Küste der Themse-Mündung liegt. Der grüne Wasserstoff, der auf der schwimmenden Insel erzeugt wird, solle verflüssigt und per Schiff zu einem Terminal in der Nähe von London transportiert werden. Dort werde der Energieträger auf Lastkähnen zur Stromgeneration genutzt. Das Projekt ist Teil des vom privaten Sektor geleiteten Aktionsplans „Thames Estuary Growth Board“, der darauf abzielt, Investitionen im Gebiet der Themse-Mündung anzuziehen.

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Walmart Canada nutzt künftig einen Brennstoffzellen-Lkw von Nikola. © CNW Group/Wal-Mart Canada Corp.

(Kanada) Der Einzelhandelskonzern Walmart Canada nutzt in Mississauga, Ontario, künftig einen mit Brennstoffzellen angetriebenen Sattelschlepper der Nikola Corp. Der Lkw hat eine Reichweite von etwa 800 Kilometern und kann laut Hersteller durchschnittlich 97 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermeiden. Das Fahrzeug wurde von der in Etobicoke, Ontario, ansässigen ITD Industries Inc., beschafft und werde in Ontario für längere Strecken eingesetzt. Walmart Canada plane, 100 Prozent seiner Flotte mit alternativer Energie zu versorgen, sagte Senior Director Michael Buna. Ein Zeitrahmen zur Umsetzung dieses Ziels wurde nicht genannt. Walmart Canada betreibt landesweit eine Kette von mehr als 400 Geschäften.

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Die EIB übernimmt die langfristige Finanzierung des Wasserstoff- / Ammoniakprojekts von Scatec in Ägypten. © Scatec ASA

(Norwegen) Der Düngemittelhersteller Yara Clean Ammoniak hat mit dem norwegischen Erneuerbare-Energien-Projektenwickler Scatec ASA sowie ECHEM und MOPCO ein Abkommen zur Lieferung von Ammoniak unterzeichnet. Den Angaben zufolge werde Scatec in Ägypten Erneuerbare-Energien-Kraftwerke mit einer Leistung von 480 Megawatt installieren. Gemeinsam mit der Egyptian Petrochemicals Holding Company (ECHEM) und der Misr Fertilizers Production Company (MOPCO) würden Elektrolyseanlagen mit einer Leistung von 240 Megawatt errichtet, die mit grünem Strom betrieben werden sollen. Der so erzeugte Wasserstoff diene der Ammoniakproduktion in den bestehenden Anlage von MOPCO im ägyptischen Damietta. Die Produktionskapazität liege bei jährlich 150.000 Tonnen, Abnehmer ist Yara. Yara Clean Ammonia betreibt eigenen Angaben zufolge „das größte globale Ammoniaknetzwerk“ mit 15 Schiffen und hat über die Konzernmutter Zugang zu weltweit 18 Ammoniakterminals und mehreren Ammoniakproduktions- und -verbrauchsstandorten.

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iStock / © Danil Melekhin