Deutschland: TH2ECO liefert Wasserstoff ab 2025 +++ Deutschland: Blauer Wasserstoff aus aufgegebenen Öl- und Gaslagerstätten +++ China: Kipper mit Brennstoffzellenantrieb +++ Indien: TÜV zertifiziert Design für Wasserstoffproduktion +++ USA: Nikola verkauft im ersten Halbjahr 72 Brennstoffzellen-Lkw +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Das Netzwerk TH2ECO erweitert seinen Radius. © TEAG Thüringer Energie AG

(Deutschland) Beim regionalen Wasserstoffprojekt TH2ECO kann ab 2025 mit Wasserstofflieferungen für die lokale Thüringer Wirtschaft gerechnet werden. Die überregionale Anbindung etwa an das deutschlandweite Wasserstoffkernnetz komme 2028. Ursprünglich war hier das Jahr 2030 vorgesehen. Man müsse die Verfügbarkeit von klimaneutralem Wasserstoff „in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen“ sicherstellen „und ihn zugleich für industrielle Anwendungen nutzbar machen“, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Das TH2ECO-Projekt leiste beim Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur ebenso wertvolle Unterstützung wie die Thüringer Allianz für Wasserstoff in der Industrie (ThAWI) für die Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft. Das Bundesland habe in den letzten Jahren rund 40 Millionen Euro in Forschungs- und Beratungskapazitäten im Bereich der Wasserstofftechnologien investiert. Derzeit werde der Wasserstoffstrang zur Erweiterung des Projektgebietes nach Saalfeld/Rudolstadt zum Stahlwerk Unterwellenborn und zu einem großen Papierwerk in der Region geplant. Diese Anbindung erfordere die Umstellung bisheriger Erdgasleitungen auf Wasserstoff. Insgesamt erweitere sich die Reichweite von TH2ECO um etwa 100 Kilometer Leitungslänge. Des Weiteren habe der Gemeinderat in Dachwig den Standort für einen Elektrolyseur mit einer Leistung von zehn Megawatt genehmigt. „Der Wasserstoffausbau ist auf Förderung durch Bundesministerien angewiesen“, sagt Dirk Schmidt, Projektleiter von TH2ECO Mobility. „Leider sind fest zugesagte Fördermittel für Wasserstoffmobilität im Erfurter Güterverkehrszentrum immer noch in der Schwebe und ohne Entscheidung.“ Die Zahl der Projektpartner und Unterstützer von TH2ECO sei deutlich gewachsen, so Projektleiterin Katharina Großmann von der Ferngas Netzgesellschaft mbH. Aktuell verfüge das Netzwerk TH2ECO über 31 Mitglieder, anfangs waren es vier (2021).

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Für die Entwicklung der Technologie nutzt das Team um Professor Moh‘d Amro Simulationen zum Verhalten der Wasserstoffgewinnungsmethode unter der Erde. © TU Bergakademie Freiberg / Crispin Mokry

(Deutschland) Wenn Lagerstätten für Erdöl oder Erdgas als ausgefördert gelten, verblieben immer noch mehr als 30 Prozent der ursprünglich vorhandenen Kohlenwasserstoffe im Untergrund. Die Technische Universität Bergakademie Freiberg will aus den anderweitig nicht mehr gewinnbaren Ressourcen Wasserstoff erzeugen. „Mit der Dampfreformierung wird Wasserstoff heute industriell aus bereits gewonnenem Erdöl, Erdgas oder Kohle obertägig hergestellt“, sagt Professor Moh’d Amro vom Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau der TU. Das neu entwickelte Verfahren ermögliche es, diese Technologie direkt in einer ausgeförderten Lagerstätte anzuwenden. „Das eröffnet ein riesiges Potenzial für die Herstellung von blauem Wasserstoff, wodurch weitere fossile Vorräte geschont werden“, so der Wissenschaftler. Bei dem Prozess entsteht neben Wasserstoff auch CO2. Werde dieses unterirdisch gelagert, „gelangt es nicht in die Atmosphäre und ist damit klimaneutral“. Zunächst werde die technische Machbarkeit untersucht. „Mit zunehmendem Erkenntnisgewinn“ sei es dann möglich, „wirtschaftliche Parameter zu optimieren“. Derzeit liege der Preis mit mehr als fünf Euro pro Kilogramm noch über dem Preis von konventionell hergestelltem blauem Wasserstoff. Für die Entwicklung der Technologie nutzte das Team um Professor Moh‘d Amro Simulationen zum Verhalten der Wasserstoffgewinnungsmethode unter der Erde. Außerdem untersuche man, wie der Wasserstoff oberirdisch aus den Zwischenprodukten Wasser und Kohlenmonoxid hergestellt werden kann. Beide Lösungen wurden nun als Patente in Deutschland angemeldet.

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XCMG Machinery Launches A New Hydrogen-Powered Dump Truck, the EHSL552F, to Expand Its Renewable Energy Fleet.

(China) Der Maschinenbaukonzern Xuzhou Construction Machinery Group (XCMG Machinery) hat einen Kipper mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. Das Modell „EHSL552F“ werde mit einer 120 Kilowatt leistenden Brennstoffzelle und einem Hochleistungsbatteriesystem ausgestattet. Es verfüge über ein 6-Gang-Getriebe und große Bodenfreiheit, so dass es auch steile Hänge problemlos bewältigen könne. Der Kipper sei für eine Lebensdauer von über 1,5 Millionen Kilometer ausgelegt. Die Konstruktion umfasst eine computergestützte Optimierung der Topologie sowie neue Werkstoffe und Verfahren, die das Gewicht des Fahrzeugs um 200 Kilogramm reduzierten, „ohne die strukturelle Festigkeit oder Zuverlässigkeit zu beeinträchtigen“. Im April 2022 gründete XCMG das Shanghai Hydrogen Energy Technology Research Institute. Das Unternehmen habe 16 verschiedene Modelle von Wasserstoffgeräten vorgestellt, die Bereiche wie Traktoren, Muldenkipper und Fahrgestelle für Sanitärfahrzeuge abdeckten. Ein neu entwickelter 49-Tonnen-Brennstoffzellen-Schwerlastwagen sei „kürzlich“ in Betrieb genommen worden. Im April dieses Jahres habe man eine Vereinbarung mit CHN Energy und THIKO New Energy getroffen, um gemeinsam einen wasserstoffbetriebenen Bergbau-Muldenkipper mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 240 Tonnen zu entwickeln.

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Avaada erhält ein TÜV-Zertifikat gemäß den RED II-Vorschriften der EU. © TÜV Rheinland

(Indien) Der TÜV Rheinland hat ein Vor-Zertifikat für eine geplante Anlage der Avaada Group zur Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak erteilt. Die Avaada GH2 Private Limited will das Werk mit einer Produktionskapazität von 0,5 Millionen Tonnen pro Jahr in Gopalpur, Odisha, betreiben. Das Projekt erfülle alle erforderlichen Designkriterien, basierend auf definierten Produktionsmethoden, Lagermethoden und Transport der Produkte zum benachbarten Hafen. Die Vorzertifizierung von TÜV Rheinland erfolgte auf Basis der Richtlinien für „RFNBO“ (Renewable Fuels of Non-Biological Origin) der Europäischen Union. Damit sei sichergestellt, dass der Wasserstoff und das Ammoniak aus regenerativen Quellen hergestellt würden. Avaada sei das erste Unternehmen Indiens, das die Zertifizierung der Designphase gemäß den EU-Vorschriften abgeschlossen habe.

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Nikola Brennstoffzellensattelschlepper der Kategorie 8 (mehr als 15 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht). © Nikola Corp.

(USA) Die Nikola Corporation meldet für das erste Halbjahr 2024 den Verkauf von 72 Brennstoffzellen-Lkw der Klasse 8. „Wir haben unsere Dynamik für 2024 mit soliden Großhandelszahlen, neuen Kunden wie Walmart Canada und Stammkunden wie 4GEN und IMC, die Fahrzeuge über unser Händlernetzwerk kaufen, aufrechterhalten“, sagte Nikola-CEO Steve Girsky. Alle Nikola-Trucks werden in Coolidge, Arizona, zusammengebaut.

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iStock / © Danil Melekhin