Frankreich: Lhyfe liefert Wasserstoff an Géométhane +++ Deutschland: Nordex entwickelt Prototyp eines 500-kW-Elektrolyseurs +++ Norwegen: Konsortium soll LNG-Schiff auf Brennstoffzellen umrüsten +++ Deutschland: Voith und Weifu gründen Wasserstoff-Joint Venture +++ Schweiz: Xcient Fuel-Cell-Lkw legen 10 Millionen Kilometer zurück +++ Deutschland: Aerzen soll HH2E Aggregate für H2-Produktion in Lubmin liefern +++ Dänemark: Everfuel reicht Vorschlag für H2-Produktionsprojekt ein +++ Deutschland: Gummersbach bestellt H2-Busse bei Solaris +++ Deutschland: Fraunhofer LBF will Lebensdauer von PEM-Brennstoffzellen erhöhen +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Géométhane testet in Manosque die Verbringung von Wasserstoff in vormalige Erdgaskavernen. © Géométhane

(Frankreich) Der französische Wasserstoffhersteller Lhyfe hat 350 Kilogramm grünen Wasserstoff an Géométhane (Engie-Gruppe) für einen Speichertest geliefert. Der Energieträger wurde in Manosque im Süden Frankreichs in Salzhöhlen verpresst. Dies sei „ein wichtiger Test für die nächste Phase eines Großprojekts“ unter der Leitung des Gemeindeverbundes DLV Agglo (Durance-Luberon-Verdon Agglomération) und Géométhane, das darauf abziele, „die Dekarbonisierung des Industriestandorts Marseille-Fos-Sur-Mer insbesondere mit grünem Wasserstoff zu beschleunigen“. Mit diesem Test untersuche Géométhane, das derzeit Erdgas in Salzhöhlen speichert, wie sich der Wasserstoff verhält. Der Wasserstoff werde in dem vormaligen Erdgasspeicher mehrere Wochen lang verbleiben, danach extrahiert und analysiert.

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Nordex Electrolyzers hat den Prototyp eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 500 Kilowatt vorgestellt. © Nordex Electrolyzers S.L.

(Deutschland) Nordex Electrolyzers S.L. – ein Joint Venture zwischen der Regierung der spanischen Provinz Navarra und dem Windkraftanlagenbauer Nordex Group – hat einen Teststand für Elektrolyseure eingeweiht. Dabei präsentierte das Unternehmen seinen ersten selbst entwickelten Prototyp eines alkalischen Druckelektrolyseurs mit einer Leistung von 500 Kilowatt. Das Gerät wurde in Navarra entwickelt. Validiert wird der Elektrolyseur in einem Werk, das Nordex Electrolyzers auf dem Gelände der Rotorblattfertigung der Nordex Group in Lumbier bei Pamplona errichtet hat. Es sei in der Lage, bei einem Energieverbrauch von weniger als 50 Kilowattstunden pro Kilogramm mehr als zehn Kilogramm Wasserstoff pro Stunde zu produzieren. Nordex Electrolyzers wurde 2022 mit dem Ziel gegründet, alkalische Druckelektrolyseure herzustellen. Die Entwicklung wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des lPCEI (Important Project of Common European Interest) aus dem Hy2Tech-Programm mit zwölf Millionen Euro gefördert. Das Vorprodukt mit einer Leistung von 50 Kilowatt ist seit 2023 in Betrieb und befindet sich derzeit in der Testphase bei Nordex Electrolyzers in Puertollano (Ciudad Real). „Unser Ziel ist es, bis 2026 ein Serienprodukt im Megawatt-Maßstab herzustellen“, sagt Luis Solla, CEO von Nordex Electrolyzers.

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Teco 2030 und Blom Maritime sollen die Kvierta von Samskip auf Wasserstoff umrüsten. © Teco 2030

(Norwegen) Teco 2030 und Blom Maritime wollen ein mit Flüssigerdgas (LNG) betriebenes Schiff des Logistikers Samskip auf den Betrieb mit Brennstoffzellen und Wasserstoff umrüsten. Die Unternehmen haben dafür Zuschüsse in nicht genannter Höhe von Enova SF erhalten, ein dem norwegischen Umweltministerium unterstehendes Unternehmen, das Fördermittel für den Umbau zu einer klimafreundlichen Wirtschaft vergibt. Die „Kvitnos“ verkehrt derzeit von Rotterdam (Niederlande) entlang des größten Teils der norwegischen Küste nach Hammerfest. Das Projekt ziele auch darauf ab, aufgrund der festen Route des 2015 in Betrieb genommenen Schiffes langfristige Verträge über die Versorgung mit Wasserstoff zu ermöglichen. Blom Maritime wird Ingenieure bei der Erstellung der Unterlagen unterstützen, die für die vorläufige Genehmigung der Brennstoffzellen- und Wasserstofflösung erforderlich sind. Samskip hat bereits ein wasserstoffbetriebenes Containerschiff im Rahmen des SeaShuttle-Projekts im Bau.

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Voith und Weifu unterzeichnen im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft ein Kooperationsabkommen. Vorn: HySTech-CEO Maximilian Giehr (links) und Deputy General Manager von Weifu Liu Jinjun © Voith

(Deutschland) Der Technologiekonzern Voith hat eine Kooperationsvereinbarung mit der chinesischen Weifu Group unterzeichnet und zwei Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Voith und Weifu wollen an Forschung, Entwicklung, Produktion und Anwendung von Wasserstoffspeichersystemen arbeiten. Eines der Joint Ventures ist für den globalen Markt (ohne China) ausgelegt. Voith ist hierbei mit der im April 2024 gegründeten HySTech GmbH Mehrheitseigentümer. Das zweite Joint Venture für den chinesischen Markt wird mehrheitlich von Weifu geführt. Für Voith sei Weifu „der ideale ergänzende Partner, der einerseits das entsprechende Know-how im Bereich Skalierung von Automotive-Anwendungen und Lieferketten mitbringt, und andererseits den wichtigen Zugang zum chinesischen Markt“ biete. Außerdem sei Weifu bereits seit einigen Jahren im Bereich Wasserstoff aktiv. Die Vereinbarung wurde mit Hilfe des deutschen Unternehmens Bosch geschlossen, das bereits seit Anfang 2022 gemeinsam mit Weifu an der Entwicklung von Brennstoffzellen forsche und bei Weifu strategische Anteile halte. Die Gründung der beiden Gemeinschaftsunternehmen wird für das 4. Quartal 2024 erwartet. Die Weifu Group gehört den Angaben zufolge zu den 30 führenden Unternehmen der chinesischen Automobilindustrie.

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Die Xcient Fuel Cell Heavy Duty Trucks von Hyundai haben in der Schweiz seit 2020 mehr als zehn Millionen Kilometer zurückgelegt. © Hyundai Motor Company

(Schweiz) Die in der Schweiz fahrenden Brennstoffzellen-Lkw der Hyundai Motor Company haben nach Unternehmensangaben mittlerweile kumuliert mehr als zehn Millionen Kilometer zurückgelegt. Im Oktober 2020 hatten die Koreaner die ersten Lkw des Typs „Xcient Fuel Cell“ in das Land geliefert, mittlerweile sind 48 dieser Wagen auf den Schweizer Straßen unterwegs. Die Fahrzeuge haben eine Leistung von 180 Kilowatt (zwei 90-Kilowatt-Brennstoffzellensysteme) und einen 350-Kilowatt-E-Motor. Die Reichweite liege bei über 400 Kilometer. Alle Xcient Fuel Cell Heavy Duty Trucks, die in der Schweiz betrieben werden, verwenden grünen Wasserstoff, so der Hersteller. Sie würden derzeit in den USA, der Schweiz, den Niederlanden, in Deutschland, Frankreich, Neuseeland, Korea, Israel, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingesetzt.

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Schnittbild: Wasserstoff lässt sich aufgrund seiner Eigenschaften nur schwer verdichten, da es aufgrund seines Volumenstroms „eine sehr geringe Energiedichte“ aufweise, erklärt die Aerzen GmbH. Für die Verdichtung von H2 im Niederdruckbereich seien Schraubenkompressoren eine „sinnvolle Lösung beziehungsweise Ergänzung zu Hochdruckkompressoren“. © Aerzener Maschinenfabrik GmbH

(Deutschland) Die im Süden Niedersachsens ansässige Aerzener Maschinenfabrik GmbH soll drei Aggregate des Typs „VRW 536M“ an den Wasserstoffproduzenten HH2E AG liefern. Die Hamburger planen derzeit, wie berichtet, den Bau einer Großelektrolyseanlage in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) mit einer anfänglichen Leistung von 100 Megawatt. Damit ließen sich jährlich etwa 6.000 Tonnen (über 200.000 Megawattstunden) grüner Wasserstoff produzieren. Bis 2030 soll die Leistung auf ein Gigawatt für dann 60.000 Tonnen pro Jahr steigen. Die Produktion starte 2026. HH2E will bis 2030 in Deutschland Produktionsanlagen mit einer Gesamtkapazität von mindestens vier Gigawatt installieren. Die Aggregate haben laut Hersteller einen Volumenstrom von je 4.700 Kubikmeter pro Stunde sowie einem Enddruck von je 8,0 bar und seien „speziell für die effiziente und sichere Kompression von Wasserstoff entwickelt“ worden. Als Schraubenverdichter könne der VRW 536M auch größere Volumenströme bis 6.000 Kubikmeter pro Stunde verarbeiten. Der Ertrag der Lubmin-Wasserstoffanlage soll in das Erdgasnetz eingespeist werden. Das Pipeline-System von der Ostsee nach Süddeutschland ist Teil des deutschen Wasserstoffkernnetzes.

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Rendering des möglichen Standorts für eine Wasserstoffproduktion mit einer Kapazität von bis zu zwei Gigawatt in der dänischen Gemeinde Vejen. © Everfuel A/S

(Dänemark) Everfuel A/S hat einen Vorschlag für eine Produktionsstätte für grünen Wasserstoff mit einer Kapazität von bis zu zwei Gigawatt eingereicht. Standort ist den Angaben zufolge der Revsing Energiepark, der von der Gemeinde Vejen entwickelt wird. Das „Frigg“ genannte Vorhaben werde Everfuels erste groß angelegte Produktionsanlage für die Versorgung von Industriekunden in Deutschland mit Wasserstoff per Pipeline. Das Unternehmen habe sich bereits ein Grundstück gesichert und setze nun die Entwicklungsarbeiten fort. Das Projekt habe potenziell eine direkte Anbindung an lokale Solar- und Windparks. „Frigg“ befinde sich in unmittelbarer Nähe des Umspannwerks Revsing und an der Kreuzung zwischen dem Nord-Süd- und dem Ost-West-Wasserstoff-Backbone („Lower T“), der laut Ankündigung des dänischen Übertragungsnetzbetreibers Energinet als erster Abschnitt bis 2028 gebaut und in Betrieb genommen werden soll. Im Mai gab Everfuel eine Absichtserklärung mit einem ungenannten deutschen Industriekunden über die anfängliche Lieferung von bis zu 10.000 Tonnen grünen Wasserstoffs pro Jahr bekannt.

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Gummersbach will 15 H2-Busse des Typs „Urbino 12“ einflotten. © Solaris Bus & Coach

(Deutschland) Die Oberbergische Verkehrsgesellschaft (OVAG) hat 15 Wasserstoffbusse des Typs „Urbino 12“ bei dem polnischen Fahrzeugbauer Solaris Bus & Coach bestellt. Damit wolle die Stadt Gummersbach ihre Flotte des öffentlichen Nahverkehrs verstärken. Die Busse werden mit Traktionsbatterien ausgestattet, die die Brennstoffzelle bei Stromspitzen unterstützen, und mit einer Wärmepumpe beheizt. Der Antrieb der Fahrzeuge erfolgt über einen 160 Kilowatt starken zentralen Elektromotor. Die Auslieferung erfolgt im Jahr 2025. Solaris hat eigenen Angaben zufolge aus Deutschland in den letzten Monaten Bestellungen für Urbino-Wasserstoffmodelle aus Frankfurt, Essen, Köln und Groß-Gerau erhalten.

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Das Fraunhofer LBF will die Materialeigenschaften von Brennstoffzellenmembranen verbessern und deren Lebensdauer erhöhen. Dazu dienen auch Sorptionsmessungen zur Erstellung von Modellen und Simulationen. © Fraunhofer LBF

(Deutschland) Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF will Brennstoffzellensysteme verbessern. Die Modellierung des Materialverhaltens von Polyelektrolytmembranen (PEM) unter thermischen und hygrischen Lasten könne „einen Beitrag zur Erhöhung der Lebensdauer von Brennstoffzellen leisten“, so die Wissenschaftler. In dem neuen Projekt „Erfassung und Parametrisierung des zeitabhängigen Materialverhaltens von Polyelektrolytmembranen unter hygrothermischen Lasten – PEMPAR“ wollen die Forscher nun eine Methode entwickeln, um die Test- und Prüfzeiten von PEM-Brennstoffzellen und Elektrolyseuren zu reduzieren. Das Projekt ist auf 24 Monate angelegt und wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit einer Summe in nicht genannter Höhe gefördert.

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iStock / © Danil Melekhin