Finnland: Alpiq wird Mehrheitseigentümer von P2X Solutions +++ Deutschland: Wasserstoff-Kompass jetzt als PDF verfügbar +++ Deutschland: Enapter liefert Elektrolyseure mit vier Megawatt Leistung nach Italien +++ Norwegen: Toyota gibt Hynion Finanzhilfe für Wasserstofftankstellen +++ Spanien: Hauptversammlung stützt Wasserstoffpläne von Enagás +++ Deutschland: Bad Lauchstädt feiert Richtfest für Elektrolysegebäude +++ Deutschland: Deutschland und Namibia intensivieren Zusammenarbeit für grünen Wasserstoff +++ UK: SSE und Equinor prüfen Pläne für 900-MW-Wasserstoffproduktion +++ Frankreich: Lhyfe bekommt 149 Millionen Euro Fördermittel für 100-MW-Elektrolyse +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Alpiq übernimmt mehrheitlich die finnische P2X Solutions Oy. Das Unternehmen plant derzeit mehrere Produktionsstätten für grünen Wasserstoff. Die Anlage in Harjavalta soll alsbald grünen Wasserstoff liefern. © P2X Solutions Oy

Finnland: Der Schweizer Energiekonzern Alpiq übernimmt mit 54,9 Prozent die Mehrheit an P2X Solutions Oy, finnischer Hersteller von Wasserstoff. Optional sei bis Ende 2028 die Komplettübernahme möglich, so das Unternehmen. „P2X Solutions passt dank seiner Wasserstoffaktivitäten perfekt in die Strategie von Alpiq“, sagt Amédée Murisier, Mitglied des Alpiq-Vorstandes und neben dem Schweizer Geschäft auch für Wasserstoffaktivitäten verantwortlich. Das Unternehmen meldete für 2023 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Franken (8,5 Milliarden Euro). P2X Solutions baut derzeit Finnlands erste Produktionsanlage für grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab in Harjavalta, Finnland. Die Elektrolysekapazität liegt bei 20 Megawatt. Das Unternehmen plant auch Wasserstoffproduktionsanlagen in Joensuu sowie in Oulu (100 Megawatt) und will bis 2031 eine Elektrolysekapazität von insgesamt einem Gigawatt erreichen. Den Angaben zufolge werde P2X Solutions als unabhängiges Unternehmen fortgeführt. Der Gründer Herkko Plit bleibe CEO und Aktionär.

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Den „Wasserstoff-Kompass“ gibt es jetzt kostenfrei als PDF. © Dechema / Acatech

(Deutschland) Der „Wasserstoff-Kompass“ ist jetzt auch als PDF erhältlich. Das 625 Seiten umfassende digitale Werk soll der Wasserstoffwirtschaft Orientierung bieten. Es zeigt datenbasiert Handlungsoptionen und Schlüsseltechnologien zu Erzeugung, Transport und Import sowie zu möglichen Anwendungsfällen rund um Wasserstoff und seine Folgeprodukte. Gleichzeitig stellt er wesentliche Grundvoraussetzungen, Vor- und Nachteile und Folgen dar. Zusätzlich wurden bestehende und künftige Verknüpfungen zwischen Industrien, Prozessen und Sektoren herausgearbeitet. Begonnen wurde das Projekt im Jahr 2021 und von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (Dechema) sowie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften e. V. (Acatech) mit Fördermittel aus dem Bundeswirtschaftsministerium erarbeitet. Stand der Analysen ist Dezember 2023.

Den „Wasserstoff-Kompass – Handlungsoptionen für die Wasserstoffwirtschaft“ gibt es kostenfrei als PDF (625 Seiten).

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Enapter liefert Elektrolyseure des Typs „AEM Nexus 1000“ mit einer Leistung von vier Megawatt nach Italien. © Enapter AG

(Deutschland) Die Enapter AG wird drei Elektrolyseure mit je einem Megawatt Leistung an CFFT SpA liefern. Der italienische Logistiker will die Geräte in einem Hafen in der Nähe Roms bei einer Betankungsanlage für Wasserstoff einsetzen und mit nachhaltig erzeugtem Strom betreiben. Diese Bestellung sei der „bislang größte Einzelauftrag aus Europa in der Geschichte Enapters“, so der Hersteller. Darüber hinaus hat die italienische F.i.l.m.s SpA ebenfalls einen Elektrolyseur mit einem Megawatt Leistung bestellt. Das metallverarbeitende Unternehmen nutzt in seinen Fertigungsprozessen herkömmlichen Wasserstoff, der bisher zugekauft wurde. Mit dem Elektrolyseur sei man künftig in der Lage, grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu produzieren und direkt in den Gasmix der Brennöfen einzuspeisen. Mittelfristig solle Erdgas sukzessive durch grünen Wasserstoff ersetzt werden. Hinsichtlich des Auftragsvolumens sagt Enapter vage, es liege kumuliert „im oberen siebenstelligen Bereich“.

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Toyota brachte 2014 mit dem „Mirai“ sein erstes Brennstoffzellenauto auf den Markt. © Toyota / Hynion

(Norwegen) Toyota Norwegen gibt der norwegischen Hynion AS Finanzhilfen für den Aufbau der Wasserstofftankstelle in Høvik. Damit solle die Anlage aufgerüstet und verbessert sowie die Verfügbarkeit von Wasserstoff an der Station erhöht werden. Hynions Tankstelle in Høvik außerhalb von Oslo, sei derzeit Norwegens einzige öffentliche Wasserstofftankstelle. Das Unternehmen warte eigenen Angaben zufolge noch auf die Neuzertifizierung seiner Wasserstofftankstelle in Porsgrunn. „Für Toyota ist es unerlässlich, dass die Wasserstofftankstelle in Høvik die Kapazität erhöhen und für unsere Kunden nahtlos und zugänglich sein kann“, sagt Espen Olsen, Chief Information Officer Toyota Norway. Der Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur sei eine Herausforderung, die große Investitionen erfordere, sagt Slavica Djuric, CEO von Hynion: „Gleichzeitig ist die Anzahl der Personenkraftwagen und schweren Fahrzeuge, die mit Wasserstoff betrieben werden, begrenzt, so dass die Nachfrage nach Wasserstoff immer noch relativ gering ist.“

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Enagás-Zentrale in Madrid. © Enagás SA

(Spanien) Die Hauptversammlung von Enagás unterstütze das Engagement des Unternehmens für grünen Wasserstoff. Demnach werde Enagás unter anderem auch seine Präsenz in Deutschland konsolidieren, indem es seinen Anteil am Konsortium Hanseatic Energy Hub (HEH) und damit am ersten LNG-Terminal in Deutschland auf 15 Prozent erhöht, sagt CEO Arturo Gonzalo. Enagás übernehme die technische Leitung des Terminalbaus in Stade (Niedersachsen) und zeichne für den Betrieb verantwortlich. Die Anlage könne auch mit grünem Wasserstoff in Form von Ammoniak betrieben werden und solle 2027 fertig sein. Präsident Antonio Llardén betont, dass die Investitionen in Wasserstoffinfrastrukturen „der Schlüssel zur Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit in Spanien und Europa“ seien. Die geschätzten Gesamtinvestition in Spanien beliefen sich bei eingereichten Projekten von gemeinsamem Interesse (PCI) auf 5,9 Milliarden Euro: 4,9 Milliarden Euro für die spanische Wasserstoffinfrastruktur und eine Milliarde Euro für den spanischen Teil von „H2med“ , einem Projekt für grünen Wasserstoff, das eine Verbindung zwischen Portugal, Spanien und Frankreich schaffen will. Enagás selbst wolle zwischen 2027 und 2030 rund 3,2 Milliarden Euro in die Wasserstoffinfrastruktur investieren.

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Richtfest auf dem Gelände des Energiepark Bad Lauchstädt im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. © Rico Thumser/ Energiepark Bad Lauchstädt

(Deutschland) Im Energiepark Bad Lauchstädt, Sachsen-Anhalt, wurde neun Monate nach dem Spatenstich das Richtfest für das Elektrolysegebäude gefeiert. Anlieferung und Installation der 30-Megawatt-Großelektrolyse der Dresdener Sunfire GmbH beginne noch in diesem Jahr. Darüber hinaus seien in den zurückliegenden Monaten bereits der Rohbau für die Energiezentrale und weitere Gebäude für Nebenanlagen entstanden. In Bad Lauchstädt soll die großtechnische Erzeugung von grünem Wasserstoff sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung erprobt werden. Der Regelbetrieb starte Ende 2025. Der Strom stammt dann aus einem nahe gelegenen Windpark. In einer eigens dafür gesolten Salzkaverne zwischengespeichert, könne der grüne Wasserstoff über eine umgestellte Gaspipeline in das Wasserstoffnetz der in Mitteldeutschland ansässigen chemischen Industrie eingespeist werden.

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Übergabe des Schreibens zur „qualifizierten Interessensbekundung“ (Letter of Intent) im Auswärtigen Amt in Berlin (v.l.): Marco Raffinetti (CEO Hyphen), Tobias Bischof-Niemz (Enertrag), Simon Hagedorn (CFO Enertrag), Tom Alweendo (Minister für Bergbau und Energie, Namibia), Gunar Hering (CEO Enertrag), Robert Habeck (Bundeswirtschaftsminister). © Enertrag SE

(Deutschland / Namibia) Deutschland und Namibia weiten ihre Zusammenarbeit für die künftige Produktion grünen Wasserstoffs aus. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Namibias Energieminister Tom Alweendo haben dazu konkrete Vereinbarungen getroffen. Eine erste Wasserstoff- und PtX-Kooperation wurde bereits im Jahr 2022 geschlossen. Zum einen unterzeichneten die Minister eine Vereinbarung zur Unterstützung des „Green Hydrogen Namibia Programme“. Die neue namibische Organisation für grünen Wasserstoff soll unter anderem beim Aufbau lokaler H2-Wertschöpfungsketten helfen, die der Bevölkerung vor Ort zugutekämen, außerdem eine nationale Strategie zur grünen Industrialisierung mitentwickeln sowie die Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen für grüne Wasserstoffprojekte unterstützen. Zum anderen plant das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) mit Unterstützung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) eine bilaterale Verwaltungspartnerschaft mit Namibia. Die Zusammenarbeit mit den namibischen Regierungsbehörden ziele darauf ab, technische Standards für grünen Wasserstoff festzulegen oder bei Gesetzen und Normen zu beraten und Fachkräfte zu schulen, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Außerdem sagte das BMWK der deutschen Firma Enertrag SE für das „Hyphen“-Projekt seine Unterstützung zu. Die namibische Regierung hat das Unternehmen Hyphen Hydrogen Energy Pty Ltd., an dem Enertrag beteiligt ist, mit der Umsetzung eines Vorhabens beauftragt, bei dem im Endausbau jährlich zwei Millionen Tonnen grünes Ammoniak mittels Wasserstoff produziert werden sollen.

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SSE und Equinor prüfen den Bau eines Kraftwerks in North Lincolnshire, das vollständig mit Wasserstoff betrieben werden kann. © SSE

(Großbritannien) SSE und Equinor wollen Pläne für das neue mit Wasserstoff betriebene „Keadby“-Kraftwerk in North Lincolnshire voranbringen. Die 900 Megawatt leistende Anlage könnte demnach ab 2030 in Betrieb gehen. Ziel ist, eine kohlenstoffarme Infrastruktur in der weiter östlich gelegenen Region Humber – dem CO2-intensivsten Cluster Großbritanniens – aufzubauen. „Keadby Hydrogen“ könne anfangs mit Erdgas betrieben werden, solange die notwendige Infrastruktur für kohlenstoffarmen Wasserstoff noch nicht vollständig verfügbar sei. Auf dem Gelände stand vormals ein Kohlekraftwerk, nun gibt es dort das Gaskraftwerk „Keadby 2“.

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Matthieu Guesné, CEO von Lhyfe, und Roland Lescure vom Ministerium für Industrie und Energie. © Lhyfe

(Frankreich) Das französische Unternehmen Lhyfe erhält von der französischen Regierung einen Zuschuss von 149 Millionen Euro für die großtechnische Produktion von grünem Wasserstoff in der Nähe von Le Havre in Frankreich. Die Kapazität der geplanten Elektrolyse beträgt 100 Megawatt. Es sollen dort auf einem 2,8 Hektar großen Grundstück in Gonfreville-l’Orcherdort in der Nähe des Grand Canal du Havre, einem der größten Industriehafengebiete Europas, bis zu 34 Tonnen grüner Wasserstoff pro Tag produziert werden. Nahe des Standortes befindet sich überdies ein Werk des Düngemittelherstellers Yara, dessen Dekarbonisierungsplan den Einsatz von grünem Wasserstoff vorsieht. Das Projekt wurde den Angaben zufolge von der Europäischen Kommission im Rahmen der dritten Welle von IPCEI (Important Projects of Common European Interest) genehmigt.

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iStock / © Danil Melekhin