Deutschland: „Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland“ gegründet +++ Finnland: Synthetisches Methan soll Edelstahlproduktion dekarbonisieren +++ Spanien: Membran kann dem Erdgasnetz beigemischten Wasserstoff zu 99 Prozent extrahieren +++ Schweden: MaserFrakt kauft H2-Lkw +++ USA: Mit Wasserstoff betriebener Generator lädt Bodengeräte auf Flughäfen +++ Australien: Erstes Dual-Fuel-Kraftwerk am Netz +++ Schweden: Anreicherung der Ostsee mit Sauerstoff aus der H2-Produktion +++ Namibia: IWES unterstützt Hyphen-Windparkprojekt +++ USA: Plug Power liefert Flüssigwasserstofftankstellen aus +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal
Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst
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(Deutschland) Sachsen-Anhalts Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch hat die „Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland“ (IWO) offiziell aus der Taufe gehoben. Sie soll Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eng vernetzen, um das Potenzial von grünem Wasserstoff „umfassend zu erschließen“. Auf einer Mitgliederversammlung haben sich die ostdeutschen Länder darauf verständigt, über die IWO zunächst zwei Beschlussvorschläge in die Energieministerkonferenz der Bundesländer einzubringen: einerseits zur weiteren Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft, andererseits zum Ausbau der Verteilnetze für grünen Wasserstoff, heißt es in einer Mitteilung des Energieministeriums. Stimmberechtigte IWO-Mitglieder sind Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen. Hinzu kommt der Bund als stimmloses Netzwerkmitglied. Den Vorstand bilden 2024 Sachsen-Anhalt und Sachsen. Bis zu drei Beschäftigte der Geschäftsstelle sollen ihre Arbeit im Sommer 2024 am „EUREF-Campus“ in Berlin-Schönefeld aufnehmen. Die ostdeutschen Länder finanzieren die IWO durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von je 100.000 Euro; hinzu kommt eine Anschubfinanzierung durch den Bund von 500.000 Euro. Die Gründung der IWO hatten die Regierungschefs der ostdeutschen Bundesländer im Rahmen einer Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz im Juli 2023 beschlossen.
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(Finnland) Der finnische Edelstahlfabrikant Outokumpu Oyj und der Produzent von synthetischen Kraftstoffen Q Power Oyj wollen gemeinsam synthetisches Methan in Tornio, Finnland, herstellen, um die Dekarbonisierung des Unternehmens zu beschleunigen. Ein erster Schritt sei die Erkundung des Potenzials der CCU-Technologie (Carbon Capture Utilization), um die Emissionen des Unternehmens als Rohstoffe für die Herstellung neuer Produkte wie E-Treibstoffe zu nutzen. Tornio ist der größte Standort von Outokumpu. Die Vereinbarung ziele darauf ab, die Machbarkeit der Produktion von synthetischem Methan unter technischen, finanziellen und kommerziellen Aspekten zu untersuchen. Hauptziel sei die Herstellung von E-Fuel, um die Abhängigkeit von fossilen Quellen wie Flüssigerdgas (LNG) zu verringern. Synthetisches Methan oder E-Methan wird aus erneuerbarem Wasserstoff und recyceltem CO2 hergestellt. E-Methan ist vollständig austauschbar mit Erdgas und Biogas. Verflüssigt ist es ebenfalls vollständig mit LNG austauschbar und kann über die bereits bestehende Infrastruktur transportiert werden.
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(Spanien) Das spanische Unternehmen Hydrogen Onsite SL (H2Site) hat einen Membrantrenner in Betrieb genommen, der den Angaben zufolge in der Lage ist, Wasserstoff aus Erdgas-/Wasserstoffgemischen mit einer Reinheit von 99 Prozent aus dem Verteilungsnetz zu extrahieren. Die im nordspanischen Zamudio (Bizkaia) installierte Trenneinheit ist in einem Erdgasverteilungsnetz installiert und arbeitet mit Wasserstoffkonzentrationen von 5 bis 20 Prozent. Es handele sich um die erste Anlage, in der Membranseparatoren mit Palladiumlegierung eingesetzt werden, die eine Wasserstoffrückgewinnungsrate von 97 Prozent bei einem Reinheitsgrad von 99 Prozent erreichen, so das Unternehmen. H2Site habe ähnliche Anlagen gebaut, die bei hohen Drücken arbeiten, und entwickele derzeit Projekte in großem Maßstab in Europa. Im Rahmen des H2SAREA-Projekts sei die Durchführbarkeit der Trennung von H2-Mischungen mit einer Konzentration bis 20 Prozent im Gasnetz des regionalen Verteilnetzbetreibers Nortegas validiert worden.
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(Schweden) Der schwedische Logistikkonzern MaserFrakt AB hat in zwei Wasserstoff-Lkw der Marke Holthausen Clean Technology investiert. Der erste Lkw wurde nach Borlänge geliefert, der zweite stehe „später in diesem Jahr“ zur Verfügung. Die Fahrzeuge könnten außer an der eigenen Wasserstofftankstelle auch an den Stationen von Hynion in Sandviken, Västerås und Jönköping betankt werden. Eigenen Angaben zufolge sei MaserFrakt das erste Unternehmen in Schweden mit wasserstoffbetriebenen schweren Lastwagen in seiner Fahrzeugflotte. Die Brennstoffzellen leisten 120 bis 240 Kilowatt (kW) und treiben Elektromotoren von 250 bis 450 kW an. Die Tanks fassen 50 bis 100 Kilogramm Wasserstoff, die Reichweite betrage etwa 680 Kilometer. „Wir planen, mehrere unserer Diesel-Lkw durch Wasserstoff-Lkw zu ersetzen, wenn diese gut funktionieren“, sagt Per Bondemark, CEO MaserFrakt.
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(USA) Universal Hydrogen Co. hat einen „AmpCart H2“ genannten mit Wasserstoff betriebenen Generator für Flughäfen vorgestellt. Das Produkt, eine Gemeinschaftsentwicklung mit Oshkosh AeroTech, soll bis Ende 2024 in Betrieb genommen werden und biete „eine kurzfristige Lösung für den Mangel an Ladeinfrastruktur für elektrische Bodengeräte“, so das Unternehmen. „In den letzten zehn Jahren haben Fluggesellschaften, Flughäfen und Bodendienstleister die Elektrifizierung von Bodengeräten stark vorangetrieben, aber leider hinkt die Ladeinfrastruktur deutlich hinterher“, sagt Arnaud Namer, Chief Operating Officer von Universal Hydrogen. Dies führe dazu, dass Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung eingesetzt würden. Bei der jüngsten Vorführung des Geräts am Hawthorne Airport in Los Angeles wurden zwei DHL-Elektroschlepper mit einem mobilen AmpCart H2-Prototyp und portablen Wasserstoffspeichermodulen aufgeladen. Hawthorne sei der fünfte Flughafen, auf dem Universal Hydrogen erfolgreich Wasserstoff einsetze. Die Wasserstoffmodule würden außerhalb des Flughafens (in der Regel in der Nähe der Wasserstoffproduktion) mit grünem Wasserstoff betankt und mit dem bestehenden intermodalen Frachtverkehr zum Flughafen gebracht. Von dort aus werden die Module auf einen Anhänger geladen, der sie zu einem beliebigen Ort auf dem Airport transportiere. Das System sei skalierbar von kleinen Regionalflughäfen bis hin zu großen Drehkreuzen.
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(Australien) GE Vernova und das Strom- und Gasunternehmen Energy Australia haben die Eröffnung des 320 Megawatt leistenden Kraftwerks „Tallawarra B“ im Bundesstaat New South Wales verkündet. Standort ist neben dem bestehenden Gaskraftwerk Tallawarra A (435 MW) von Energy Australia in Yallah am Westufer des Illawarra-Sees südwestlich der Stadt Wollongong. Die Gasturbine 9F von GE Vernova könne mit den beiden Brennstoffen Erdgas und Wasserstoff betrieben werden. Energy Australia geht davon aus, dass das Kraftwerk ab 2025 mit einer Mischung aus fünf Volumenprozent grünem Wasserstoff nutzbar sei, vorausgesetzt, es entwickele sich eine Wasserstoff herstellende Industrie „von angemessener Größe und Umfang“. Nach der Schließung des kohlebefeuerten 1.680-Megawatt-Kraftwerks Liddell in der Region Hunter Valley nördlich von Sydney im April 2023 werde der Tallawarra-Komplex Liddell teilweise ersetzen. Das Kraftwerk könne bei Bedarf schnell hochgefahren werden, um das Stromnetz zu stabilisieren. Tallawarra B ist das erste Gaskraftwerk, das seit über zehn Jahren in New South Wales gebaut wurde. Die neue Anlage spiele eine wichtige Rolle bei der Energiewende, indem es in Zeiten von Nachfragespitzen oder geringem Angebot zuverlässig Energie liefere. „Unser Ziel ist es, dass grüner Wasserstoff in Tallawarra eine emissionsfreie Flexibilitätskapazität ermöglicht“, sagt Mark Collette, Managing Director von Energy Australia. „Im Jahr 2024 investieren wir in eine Aufrüstung von Tallawarra A, die die Kapazität und Effizienz des Kraftwerks verbessern und gleichzeitig die Verwendung von bis zu 30 Prozent Wasserstoff als Brennstoff ermöglichen wird, sobald dieser auf dem Markt erhältlich ist.“ Nach Angaben von GE Vernova, General Electrics Geschäftsbereich für dessen Energieportfolio, seien die „9F“-Turbinen des Unternehmens in der Lage, Wasserstoff in Mengen von fünf bis 100 Prozent zu verbrennen. Weltweit seien bereits 450 dieser Gasturbinen in über 40 Ländern im Einsatz.
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(Schweden) Das Schwedische Meteorologische und Hydrologische Institut (SMHI) will gemeinsam mit dem Projektentwickler OX2 untersuchen, ob die künstliche Sauerstoffanreicherung zur Renaturierung von Teilen der Ostsee beitragen könne, denen heute der Sauerstoff fehle. Der Sauerstoff werde als Nebenprodukt bei der Wasserstoffherstellung in den beiden von OX2 geplanten Offshore-Energieparks „Neptunus“ vor Blekinge in Südschweden und „Pleione“ östlich der Insel Gotland anfallen. Das Vorhaben wird vom Schwedischen Amt für Umweltschutz und vom Schwedischen Amt für Meeres- und Wasserwirtschaft bezuschusst. Bei der Wasserstoffproduktion entsteht Sauerstoff als Nebenprodukt. OX2 hat bei der Regierung eine Genehmigung für die Produktion von 370.000 Tonnen Wasserstoff auf Neptunus beantragt, was fast drei Millionen Tonnen Sauerstoff pro Jahr bedeuten würde. Normalerweise wird dieser Sauerstoff in die Atmosphäre abgeleitet. Das SMHI wird gemeinsam mit Forschern der Universität Stockholm und des norwegischen Forschungszentrums (NORCE) untersuchen, wie sich der Sauerstoffgehalt in der Ostsee verändert. Im Rahmen des Projekts würden auch die technischen Voraussetzungen für das Pumpen und Verteilen des Sauerstoffs am Meeresboden untersucht. Es gebe „historisch gesehen“ große sauerstofffreie (anoxische) und saustoffarme (hypoxische) Bereiche in der Ostsee. „Daher ist es wichtig, neben der weiteren Reduzierung der Nährstoffbelastung nichts unversucht zu lassen, um die Situation zu verbessern“, sagt Sam Fredriksson, Ozeanograf am SMHI.
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(Namibia) Das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES unterstützt gemeinsam mit der Enertrag SE die Planung eines großen Onshore-Windparks als Teil des grünen Wasserstoffprojekts „Hyphen“ in Namibia. Mit einer Fläche von 4.000 Quadratkilometern und einer Leistung von vier Gigawatt (GW) stelle „allein die Größenordnung erhebliche Herausforderungen an derzeitige Standortbewertungsmethoden dar“, so das Institut. Enertrag entwickelt das Hyphen-Projekt zusammen mit dem Investor Nicholas Holdings. Für die Untersuchung der Auswirkungen des Windparks auf die lokalen Windverhältnisse wird der vom Fraunhofer IWES entwickelte Open-Source-Code „FOXES“ verwendet. Dieser biete „eine höhere Flexibilität bei der Berechnung von Windturbinen-Wake-Effekten als kommerzielle Tools“, was eine präzisere Analyse ermögliche. Zusätzlich werde das Fraunhofer IWES das Windparklayout mit der frei zugänglichen Software „Iwopy“ optimieren.
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(USA) Die Plug Power Inc. hat mehrere transportable „HL-450D-P“ genannte Flüssigwasserstofftankstellen an Verkehrsbetriebe und Fuhrparkkunden ausgeliefert. Die Plattform könne schnell und einfach eingesetzt werden, um Flottenfahrzeuge bei 350 oder 700 bar zu betanken. Das System umfasse einen 1.500 Kilogramm schweren kryogenen Tank, ein Pump- und Verdampfungssystem sowie eine J2601-konforme Zapfsäule und eine Onboard-Telemetrie zur Fernüberwachung. Es sei entwickelt worden, um die Infrastrukturkosten und die Bereitstellungszeit für mittelschwere und schwere wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge zu reduzieren. Zu den Kunden gehörten Verkehrsbetriebe, die Busse, Züge, Fähren und andere Fahrzeuge betreiben, sowie Logistikunternehmen und Einzelhändler. Mit „minimalen Vorlaufkosten“, so Andy Marsh, Plug CEO, ließen sich damit eine kohlenstoffarme Wasserstoffbetankungsinfrastruktur aufbauen, insbesondere für Flotten, die eine Betankungslösung nur „in kleinem Maßstab“ benötigten. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen (FCEV) ließen sich im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) die Nutzlast um bis zu 25 Prozent erhöhen und die Betankungszeit gegenüber BEVs um bis zu 98 Prozent verkürzen.
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iStock / © Danil Melekhin