Düsseldorf: Leitstelle soll H2-Akteure in NRW vernetzen +++ Niederlande: Mitsubishi will 627 Millionen Euro in H2-Produktion investieren (Medien) +++ Italien: Grünes Licht für Pipeline-Studie in Marokko (Medien) +++ Lubmin: HH2E plant ab 2025 Produktion grünen Wasserstoffs +++ Schweden: Volvo forscht an H2-Verbrennungsmotor +++ Schweden: OX2 plant Offshore-Wasserstoffproduktion +++ Berlin: EnWG-Änderungsentwurf vom Kabinett verabschiedet +++ Bremerhaven: ISL untersucht Containerlösungen für Wasserstoffimport +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Eine Wasserstoffleitstelle soll in Nordrhein-Westfalen die Akteure vernetzen. © Land NRW

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen richtet eine Leitstelle für die Wasserstoffwirtschaft ein. Diese ist bei der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate angesiedelt. Aufgabe ist es den Angaben zufolge Unternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreiber, Mobilitätsanbieter, Wasserstoffproduzenten und weitere Akteure miteinander zu vernetzen, über neue Entwicklungen zu informieren, Projekten und Veranstaltungen zu organisieren sowie Publikationen und Hintergrundinformationen zur Verfügung zu stellen. Zudem unterstütze man Unternehmen beim Aufbau internationaler Wasserstoffkooperationen und bei der Initiierung von Projekten. Laut Samir Khayat, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, könne NRW ein Viertel der aktuellen CO2-Emissionen allein durch Wasserstoff einsparen. Die Leitstelle H2.NRW nebst Ansprechpartner sind über die Website „www.h2.nrw.de“ erreichbar.

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Das japanische Handelshaus Mitsubishi Corp. will Berichten zufolge in den Niederlanden über 100 Milliarden Yen (627 Millionen Euro) in den Bau einer der weltweit größten Anlagen zur Herstellung grünen Wasserstoffs investieren. Die Produktion werde von Eneco Diamond Hydrogen übernommen, einem Joint Venture zwischen Mitsubishi und der Tochtergesellschaft des niederländischen Unternehmens für erneuerbare Energien Eneco, heißt es in einem Beitrag des Finanzportals „Asia Nikkei“. Eneco habe einen großen Offshore-Windpark in den Niederlanden, dessen Strom zur Herstellung des Wasserstoffs verwendet werde. Die vorgesehene Kapazität liege bei 80.000 Tonnen pro Jahr. Der Bau werde 2026 beginnen, die Wasserstoffproduktion solle 2029 starten.

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Die italienische Regierung hat grünes Licht gegeben, um eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Pipeline für grünen Wasserstoff zu finanzieren, der in Marokko produziert wird. Nach Angaben des marokkanischen Nachrichtenportals „Yabiladi“ solle die Pipeline über den Hafen von Triest eine Logistikplattform bieten, die den Energieträger in Mittel- und Osteuropa vertreiben würden. Die Studie werde die Möglichkeiten eines Korridors für eine Versorgungskette für grünen Wasserstoff zwischen Marokko und Triest analysieren.

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HH2E und Gascade vereinbaren die Beimischung von Wasserstoff in das Erdgas-Fernleitungsnetzt. © HH2E AG

Der Wasserstoffhersteller HH2E AG plant, bis Ende 2025 mit der Produktion von grünem Wasserstoff in Lubmin zu beginnen und diesen in das Erdgasnetz einzuspeisen. Sowie Kapazitäten der „Flow – making hydrogen happen“-Pipeline buchbar seien, werde sie HH2E nutzen. Das Pipeline-System von der Ostsee nach Süddeutschland ist Teil des Entwurfs des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes und von der Europäischen Kommission als „Project of Common Interest“ bestätigt. „Die Beimischung von Wasserstoff ist für uns ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg hin zu Transporten von reinem Wasserstoff“, sagt Ulrich Benterbusch, Geschäftsführer des Gasfernleitungsnetzbetreibers Gascade Gastransport GmbH. Mit dem Projekt habe man im Jahr 2025 „substanzielle Transportkapazitäten und eine zentrale Achse im deutschen Wasserstofftransport“. Die Beimischung grünen Wasserstoffs zu Erdgas biete mehrere Vorteile. Unter anderem erfolge dies unter Verwendung der bestehenden Infrastruktur, was sie zu einer kosteneffektiven Übergangsstrategie mache. Zudem erhöhe dies die Energiesicherheit und verringere die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

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Volvo sucht zwei Doktoranden, die über Wasserstoffverbrennungsmotoren forschen sollen. © Volvo Group

Die schwedische Volvo Group hat die Entwicklung eines Verbrennungsmotor angekündigt, der mit Wasserstoff betrieben wird. Dafür werden zwei Doktoranden eingestellt, die an der Chalmers University of Technology und der Universität Lund, Schweden, arbeiten und forschen. Das Unternehmen bietet bereits batterieelektrische Antriebe an und investiert stark in den Bereich Wasserstoff – sowohl für Brennstoffzellenanwendungen als auch für Verbrennungsmotoren. Die Volvo Group setze sich für die kontinuierliche Forschung und Entwicklung des Verbrennungsmotors ein. In Zukunft seien „vielfältige Antriebsanwendungen“ erforderlich, „um die Bedürfnisse und Umweltanforderungen unserer Kunden zu erfüllen“, sagt Lars Stenqvist, Chief Technology Officer der Volvo Group. „Ich sehe den Verbrennungsmotor, der mit grünem Wasserstoff läuft, als eine weitere Lösung von hohem Interesse.“ Die von der Volvo Group angestellten Doktoranden sollen noch im ersten Quartal 2024 ausgewählt werden und die Forschungen bis 2029 andauern. Das Stipendium sei eine Initiative, „um nicht nur die Ausbildung von Forschern zu sichern, sondern auch den Übergang zu einem nachhaltigen Transport mit einer der drei Antriebstechnologien der Volvo-Gruppe zu unterstützen“, so Lars Stenqvist.

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OX2 AB plant eine Offshore-Wasserstoffproduktion vor der Küste Schwedens. © OX2 AB

Der schwedische Projektentwickler OX2 AB und Ingka Investments wollen vor der Küste von Blekinge im Süden Schwedens einen „Neptunus“ genannten Offshore-Hub bauen. Dafür haben die Unternehmen jetzt eigenen Angaben zufolge den Genehmigungsantrag eingereicht. Neptunus umfasst bis zu 207 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 3,1 Gigawatt. Der Ertrag wird auf 13 bis 15 Terawattstunden pro Jahr prognostiziert. Der Baubeginn ist für 2030 geplant. Überdies haben OX2 und Ingka Investments auch eine Offshore-Wasserstoffproduktion mit maximal 370.000 Tonnen pro Jahr sowie ein Pilotprojekt zur Sauerstoffversorgung der Ostsee beantragt. Der Sauerstoff solle als Nebenprodukt der Wasserstoffproduktion in die Ostsee eingeleitet werden, um die Biodiversität zu verbessern.

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Das Bundeskabinett legt Entwurf zur Änderung des EnWG vor. © Bundesregierung / Steins

Die Bundesregierung hat den Entwurf (20/10014) eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) vorgelegt. Ziel sei „die Schaffung des Rechtsrahmens für die Entwicklung einer nationalen Wasserstoffinfrastruktur, um einen schnellen und kostengünstigen Hochlauf des Wasserstoffmarktes zu ermöglichen“. Dies diene „vor allem der Dekarbonisierung – insbesondere in den Wirtschaftssektoren mit den höchsten Treibhausgasemissionen, in denen auch unter Berücksichtigung von Umweltgesichtspunkten keine energie- und kosteneffizienteren Alternativen zu Wasserstoff verfügbar“ seien, heißt es einleitend. Dafür sei es erforderlich, auf die vorhandenen privatwirtschaftlichen Strukturen aufzubauen, um das Know-how und Fachkräftepotenzial umgehend und bestmöglich nutzen zu können. Ergänzend zur geplanten Schaffung eines Wasserstoffkernnetzes als erste Stufe enthält der vorliegende Gesetzentwurf die zweite Stufe zu dessen Weiterentwicklung. Ziel sei es, „über das Wasserstoffkernnetz hinaus weitere Wasserstoffverbraucher und -erzeuger sowie Wasserstoffspeicher anzubinden und ein flächendeckendes Wasserstoffnetz aufzubauen“. Der Entwurf sieht vor, „zeitnah eine umfassende, turnusmäßige Netzentwicklungsplanung für Wasserstoff im EnWG“ einzuführen. Die Planung solle in einem integrativen Prozess zusammen mit der Netzentwicklungsplanung für Erdgas erfolgen, um die Wechselwirkungen zwischen beiden Bereichen zu berücksichtigen. Der Netzentwicklungsplan Gas und Wasserstoff werde ab 2025 etabliert und turnusmäßig alle zwei Jahre erstellt, heißt es. Der Bundestag hat am Donnerstag, 18. Januar 2024, in erster Lesung den Entwurf beraten. Nach der Debatte wurde der Entwurf in die Ausschüsse überwiesen. Bei den weiteren Beratungen soll der Ausschuss für Klimaschutz und Energie die Federführung übernehmen.

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Wasserstoff-Transportcontainer der Hensoldt AG. © ISL

Das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) untersucht derzeit verschiedene Konzepte und deren Potenziale zum Einsatz von Wasserstoffcontainern für den Wasserstoffimport. Dazu gehört den Angaben zufolge insbesondere die Analyse von Druckgascontainern mit Fokus auf Skalierbarkeit und Effizienz für eine nachhaltige Logistiklösung. Wasserstoff sei „eine gute Möglichkeit“, von fossilen Brennstoffen sowie Lieferengpässen und Preisentwicklungen unabhängiger zu werden. Dies betreffe Bereiche wie die industrielle Produktion, die Versorgung von Wohn- und Gewerbequartieren mittels Blockheizkraftwerken, den Betrieb von Notstromaggregaten, die Errichtung von Wasserstoff-Tankstellen sowie Logistikanwendungen und Forschungsvorhaben. Dabei könne der Wasserstoff per Pipeline oder Schiff importiert und existierende Erdgaspipelines umgerüstet werden. Experten gingen derzeit von einer Realisierungszeit von drei bis fünf Jahren aus. Für einen Neubau einer Wasserstoffpipeline sei von bis zu zehn Jahren auszugehen. Für den Transport von Wasserstoff in seiner reinen Form als Massengut existierten derzeit allerdings weder Schiffe noch Umschlags- oder Lagermöglichkeiten in ausreichender Skalierung. Eine weitere im maritimen Bereich noch nicht im Detail untersuchte Option des Wasserstoffimports sei der Transport von komprimiertem gasförmigem Wasserstoff in speziellen Druckgascontainern. Große Flexibilität bestehe darin, dass die Wasserstoffcontainer als „Beiladung“ unter Verwendung der bestehenden Infrastruktur und Transportmittel für Standardcontainer transportiert werden könnten. Das Projekt läuft noch bis Mai 2024. Weitere Info gibt es auf der ISL-Projektseite.

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RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

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iStock / © Danil Melekhin