(Düsseldorf) – Der Stromproduzent und Gashändler Uniper SE und der dänische Windparkbetreiber Ørsted A/S wollen gemeinsam und, wie es heißt, „in großem Stil“ Offshore-Windkraft zur Herstellung von Wasserstoff nutzen. Dies solle insbesondere durch eine systemdienliche direkte Integration der Wasserstoffproduktion am Standort Wilhelmshaven erfolgen, erklärten die Unternehmen. Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet unterstütze das Vorhaben unter anderem durch den Transport des Windstroms von See an Land.
„Durch die Integration von Offshore Wind und Wasserstoff können wir Sektoren wie Chemie, Stahlproduktion oder Verkehr bei ihrer Dekarbonisierung maßgeblich unterstützen“, erklärte Axel Wietfeld, Geschäftsführer von Uniper Hydrogen. Nach Einschätzung von Jörg Kubitza, Deutschland-Geschäftsführer von Ørsted, sei grüner Wasserstoff aus Offshore-Windstrom „der Motor der deutschen Dekarbonisierung“ und spiele eine Schlüsselrolle für die künftige Klimaneutralität. „Daher benötigt der Industriestandort Deutschland weitaus mehr grünen Strom als bisher geplant.“ Tim Meyerjürgens, COO von Tennet, erklärte zu dem Vorhaben, die Elektrolyse müsse dort erfolgen, wo die Erneuerbaren erzeugt würden und in ausreichendem Maße zur Verfügung stünden, „nämlich vornehmlich an den Küsten“.
Wie berichtet, hatte Uniper im vergangenen Jahr mit der Entwicklung des Projekts „Wilhelmshaven Green Hydrogen“ begonnen. Voraussichtlich ab 2025 soll eine Elektrolyse mit einer Leistung von zunächst 70 Megawatt installiert werden, die bis zum Jahr 2030 auf 410 Megawatt erweitert wird. Uniper will den Standort Wilhelmshaven zu einem „nationalen Knotenpunkt für Wasserstoff“ ausbauen. Durch die direkte Umwandlung von erneuerbarem Strom in grünen Wasserstoff könnten darüber hinaus etwaige Netzengpässe vermieden werden.
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Wilhelmshaven © Bundesanstalt für Wasserbau