(Düsseldorf) – Das Konsortium des grünen Wasserstoffprojekts „Hyport Duqm“ im Sultanat Oman hat einen Kooperationsvertrag mit Uniper SE unterzeichnet. Der Energiekonzern wird eigenen Angaben zufolge Ingenieurdienstleistungen erbringen sowie einen Abnahmevertrag für grünes Ammoniak aushandeln. Zu den Anteilseigner von Hyport Duqm gehören der Technologiedienstleister DEME Concessions NV und OQ Alternative Energy, Teil des omanischen Mineralölkonzerns OQ (bis 2019 Oman Oil Company).
Bereits Anfang des Jahres wurde für das Projekt ein 150 Quadratkilometer großer Standort für erneuerbare Energien in der Sonderwirtschaftszone in Duqm, Oman, gesichert. Dort laufen derzeit Vorbereitungen, um die Bedingungen für die Erzeugung von Solar- und Windstrom zu evaluieren. Diese erneuerbaren Energiequellen stünden in Duqm das ganze Jahr über hinreichend zur Verfügung und sollen die Grundlage für das geplante Projekt zur Umwandlung von grünem Wasserstoff in grünes Ammoniak bilden.
In der ersten Phase wird eine Wasserstoffproduktionsanlage mit einer Leistung von 250 bis 500 Megawatt entwickelt. Dies beinhalte eine „komplette Power-to-Product-Wertschöpfungskette im Versorgungsmaßstab“, um wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak zu produzieren. Für die Elektrolyse werden Solar- und Windkraftwerke mit einer Leistung von 1,3 Gigawatt installiert. Die Inbetriebnahme ist für 2026 vorgesehen.
Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff skalieren
Im Rahmen der künftigen Erweiterungen soll eine weitere Skalierung der Wertschöpfungskette erfolgen und die Sonderwirtschaftszone in ein Zentrum für grünen Wasserstoff in Oman und der weiteren Region verwandeln. Hyport Duqm wird an das neue Exportterminal, die Speicherinfrastruktur, die Bunkeranlagen und die Flüssigkeitsanleger des Hafens Duqm im Südosten des Landes angeschlossen, einem Joint Venture zwischen dem Logistikunternehmen Asyad-Group und dem Consortium Antwerpen Port.
Bis 2040 will Oman den Anteil von Ölerzeugnissen am Bruttoinlandsprodukt auf zehn Prozent reduzieren und 90 Prozent aus anderen Quellen erwirtschaften. „Grüner Wasserstoff trägt nicht nur zur Diversifizierung der Wirtschaftstätigkeit jenseits der erdölbezogenen Sektoren bei, sondern stärkt auch das ökologische und innovative Leistungsprofil des Sultanats erheblich und baut dabei auf bestehende Lieferketten und Infrastrukturen auf“, heißt es in einer Mitteilung.
DEME Concessions betreut die breit gefächerten Geschäftsbeziehungen der DEME Group in den Bereichen erneuerbare Energien, marine Infrastruktur und Häfen, grüner Wasserstoff und Spezialprojekte. Das Unternehmen hat 5.200 Mitarbeiter und verfügt über eine Flotte von mehr als 100 Schiffen.
OQ ist ein omanisches global tätiges Energieunternehmen. Mit Niederlassungen in 17 Ländern deckt der Konzern die gesamte Wertschöpfungskette von der Exploration und Produktion bis zum Marketing und Vertrieb von Endverbraucherprodukten ab. Die Kraftstoffe und Chemikalien werden in über 60 Ländern weltweit verkauft. Der Geschäftsbereich OQ Alternative Energy basiert auf den drei Säulen „Grüne Moleküle“ (Green Molecules), Vermögenswerte und Anlagen im Energiesektor sowie Energieeffizienz und Optimierung.
Die deutsche Uniper SE ist ein international tätiges Energieunternehmen mit rund 12.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern. Der Konzern plant, seine Stromerzeugung in Europa bis 2035 CO2-neutral zu gestalten. Mit rund 35 GW installierter Erzeugungskapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Gemeinsam mit dem Hauptaktionär Fortum ist er zudem der drittgrößte Produzent von CO2-freier Energie in Europa. Uniper Global Commodities ist seit 2007 im Mittleren Osten in Dubai präsent und hat sein Geschäft sowohl im Bereich LNG als auch schwelfelarmem Heizöl (Very Low Sulphur Fuel Oil, VLSFO) ausgebaut.
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Im März verkündete die Hafenverwaltung, dass der Port of Duqm nunmehr unter anderem auch Lösungen für Lagerung, Warenumschlag und Container für alle Schiffstypen bietet. / © Port of Duqm