Hamburg: WFO will Erzeugung von Offshore-Wasserstoff voranbringen +++ Indien: Jakson Green bringt Wasserstoffprojekt für 2,7 Milliarden Dollar auf den Weg +++ USA: Nikola und Keystate kooperieren bei Wasserstoffproduktion +++ Hamburg: Neue Interessengemeinschaft will wasserstoffbetriebene Geräte in der Hafenlogistik erproben +++ USA: Konsortium plant Investitionen von 7,5 Milliarden Dollar in Ammoniakproduktion +++ Hamburg: Clean Logistics bekommt Millionen für Entwicklung eines Range Extenders +++ Norwegen: AVL beauftragt Teco 2030 mit Lieferung von Brennstoffzellenstacks für 30 Lkw +++ Hamburg: Hydrogen Council mit vier neuen Mitgliedern +++ Namibia: BAM fördert Aufbau der Wasserstoffproduktion +++ Berlin: BMDV startet Aufruf für deutsch-chinesische F&E-Kooperationsprojekte +++ RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Die Industrievereinigung World Forum Offshore Wind (WFO) gründet ein „Offshore Wind to Hydrogen Committee“. Vorsitzender ist Magnus Killingland, Leiter des Wasserstoffsegments bei der Beratungsgesellschaft DNV. „WFO betrachtet die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie als integralen Bestandteil der Offshore-Windindustrie“, heißt es in einer Mitteilung. Die neue Initiative fördere die Beschleunigung des weltweiten Einsatzes von Offshore-Windkraftanlagen zur Wasserstofferzeugung im kommerziellen Maßstab. Als Arbeitsschwerpunkte werden genannt: Optimierung der PtX-Wertschöpfungskette für Offshore-Windkraftanlagen, Finanzierung, Geschäftsmodelle und Regulierung sowie Sicherheit und Risiken. Die erste Sitzung des Komitees fand in der ersten Novemberwoche statt. WFO ist als gemeinnütziger Verein in Deutschland eingetragen und hat Büros in Hamburg, Taipeh, New York und Tokio.

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© Jakson Group

Jakson Green, Teil des indischen Infrastrukturunternehmens Jakson Group will im indischen Bundesstaat Rajasthan rund 224 Milliarden Rupien (2,7 Milliarden Euro) investieren, um in mehreren Phasen ein Projekt für grünen Wasserstoff und grünes Ammoniak zu errichten. Die Kapazität liegt den Angaben zufolge bei 365.000 Tonnen. Hinzu kommt ein Erneuerbare-Energien-Komplex zur Erzeugung grünen Stroms. Es wird erwartet, dass das Projekt in den verschiedenen Ausbauphasen zwischen 2023 und 2028 mehr als 32.000 direkte und indirekte Beschäftigungsmöglichkeiten schafft. Die Regierung von Rajasthan wird Jakson Green unter anderem bei der Einholung der erforderlichen Registrierungen, Genehmigungen und Freigaben unterstützen. Eine entsprechende Vereinbarung haben beide Parteien im Oktober unterzeichnet.

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Nikola Tre FCEV. © Nikola Corp.

Der US-Hersteller von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen Nikola Corporation und Keystate Natural Gas Synthesis (KSNGS) wollen in Pennsylvania, USA, gemeinsam eine kohlenstoffarme Wasserstoffproduktionskette schaffen, die eine vollständige Integration der kommerziellen Kohlenstoffabscheidung und -speicherung umfasst. Die Parteien arbeiten auf eine Vereinbarung hin, welche die Wasserstoffversorgung für die Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV) von Nikola einschließt. Keystate Natural Gas Synthesis ist ein Gemeinschaftsprojekt von Keystate Energy (Projektentwickler) und Frontier Natural Resources Inc. (Erdgas und geologische Speicherung) in Partnerschaft mit OGCI Climate Investments. KSNGS wird kohlenstoffarmen Wasserstoff, Harnstoff für Fahrzeuge sowie Ammoniak aus Erdgas herstellen und dabei die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung in einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf integrieren. Die Beteiligung von Nikola an diesem Projekt soll dem Unternehmen „ausreichende Mengen an Wasserstoff sichern, um die Einführung von emissionsfreien Lastkraftwagen zu unterstützen und zu beschleunigen“, sagte Carey Mendes, President Energy bei Nikola. Dies sei „der Schlüssel zu unserer Versorgungsstrategie“ und werde „dazu beitragen, unser Tankstellennetz in großem Umfang auszubauen“. Keystate soll Nikola mit bis zu 100 Tonnen kohlenstoffarmen Wasserstoffs pro Tag beliefern, mit dem bis zu 2.500 Fahrzeuge des Typs Tre FCEV betankt werden können. Damit würden über 51.000.000 Gallonen (193.000.000 Liter) Dieselkraftstoff pro Jahr ersetzt. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2026 vorgesehen.

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Logo der neuen Unternehmensinitiative. © CPL / HHLA

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat mit Clean Port & Logistics (CPL) einen internationalen Verbund zur Erprobung wasserstoffbetriebener Geräte in der Hafenlogistik ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, wie Wasserstoff verlässlich zur Versorgung von Hafentechnik und -logistik eingesetzt werden kann, so das Unternehmen. Man wolle „Lösungen entwickeln, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte in kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen und die für den Einsatz notwendigen Maßnahmen vorzubereiten“. Die entwickelten Konzepte für Betrieb, Sicherheit, Reparatur, Wartung, Betankung und Versorgung würden dazu im praktischen Betrieb erprobt und optimiert. Überdies führe das CPL Innovationcluster neben den theoretischen Untersuchungen auch Tests durch und erarbeite Ausbildungs- und Schulungskonzepte. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem Hersteller und Nutzer von Lkw, Fahrzeugen für den Hafenumschlag und Tankstellen, außerdem Lieferanten von Wasserstoff und anderen fossilfreien Antriebsenergien sowie Infrastrukturunternehmen wie Hafenbetreiber. Die bislang Beteiligten stammen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Estland sowie den USA. Das Cluster wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr öffentlich gefördert. Die Summe wurde allerdings nicht genannt.

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Der in Singapur ansässige Betreiber der weltweit größten Tankerflotte für Öl und Chemikalien Hafnia will zusammen mit Clean Hydrogen Works (CHW) den Aufbau einer Ammoniakproduktion am Westufer des Mississippis in Ascension Parish, Louisiana, USA, prüfen. Im Rahmen des Projekts werden auch Technologien erforscht, „die zu einer kohlenstofffreien oder sogar kohlenstoffnegativen Wasserstoff-Ammoniak-Produktion führen könnten“, so das Unternehmen. Die voraussichtlichen Investitionen belaufen sich auf 7,5 Milliarden Dollar (7,59 Milliarden Euro). Bei einer positiven Entscheidung sollen 350 dauerhafte Vollzeitarbeitsplätze geschaffen werden. Zu den weiteren Projektbeteiligten gehört der CO2-Pipeline-Betreiber Denbury Carbon Solutions, eine Tochtergesellschaft von Denbury, Inc. Der Produktionsstart ist derzeit für Ende 2027 geplant, die Auslieferung soll 2028 beginnen.

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Umweltminister Olaf Lies, zweiter von links, übergibt den Förderbescheid. © Clean Logistics SE

Der Hamburger Lkw-Ausrüster Clean Logistics SE will bis 2025 einen elektrisch betriebenen Lkw mit Brennstoffzellen als „Range Extender“ entwickeln. Das Vorhaben „BETH2REX“ (Battery Electric Truck with H2 Range-Extender) wird vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz mit 7,6 Millionen Euro gefördert. Die Tochtergesellschaften Clean Logistics Technology GmbH (CLT) und Xpanse Powertrain GmbH wollen dabei gemeinsam mit dem Institut für mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge (IMN) der TU Braunschweig ein „neuartiges elektrisches Fahrzeugkonzept für mittelschwere Lkw“ entwickeln. Die Gesamtkosten werden auf 13,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Durchführung des Projekts und auch der Bewilligungsbescheid stünden unter dem Vorbehalt, dass die Clean Logistics SE die weiteren 50 Prozent der Projektkosten mit Eigen- oder Fremdkapital finanziert.

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Die norwegische Teco 2030 ASA soll an die österreichische AVL List GmbH Brennstoffzellen-Stacks für 30 Lkw liefern. Den Angaben zufolge wolle ein namentlich nicht genannter AVL-Kunde die Lkw mit Brennstoffzellensystemen auf Basis der AVL HyTruck-Plattform ausstatten. Jedes dieser Systeme würde zwei Stacks mit einer Leistung von je 100 Kilowatt benötigen. Die Auslieferung beginne im vierten Quartal 2023. Die technischen Details sowie die Konditionen müssten laut Teco noch festgelegt werden.

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Der Hydrogen Council hat vier neue Mitglieder akquiriert. Der japanische Mischkonzern Asahi Kasei Corp., der japanische Maschinenbauer IHI Corporation und das kanadische Energieinfrastrukturunternehmen TC Energy gehören der Unternehmensinitiative künftig als Lenkungsmitglieder an. Neues unterstützendes Mitglied ist der Spezialist für (kryogene) Flüssig- und Gasspeicheranlagen Advario B.V. mit Hauptsitz in Rotterdam, eine Ausgründung der Hamburger Oiltanking GmbH. Damit steigt die Zahl der Mitglieder auf 145. Der Hydrogen Council ist eine global agierende Lobbyorganisation, die auf Geschäftsführerebene Unternehmen aus der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette zusammenbringen will.

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Marius Kudumo, Kai Holtappels, Anica Peters, Kenneth Matengu, alle UNAM; Ulrich Panne, Zivayi Chiguvare, beide NGHR, sowie Thomas Böllinghaus von der BAM. © BAM

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) fördert in Zusammenarbeit mit der Universität von Namibia (UNAM) sowie des Namibia Green Hydrogen Research Institute (NGHR) den Aufbau der Wasserstoffproduktion in Namibia. Dazu sollen fünf Doktorandenstellen geschaffen werden. Überdies beteiligt sich die BAM an der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in dem südafrikanischen Land. Außerdem unterstützt die BAM die beiden Partnerorganisationen bei Forschungsvorhaben und -anträgen. Ein weiterer Schwerpunkt der Zusammenarbeit liege auf dem Aufbau von Laborkapazitäten sowie einer Qualitäts- und Normungsinfrastruktur für grüne Wasserstofftechnologien in Namibia. Im August vergangenen Jahres hatte die Bundesregierung mit Namibia den Aufbau einer Wasserstoffpartnerschaft vereinbart.

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Im Rahmen des Projekts „Sino German Electro Mobility Innovation and Support Center“ (SGEC) hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) einen Aufruf für F&E-Vorhaben im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellenfahrzeuge gestartet. Die Projektskizzen für deutsch-chinesische Forschungs- und Entwicklungskooperationen können bis zum 31. Dezember 2022 beim Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) eingereicht werden. Die Vorhaben des SGEC werden vom Ministerium für Wissenschaft und Technologie der Volksrepublik China (Ministry of Science and Technology – MoST) unterstützt. Es koordiniert die Aktivitäten der deutsch-chinesischen Projekte zu Elektromobilität sowohl mit Batterie- als auch Brennstoffzellentechnologie, die zwischen dem BMDV und dem chinesischen MoST bestehen. Weitere Informationen gibt es im Förderportal des Bundes.

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iStock / © Danil Melekhin