Kooperation Uniper / Hafenbetrieb Rotterdam +++ Fraunhofer IEE entwickelt neuartige Stromrichter +++ Loop / Mettem bauen H2-Bus für Moskau +++ Eaton / Ballard entwickeln FC-Technologie für schwere Nutzfahrzeuge +++ Quantron / Ballard bauen H2-Lkw +++ Mitsubishi / Shell planen Produktion von blauem Wasserstoff in Kanada +++ IRENA und Hydrogen Council kooperieren +++ Chevron / Caterpillar entwickeln H2-Projekte für Loks und Schiffe +++ JCB-Eigentümerfamilie legt H2-Milliardenfonds auf +++ Termine
Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst
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Die Advent Technologies Holdings, Inc. will mit einem Unternehmenskonsortium im Rahmen eines „White Dragon“ genannten Projekts die Kohlekraftwerke in der griechischen Region Westmakedonien ersetzen und auf saubere Energieerzeugung umstellen. Demnach sollen in großem Umfang Solarparks genutzt werden, um mit dem Strom grünen Wasserstoff durch Elektrolyse (4,65 Gigawatt) herzustellen. Dieser werde gespeichert und über die Hochtemperatur-Protonen-Austauschmembran-Brennstoffzellen (HT-PEM) von Advent ganz Griechenland mit sauberem Strom und Wärme versorgen. In einem damit zusammenhängen Projekt „Green HiPo“ produziere das Unternehmen in Griechenland dann auch HT-PEM-Brennstoffzellen. Die beiden als IPCEI-Projekte angemeldeten Vorhaben wurden jetzt von den griechischen Ministern für Entwicklung und Investitionen sowie für Umwelt, Energie und Klimawandel befürwortet.
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Uniper SE und der Hafenbetrieb Rotterdam wollen die Wasserstoffanlage von Uniper an die HyTransport.RTM-Pipeline durch den Rotterdamer Hafen anschließen. Damit bekomme die Anlage eine Anbindung an die nationale Wasserstoffinfrastruktur und die Delta-Corridor-Pipelineverbindung. Dieses letztgenannte Projekt möchte die Versorgung mit Wasserstoff der Chemiecluster in Moerdijk und Geleen (Chemelot) und anschließend in Nordrhein-Westfalen übernehmen.
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Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) entwickelt gemeinsam mit Partnern im Projekt H2Giga neuartiger Stromrichter, „die nicht nur den Anforderungen leistungsstarker Elektrolyseure, sondern auch denen der Stromnetze gerecht werden“. Den Angaben zufolge sei es das Ziel, die Kosten gegenüber dem Stand der Technik zu halbieren, eine hohe Gleichstromqualität zu gewährleisten und den netzdienlichen Einsatz von Elektrolyseuren zu ermöglichen. Daran beteiligt sind der Wechselrichterhersteller SMA AG, die TU Dresden und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 4 Jahren.
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Loop Energy Inc., kanadischer Anbieter von Lösungen auf Basis von Brennstoffzellen, arbeitet mit dem russischen Entwickler von Fahrzeugsteuerungssystemen Mettem-M Ltd. zusammen, um einen wasserstoffbetriebenen Bus für den Nutzfahrzeughersteller GAZ Group zu entwickeln. Das zwölf Meter lange Fahrzeug soll ab Anfang 2022 im Linienverkehr Moskaus eingesetzt werden.
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Der US-Hersteller von Kompressoren Eaton Corp. und der US-Brennstoffzellenhersteller Ballard Fuel Cell Systems Inc., Teil der kanadischen Ballard Power Systems Inc., wollen gemeinsam mit dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) des US-Energieministeriums eine neue Brennstoffzellentechnologie für Schwerlast-Nutzfahrzeuge entwickeln. Eaton Vehicle Group hatte einen Forschungszuschusses vom US-Energieministerium erhalten, um hocheffiziente Brennstoffzellen für den Antrieb von Schwerlastmaschinen zu entwickeln. Die neue Technologie verbessert den Angaben zufolge die Kraftstoffeffizienz.
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Ballard Power Systems Inc., kanadischer Hersteller von Brennstoffzellen, und die Quantron AG, Hersteller von E-Antriebstechnik für Nutzfahrzeuge, wollen die Brennstoffzellenmodule von Ballards „FCmove“-Produktreihe für schwere Nutzfahrzeuge in den elektrischen Antriebsstrang der Fahrzeuge von Quantron integrieren. Entwickelt werden derzeit ein 7,5-Tonnen-Lieferwagen, ein 44-Tonnen-Schwerlast-Lkw und ein kommunales Müllentsorgungsfahrzeug. Der Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen ist für die zweite Hälfte des Jahres 2022 geplant.
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Die Mitsubishi Corporation (MC) und Shell Canada Limited haben eine Absichtserklärung über die Herstellung von kohlenstoffarmem Wasserstoff durch Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) in der Nähe von Edmonton, Kanada, unterzeichnet. MC beabsichtigt, die Anlage in der Nähe des Shell Energy and Chemicals Park Scotford in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Shell würde die CO2-Speicherung über ein „Polaris“ genanntes CCS-Projekt übernehmen.
In der ersten Phase sollen etwa 165.000 Tonnen blauer Wasserstoff pro Jahr produziert werden. Das Gas werde in kohlenstoffarmes Ammoniak umgewandelt und sei für den Export in asiatische Märkte bestimmt.
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Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) und der Hydrogen Council, ein globales Bündnis von Spitzenmanagern der Industrie, wollen gemeinsam die Nutzung grünen Wasserstoffs im gesamten Energiesystem voranbringen. Die beiden Organisationen tauschen Wissen über bewährte Verfahren sowie Daten aus, insbesondere zu Kosten und Volumen von Elektrolyseuren, politischen Rahmenbedingungen, Marktdesign, Zertifizierungssystemen sowie über technische Standards und Sicherheit.
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Chevron U.S.A. Inc., eine Tochtergesellschaft der Chevron Corporation, und Caterpillar Inc. haben eine Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung von Wasserstoff-Demonstrationsprojekten in den Bereichen Verkehr und stationäre Stromerzeugung, einschließlich Antriebsenergie, unterzeichnet. Ziel sei es, die Machbarkeit und Leistungsfähigkeit von Wasserstoff als kommerziell nutzbare Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen für Schienen- und Seeschiffe voranzubringen. Die Vereinbarung umfasse auch die Demonstration einer wasserstoffbetriebenen Lokomotive und der dazugehörigen Infrastruktur für die Wasserstoffbetankung. Die Arbeiten würden unverzüglichen an verschiedenen Standorten in den Vereinigten Staaten beginnen.
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Jo Bamford, Mitglied der Familie, die hinter dem weltweit größten Baumaschinenhersteller JCB steht, hat den Wasserstoff-Investmentfonds HYCAP mitbegründet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ wurden bislang mehr als 200 Millionen Pfund (232 Millionen Euro) aufgebracht, um in erster Linie in britische Unternehmen zu investieren, welche die Produktion und das Angebot von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien fördern. Bamford hat den Fonds zusammen mit dem von Max Gottschalk mitgegründeten Familienunternehmen Vedra Partners aufgelegt. Der in Großbritannien verwaltete Fonds mit Sitz in Luxemburg will eine Milliarde Pfund aufbringen und hat bereits mehr als drei Dutzend mögliche Investitionen im Blick, so die Agentur. Die Familie Bamford verfügt laut Bloomberg Billionaires Index über ein Nettovermögen von etwa 10 Milliarden Dollar.
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