München: Baumaßnahmen für Wasserstoffheizung-Pilotprojekt haben begonnen +++ Saudi-Arabien: Sungrow liefert 2,2 GW Wechselrichter für Neom +++ USA: Solaris bestellt 96 Brennstoffzellenmotoren bei Ballard +++ Berlin: BAM entwickelt Druckspeicher mit besserer CO2-Bilanz +++RABATT-Aktion: Ihre WERBUNG auf dem PtX-Portal

Eine Auswahl von PtX-Themen zum Wochenabschluss zusammengefasst

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Der Energieträger für das Wasserstoffheizung-Pilotprojekt im oberbayerischen Pfaffenhofen wird von der Westfalen AG zum Einspeisepunkt getrailert. © Westfalen AG

Das Konsortium der Energieversorger Thüga, Energie Südbayern und Energienetze Bayern hat im Rahmen des Projekts „H2Direkt“ mit den vorbereitenden Baumaßnahmen für die Wasserstoff-Einspeiseanlage in Hohenwart im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen begonnen. Auf dem Grundstück werde aktuell das Fundament errichtet. Die Tiefbauarbeiten starteten bereits im Juli. Im Herbst sollen, wie berichtet, zehn Haushalte und ein Gewerbekunde ab der Heizperiode 2023/2024 über ein umgewidmetes ehemaliges Erdgasnetz für zunächst 18 Monate mit 100 Prozent grünem Wasserstoff versorgt. Alle Bauteile im Netz und in den Heizungsräumen seien nun auf ihre Wasserstofftauglichkeit überprüft, das Eichamt habe das H2-Messkonzept bestätigt. Der Wasserstoff wird von der Westfalen AG geliefert und per Lkw-Trailern nach Hohenwart transportiert. Das Projekt ist Teil des Wasserstoff-Leitprojekts TransHyDE und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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Sungrows Wechselrichterserie „1+X“ lässt sich für PV-Kraftwerke modular bis 8,8 Megawatt erweitern. © Sungrow Power

Der chinesische Hersteller Sungrow Power Supply Co., Ltd. hat mit dem indischen Ingenieurunternehmen Larsen & Toubro (L&T) einen Vertrag über die Lieferung von Wechselrichtern mit einer Leistung von 2,2-Gigawatt geschlossen. Die Geräte sind für das Neom Green Hydrogen Project in Saudi-Arabien der Neom Green Hydrogen Company (NGHC) bestimmt. Die Wechselrichter des Typs „1+X“ bestehen aus einer 1,1-Megawatt-Einheit, die auf 8,8 Megawatt modular erweitert werden kann. Bereits vor geraumer Zeit hatte Sungrow eigenen Angaben zufolge von L&T unter anderem den Auftrag zur Lieferung von Energiespeichersystemen mit einer Kapazität von 400 Megawattstunden erhalten. Im Juni beauftragte L&T die spanische PV Hardware Solutions S.L.U mit der Lieferung von Nachführsystemen mit einer Leistung von 2,97 Gigawatt für Neom. GE Grid Solutions soll drei gasisolierte 380-Kilovolt-Umspannwerke des Typs T155 nach Saudi-Arabien liefern. NGHC, ein zu gleichen Teilen von ACWA Power, Neom und Air Products geführtes Joint Venture, will kohlenstofffreien Wasserstoff ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie herstellen und ab Ende 2026 täglich bis zu 600 Tonnen produzieren.

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Solaris-Wasserstoffbus des Typs „Urbino 12“. © Solaris

Das US-Unternehmen Ballard Power Systems meldet einen Sammelauftrag für insgesamt 96 Wasserstoff-Brennstoffzellenmotoren von dem polnischen Busbauer Solaris Bus & Coach sp. z o.o. Die ersten Auslieferungen beginnen Ende 2023. Unter den Bestellungen befindet sich auch der bisher größte Einzelauftrag, den Ballard von Solaris erhalten hat – 52 Motoren für Solaris‘ Urbino-Wasserstoffbusse. Die damit ausgerüsteten Fahrzeuge werden einst im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) von dem Verkehrsbetrieb Regionalbus Rostock (Rebus) mit Sitz in Güstrow eingesetzt. Rebus baut zudem zwei Wasserstofftankstellen auf den Betriebshöfen in Güstrow und Bad Doberan, um das geplante Wachstum des wasserstoffbetriebenen ÖPNV zu unterstützen. Die weiteren 44 Brennstoffzellenmotoren von Ballard sollen Solaris-Busse „in europäischen Städten“ antreiben.

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Bei der Herstellung von Wasserstoff-Druckspeichern lässt sich bis zu 20 Prozent CFK-Material einsparen. © BAM

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) forscht in einem Gemeinschaftsprojekt an Druckspeichern mit besserer CO2-Bilanz. Wasserstoff-Druckbehälter dienen als „Treibstofftanks“ für emissionsfreie Lkw, Busse, Züge, Schiffe und Flugzeuge sowie für die Speicherung und den Transport von Wasserstoff. Allerdings seien laut BAM die carbonfaserverstärkten Kunststoffe (CFK), aus denen die Speicher gefertigt werden, „aufgrund ihrer energieintensiven Herstellung mit einem großen CO2-Fußabdruck belastet“. Die Behörde will nun herausfinden, wie sich die Speicher „klimaschonender produzieren und über eine längere Lebensdauer als bisher nutzen lassen“, denn die Nachfrage nach den Behältern werde beim Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft stark ansteigen. Aktuell würden bei der Produktion eines Wasserstoff-Druckspeichers der neuesten Generation aus CFK bis zu 2,5 Tonnen CO2 freigesetzt. Das von der RWTH Aachen koordinierte und vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt zielt darauf ab, die CO2-Bilanz „deutlich zu verbessern“. Zum einen solle der kostenintensive Leichtbau-Werkstoff effizienter als bisher eingesetzt werden. Man gehe davon aus, dass sich rund 20 Prozent des Materials einsparen lasse. Zum anderen solle die „Lebensdauer“ der Speicher verlängert werden. Die Ergebnisse fließen in die Normen und Gesetze zu Wasserstoff-Druckspeichern ein.

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