(Berlin) – Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) fördert Thyssenkrupps geplante Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage in Saudi-Arabien mit 1,5 Millionen Euro. Der Konzern-Geschäftsbereich Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers (TKUCE) wird einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 20 Megawatt in den Nahen Osten liefern.

Ab 2025 soll dort die Produktionsanlage „Helios Green Fuels Project“ aus dem Ertrag von Windkraft- und Solarstromanlagen mit einer Leistung von vier Gigawatt rund 650 Tonnen Wasserstoff und 3.000 Tonnen Ammoniak produzieren. Das Gas, eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff, lässt sich einfach transportieren und kann anderenorts wieder in Wasserstoff umgewandelt werden, etwa zur Verwendung als Treibstoff im Verkehrswesen.

Neom nutzt nur umweltfreundliche Energie

Das Projekt ist Teil eines „Vision 2030“ genannten Plans des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Demnach soll am Roten Meer eine „Neom“ genannte Modellregion entstehen, wo dereinst mehr als eine Million Einwohner aus der ganzen Welt leben und arbeiten (Claim: „Accelerator of human progress“). Geplant sind Städte, Häfen, Industrie- und Gewerbegebiete, Forschungszentren, Sport und Unterhaltung sowie Tourismus.

Konsortium für grünen Wasserstoff

Im Juli hatten der US-amerikanische Hersteller von Industriegasen Air Products & Chemicals und der saudische Versorger ACWA Power einen Vertrag unterzeichnet, um eine mit erneuerbaren Energien betriebene Anlage zur Produktion von Ammoniak als Basis für grünen Wasserstoff zu errichten. Das Investitionsvolumen für die Produktionsstätten beläuft auf rund fünf Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro). Weitere zwei Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro) investiert Air Products in die allein dem Unternehmen obliegende Verteil- und Lieferkette, etwa Wasserstoffspeicher sowie Tankstellen mit Fokus auf Busse und Lkw. Air Products und Thyssenkrupp hatten dafür ein Kooperationsabkommen für Elektrolyseanlagen geschlossen (wir berichteten).

Es bereits das zweite vom BMWi im Rahmen der Wasserstoffstrategie geförderte Großprojekt. Wie berichtet, hatte Anfang Dezember die Siemens AG 8,23 Millionen Euro erhalten. Der Konzern will bei dem „Haru Oni“ genannten Vorhaben grünen Wasserstoff in Chile produzieren.

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https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/12/20201216-altmaier-uebergibt-foerderbescheid-fuer-internationales-projekt-fuer-gruenen-wasserstoff.html

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Thyssenkrupp bekommt Bundesförderung für Elektrolyse in Saudi Arabien / © Thyssenkrupp AG, www.thyssenkrupp.com