(Dresden, Nur-Sultan) – Der deutsche Projektentwickler Svevind Energy GmbH will Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von 45 Gigawatt (GW) in den überwiegend steppenartigen Gebieten in West- und Zentralkasachstan installieren. Der Ökostrom soll Elektrolyseure mit einer Leistung von 30 GW speisen, die jährlich drei Millionen Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Dieser könne dann „entweder direkt in die stetig wachsenden eurasischen Märkte exportiert oder vor Ort zur Herstellung hochwertiger grüner Produkte, wie Ammoniak, Stahl oder Aluminium, verwendet werden“.

Svevind stellte der kasachischen Regierung eigenen Angaben zufolge seine Pläne im Rahmen von Regierungskonsultationen im Mai in der Hauptstadt Nur-Sultan vor. Für die gesamte Entwicklungs-, Engineering-, Beschaffungs- und Finanzierungsphase werden drei bis fünf Jahre veranschlagt; für den Bau- und die Inbetriebnahme weitere fünf Jahre.

Zur Entwicklung der Gigawattanlagen hat Svevind mit der staatlichen kasachischen Invest National Company JSC ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Kazakh Invest ist Teil des Außenministeriums. Zu den Aufgaben der Behörde gehört die Förderung von Investitionen im Wirtschaftssektor von der Initiative bis hin zur Umsetzung von Projekten. „Die Förderung der kohlenstoffarmen Entwicklung steht im Einklang mit der strategischen Ausrichtung der Republik Kasachstan und den Verpflichtungen, die im Rahmen der internationalen Abkommen eingegangen wurden“, erklärte Meirzhan Yussupov, Vorstandsvorsitzender von Kazakh Invest. „Durch diese Entwicklung kann Kasachstan seinen Platz in der Weltversorgung mit Wasserstoff finden.“

Die Anlagen zur Produktion grünen Wasserstoffs würden das Land „in die weltweite Spitzengruppe der erneuerbaren Energien und des Wasserstoffs zu sehr wettbewerbsfähigen, extrem niedrigen Produktionskosten bringen“, so Wolfgang Kropp Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer von Svevind. Kasachstan sei „der richtige Ort für grünen Wasserstoff“.

Svevind ist eine private Unternehmensgruppe im Bereich der erneuerbaren Energien mit Sitz in Weißenbrunn (Deutschland), Piteå (Nordschweden), Dresden (Deutschland) und Almaty (Kasachstan). Das Unternehmen entwickelt und baut seit 1998 Onshore-Windkraft-Großprojekte in Skandinavien. Svevind hat „Markbygden 1101“ entwickelt, ein Cluster von zusammenhängenden Windparks in Nordschweden, westlich der Stadt Piteå. Anfang des Jahres waren Windenergieanlagen mit einer Leistung von einem Gigawatt in Betrieb und weitere 1,5 Gigawatt im Bau. Das Investitionsvolumen beträgt nach Unternehmensangaben rund 2,8 Milliarden Euro. Nach der Fertigstellung soll „Markbygden 1101“ rund acht Prozent des derzeitigen schwedischen Strombedarfs decken. Die Jahresproduktion wird auf rund zwölf Terawattstunden prognostiziert.

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https://svevind.se/en/2021/06/23/svevind-and-kazakh-invest-national-company-jsc-sign-a-memorandum-of-understanding/

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Visualisierung von großen Wind- und Solarparks in Kasachstan © Svevind Energy GmbH, 2021