(Stuttgart / Deutschland) – Die Stadtwerke Stuttgart (SWS) wollen am Hafen der baden-württembergischen Landeshauptstadt eine Produktionsstätte für grünen Wasserstoff inklusive Transportinfrastruktur im Neckartal aufbauen. Der Aufsichtsrat hatte kürzlich grünes Licht für das „Green Hydrogen Hub Stuttgart“ (GH2S) genannte Vorhaben gegeben.

Die Produktionsanlagen sind mit einem Logistikkonzept verknüpft, um Industrie, Forschungseinrichtungen und Tankstellen per Pipeline oder mittels Trailer zu versorgen. © Stadtwerke Stuttgart GmbH

Geplant sind laut SWS vier Elektrolyseure mit einer installierten Leistung von zehn Megawatt, die jährlich bis zu 1.000 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugen. Mittels eines „digitalen Zwillings“ und per KI-Steuerung werde dieser aus überschüssigem Strom von Photovoltaik- und Windenergieanlagen hergestellt – also immer dann, wenn deren Stromproduktion höher ist als der aktuelle Bedarf. Das habe zudem einen positiven Effekt auf das Lastmanagement in den Stromnetzen.

Abnehmer aus Industrie und Wissenschaft

Die Produktionsanlagen seien mit einem Logistikkonzept verknüpft, um Industrie und Forschungseinrichtungen zu versorgen. Zudem würden Tankstellen für den Schwerlastverkehr beliefert. Der Energieträger gelange dereinst über Pipelines oder mittels Trailer zu den Abnehmern; vor allem Kunden im Bus- und Schwerlastverkehr sowie in der Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellen.

Vier Elektrolyseure mit einer installierten Leistung von zehn Megawatt produzieren Wasserstoff aus überschüssigem Strom von Photovoltaik- und Windkraftanlagen. © Stadtwerke Stuttgart GmbH

Ausgangspunkt des GH2S-Projekts sei das von der EU und dem Umweltministerium des Landes geförderte Gemeinschaftsprojekt H2 GeNeSiS. An dem Konsortium seien neben den SWS die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) beteiligt, die Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG, das Steinbeis-Innovationszentrum Energieeffiziente und emissionsfreie Technologien (SIEET) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung BW (ZSW). Letzteres werde zudem einen Forschungs-Elektrolyseur errichten.

Die Vorbereitungen des Baugeländes haben bereits begonnen. Der Baustart für die Anlagen selbst ist für Anfang 2025, die Inbetriebnahme für Ende 2026 geplant.

Tipp: Die Stadtwerke Stuttgart werden bei den Hafentagen am 21./22. September mit einem Stand vertreten sein und über das Wasserstoffprojekt informieren.

Foto oben
Die Stadtwerke bauen am Stuttgarter Hafen eine Wasserstoffproduktion inklusive Transportinfrastruktur zu den Abnehmern auf. © Hafen Stuttgart GmbH