(Ijmuiden, Niederlande / Bærums Verk, Norwegen) – Der niederländische Hersteller von thermoplastischen Verbundrohren (TCP) Strohm BV und der norwegische Ingenieurdienstleister Seanovent Engineering AS wollen gemeinsam Lösungen zur Produktion von Wasserstoff aus Offshore-Windkraftanlagen entwickeln. Dabei wird grüner Wasserstoff dezentral im Generator der Windturbine erzeugt und unter Wasser mittels einer Rohrstruktur an Land transportiert.
Die von Strohm produzierten TCP eigneten sich den Angaben zufolge „besonders für den Transport von Druckwasserstoff auf See und unter Wasser“. Die Rohre würden anders als Stahl nicht verspröden. Außerdem seien sie flexibel und leicht, so dass „eine Vielzahl von Installationsoptionen möglich ist, von Kabelverlegungsschiffen bis hin zu kleinen Konstruktionsschiffen“, wodurch die Installationskosten und die Gesamtbetriebskosten erheblich gesenkt würden, erklärte das Unternehmen. Die Technologie senke auch die Stromgestehungskosten und die dezentrale Erzeugung mache Wasserstoff schneller wettbewerbsfähig, sagte Caroline Justet, Business Growth Executive bei Strohm.
Seanovent Engineering ist ein Ingenieurdienstleister, der sich auf Unterwasserinfrastrukturen spezialisiert hat und das Geschäftsfeld von Systemstudien über die Konzeptentwicklung bis hin zur Detailkonstruktion, Fertigung und Prüfung abdeckt. Dies umfasse alle Arten von Vorhaben im maritimen Offshore-Sektor, sei es im Zusammenhang mit traditionellen Öl- und Gasprojekten oder anderen Offshore-Energieprojekten.
Strohm (vormals Airborne Oil & Gas) hat 2007 seine Verbundrohrtechnologie als erstes Unternehmen in die konventionelle Öl- und Gasindustrie eingeführt. TCP sei „eine robuste, nicht korrosive, spulbare und leichte Technologie, die in großen Längen geliefert“ werde, was zu einer erheblichen Reduzierung der Transport- und Installationskosten führe. TCP werde mit kleinen Schiffen oder Unterwasserpaletten verlegt, was die CO2-Emissionen erheblich senke. Außerdem sei es zu 100 Prozent recycelbar. Zu den Strohm-Anteilseignern gehören Aker Solutions, Chevron Technology Ventures, Evonik Venture Capital, Saudi Aramco Energy Ventures, Shell Ventures, Subsea 7, Sumitomo Corporation und der private Kapitalgeber HPE Growth.
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Seanovent und Strohm wollen gemeinsam Lösungen entwickeln, um offshore produzierten grünen Wasserstoff unterseeisch per Rohrleitung an Land zu transportieren. © Strohm BV