(Essen / Deutschland) – Die Essener RWE Supply & Trading GmbH will jährlich 250.000 Tonnen grünes Ammoniak aus Indien beziehen. Der Konzern hat dazu eine Vereinbarung mit AM Green Ammonia B.V. unterzeichnet, eine Tochtergesellschaft der AM Green Group. Zunächst würden 50.000 Tonnen in der AMG-Produktionsstätte in Kakinada (Andhra Pradesh) produziert, die verbleibende Menge von bis zu 200.000 Tonnen in der Anlage in Tuticorin (Tamil Nadu).
Die Ammoniakproduktionsanlagen von AMG würden vollständig mit Solar-, Wind- und Wasserkraft betrieben. Damit erfülle der Energieträger die EU-Normen für erneuerbare Brennstoffe nicht-biologischen Ursprungs (RFNBO), wie sie in der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED III) festgelegt sind. Die Anlage von AMG in Kakinada wurde bereits gemäß den RFNBO-Vorschriften vorzertifiziert. Die Vorzertifizierung für andere Einrichtungen sei laut RWE „im Gange“. Lieferbeginn sei voraussichtlich 2027. Ein Abnahmevertrag werde die Details regeln.
Kapazität von fünf Millionen Tonnen
Die endgültige Investitionsentscheidung (FID) für sein erstes Millionen-Tonnen-Projekt für grünes Ammoniak in Kakinada hatte AM Green Ammonia Ende August getroffen (wir berichteten). Es sei „der Startschuss für die vom Unternehmen angestrebte Produktionskapazität von fünf Millionen Tonnen pro Jahr bis 2030“ – was etwa einer Million Tonnen grünem Wasserstoff entspreche. Die alkalischen Druckelektrolyseure liefere John Cockeril (Belgien).
Zum Bauvorhaben in einer bestehenden Harnstoffanlage gehören eine Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und die anschließende Umwandlung in grünes Ammoniak sowie alle damit verbundenen Infrastrukturen. Die Inbetriebnahme ist für die zweite Hälfte 2026 geplant. Der größte Teil der Produktion aus dieser Anlage werde in die europäischen Märkte exportiert werden. Neben RWE gebe es unter anderem auch Abnahmeverträge mit der Uniper SE, dem norwegischen Düngemittelhersteller Yara Clean Ammonia und der australischen Keppel Infrastructure Holdings Pte Ltd.
AM Green wurde von den Gründern der in Hyderabad ansässigen Greenko Group, Anil Chalamalasetty und Mahesh Kolli, ins Leben gerufen. Zu den Aktionären gehörten auch Gentari und GIC.
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Produktionsanlage von AM Green Ammonia an der Ostküste Indiens. © AM Green Ammonia B.V.