(Oulu / Finnland) – Oulu Energy Oy, Teil des finnischen Projektentwicklers Oulun Energia, plant den Bau einer 100 Megawatt leistenden Anlage zur Wasserstofferzeugung in der finnischen Hafenstadt Oulu. Den vorläufigen Plänen zufolge umfasse das Projekt im Industriegebiet Laanila neben der Elektrolyse auch eine Anlage zur Kohlendioxidabscheidung, eine Wasserstoff- und Kohlendioxidspeicherung sowie eine Anlage zur Weiterverarbeitung des Energieträgers zu Methan oder Methanol. Diese seien als Ersatz für fossile Brennstoffe im Straßen-, See- und Luftverkehr nutzbar.
Bei der Produktion könnte Schätzungen zufolge Wärmeenergie in einer Größenordnung von 200 bis 400 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr zur Einspeisung in das lokale Fernwärmenetz anfallen, was bis zu 30 Prozent des jährlichen Bedarfs von Oulu entspreche, sagt Kimmo Alatulkkila, Entwicklungsdirektor bei Oulu Energy. Der Sauerstoff ließe sich für industrielle Zwecke nutzen. Darüber hinaus sollen bei dem Vorhaben die Möglichkeiten der Rückgewinnung von biogenen Rauchgasen aus der örtlichen Industrie und aus Kraftwerken für die Weiterverarbeitung zu Wasserstoff untersucht werden.
Die nun beginnende Projektentwicklungsphase wird von der finnischen P2X Solutions Ltd. geleitet, die derzeit eine 20-Megawatt-Anlage für grünen Wasserstoff und synthetisches Methan in Harjavalta, Westfinnland, aufbaut (wir berichteten). Für P2X Solutions wäre das Projekt „eine erhebliche Erweiterung der Aktivitäten unserer Anlagen in Harjavalta und Joensuu“, sagt Herkko Plit, CEO von P2X Solutions.
Zunächst werde die Machbarkeit der Anlage und die Standortoptionen geprüft und eine Folgenabschätzung durchgeführt. Die Investitionsentscheidung falle voraussichtlich im Herbst 2025, mit der Fertigstellung sei „frühestens 2028“ zu rechnen.
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Arto Sutinen, CEO von Oulun Energia, und Herkko Plit, CEO von P2X Solution, verkündeten ihre Pläne im Februar auf einem Businessforum in Oulu. © Oulun Energia Oy / Henri Luoma Photography