(Hamburg) – Die für ihre Windkraftaktivitäten bekannte Hamburger Nordex SE ist nun auch an zwei Wasserstoffvorhaben beteiligt: zum einen zur Entwicklung grüner Wasserstoffprojekte, zum anderen zur Herstellung von Elektrolyseuren.

Grüner Wasserstoff mit Acciona

Der spanische Mischkonzern Acciona hat 50 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen Nordex H2 S.L. erworben. Die Summe von 68 Millionen Euro werde zu gleichen Teilen von dem Mutterkonzern Acciona S.A. und der Tochter Acciona Energía getragen.

Das Joint Venture entwickle auf Basis von Windkraftanlagen an Land Projekte für grünen Wasserstoff in Gebieten, die nicht an konventionelle Stromnetze angeschlossen seien und in denen grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten hergestellt werden könne, so das Unternehmen. Als „interessante Regionen“ werden die USA und Lateinamerika genannt.

Die Erneuerbare-Energien-Vorhaben sollen mit einer Mindestgröße von je einem Gigawatt installierter Leistung bis 2027 baureif sein und innerhalb der nächsten zehn Jahre jährlich 0,5 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Jedes der Projekte werde mit „öffentlichen und privaten Unternehmen und Institutionen“ umgesetzt, „die an Produktion oder Konsum von grünem Wasserstoff interessiert sind“.

Elektrolyseure mit Sodena

Mit der Initiative „Nordex Electrolyzers“ wolle man demgegenüber eigene Elektrolyseure herstellen und vermarkten. Dies geschehe mit Unterstützung der „Sociedad de desarollo de Navarra S.L.“ (Sodena), einer Organisation der Regierung der nordspanischen Region Navarra zur Finanzierung von Unternehmensvorhaben. Für die Entwicklung eines kommerziellen Prototyps stünden in den nächsten fünf Jahren 15 Millionen Euro bereit.

Die Nordex Group hat eigenen Angaben zufolge weltweit eine Windkraftleistung von rund 44 Gigawatt installiert und erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 5,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen mit 9.000 Mitarbeitern konzentriert sich auf Onshore-Turbinen mit Leistungen von vier bis sechs Megawatt. Fertigungen gibt es in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA, Indien und Mexiko.

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Nordex weitet sein Windkraftgeschäft auf Wasserstoff aus (Foto: Transport eines Rotorblattes per Kran). © Nordex SE