Der Markt der in den USA so beliebten Pickups wird demnächst um eine weitere Variante reicher: „Badger“ (Dachs) heißt das Vehikel. Es bedient allerdings nicht das Klischee, SUV und Trucks seien per se spritsaufende Klimakiller, im Gegenteil: Der Badger läuft elektrisch. Der Hersteller Nikola Motor Company verspricht für die rein batteriebetriebene Version (BEV, battery-electric vehicle) eine Reichweite von 300 Meilen (rund 480 Kilometer). Wer größere Strecken fährt oder Anhänger zieht, kann das stärkere Modell mit einer Reichweite von 600 Meilen in Betracht ziehen. Dessen Batterien werden durch einen Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzellen ergänzt (FCEV, hydrogen fuel-cell electric vehicle). Die Verkaufspreise mit Basisausstattung sollen bei 60.000 Dollar (53.000 Euro) beziehungsweise 80.000 Dollar liegen.

Zu den Ausstattungsmerkmalen des Badger gehören nach Unternehmensangaben unter anderem ein hochwertiges Infotainmentsystem, Over-the-Air-Updates, schlüsselloser Einstieg, unabhängige Drehmomentkontrolle für jedes Rad, ein Kühlschrank sowie wasserdichte Displays. Die Außenmaße liegen bei 5,89 Metern Länge, 2,18 Metern Breite sowie 1,87 Metern Höhe.

Bislang ist das Fahrzeug allerdings nur virtuell erhältlich. Es soll erstmals Anfang Dezember auf einer großen Road Show am Firmensitz in Phoenix/Arizona vorgestellt werden. Nikola wirbt indes ab jetzt für Vorbestellungen, die Anzahlung liegt je nach gewünschtem Gesamtpaket zwischen 250 und 5.000 Dollar.

Elektrolyseure aus Norwegen

Anfang Juni unterzeichneten die Nikola Corporation und die norwegische Nel ASA überdies einen Kaufauftrag über 85 Megawatt-Elektrolyseure. Diese können kumuliert über 40.000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag produzieren. Das Auftragsvolumen liegt bei 30 Millionen Dollar (26,7 Millionen Euro). Die Anlagen werden den Angaben zufolge aus einer neuen Elektrolyseur-Fabrik geliefert, die derzeit in Norwegen entsteht. „Diese Elektrolyseure werden fünf Hochleistungswasserstoff-Tankstationen unterstützen“, so Trevor Milton, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Nikola Corporation, und sollen mehrere US-Bundesstaaten und Transportwege abdeckten. Nach Angaben von Nel war das Rahmenabkommen „einer der wichtigsten Auslöser für die Entscheidung von Nel, seine Mega-Fabrik für alkalische Elektrolyseure in Norwegen zu entwickeln“. Dies ermögliche es Nikola überdies, in der neuen Anlage Kapazitäten für sich zu reservieren, so Jon André Løkke, Vorstandsvorsitzender von Nel.

Die Nikola Corporation wurde 2015 in Phoenix gegründet. Das Unternehmen will emissionsfreie batterie- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge konstruieren, überdies Fahrzeugkomponenten und Energiespeichersysteme sowie eine Infrastruktur für Wasserstofftankstellen aufbauen.

Deep Link:
https://nikolamotor.com/press_releases/nikola-badger-preorders-open-june-29-at-11-am-et-83

Foto:
Nikola Motor bringt den „Badger“ mit Wasserstoffantrieb auf den Markt/ © Nikola Motor Company