(Oslo / Norwegen) – Nel Hydrogen Electrolyser AS, norwegischer Hersteller von Elektrolyseuren, hat in den vergangen Tagen zwei Auftragseingänge mit einem Umsatzvolumen von rund 20 Millionen Euro verkündet. So hat den Angaben zufolge der größte portugiesische Chemiekonzern Bondalti Chemical einen Vertrag zur Lieferung von 40 Megawatt an alkalischer Elektrolyseur-Ausrüstung im Wert von rund elf Millionen Euro unterzeichnet.

Wasserstoff für portugiesisches Erdgasnetz

Die Produkte sind für die erste Phase des „H2 Enable“-Projekts am Firmensitz in Estarreja, Portugal, bestimmt. Die Elektrolyse, die Anfang 2026 in Betrieb gehen soll, wird grünen Wasserstoff in das Erdgasnetz einspeisen, den Fernverkehr versorgen und Bondaltis eigenen Wasserstoffbedarf für chemische Prozesse decken.

Zu den strategischen Zielen gehöre, grünen Wasserstoff in erheblichem Umfang in die Wertschöpfungskette einzubinden, um den derzeitigen Betrieb zu dekarbonisieren, sagt Nel-CEO Håkon Volldal. Laut André de Albuquerque, COO von Bondalti, setze man bereits 40 Prozent erneuerbare Energien im Betrieb ein, bis 2030 sind 100 Prozent geplant.

Das Projekt wurde nach Bondalti-Angaben von der Europäischen Kommission als IPCEI-Projekt (Important Project of Common European Interest) eingestuft. Das gesamte Investitionsvolumen in Estarreja liege bei rund 140 Millionen Euro.

20 Megawatt für Hyd’Occ

Erst wenige Tage zuvor hatte Nel einen Auftrag von Hyd’Occ zur Lieferung eines 20 Megawatt leistenden Elektrolyseurs im Wert von neun Millionen Euro erhalten. Das Gerät wird für ein Projekt in Port-La-Nouvelle, Frankreich, eingesetzt. Nel hatte bereits die FEED-Studie (Front-End Engineering and Design) dafür durchgeführt.

Der Elektrolyseur wird erneuerbaren Wasserstoff für die lokale Industrie und das Transportwesen in Südfrankreich liefern. Port-La-Nouvelle solle den Angaben zufolge zu einem Knotenpunkt für Wasserstoff im Mittelmeerraum ausgebaut werden. Hinter Hyd’Occ stehen Hauptaktionär Qair, französischer Produzent von erneuerbaren Energien und Wasserstoff, sowie AREC Occitanie, die regionale Agentur für die Energiewende. Die Lieferung ist für Ende 2023 geplant.

Foto
Nels vollautomatische Elektrolyseur-Fertigungsanlage auf Herøya in Norwegen. © Nel ASA