(Hamburg) – Das Heizkraftwerk Hamburg-Moorburg ist „nicht systemrelevant“ für die Stabilität des Stromnetzes. Zu diesem Prüfergebnis kommen die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber. Damit könne die Stilllegung des Kraftwerks wie geplant vorangetrieben und die Nutzung von Kohle spätestens zum 7. Juli 2021 endgültig beendet werden, so der Eigentümer Vattenfall. Der Betrieb wurde bereits am 18. Dezember 2020 eingestellt und das Kraftwerk seither planmäßig bis zum Abschluss der Untersuchung in Reserve vorgehalten, um mögliche Stromversorgungsengpässe aufzufangen.

Weg frei für „Green Energy Hub“

Jetzt ist der Weg frei für eine geplante Wasserstoffproduktion. Wie berichtet, wollen Shell, Mitsubishi Heavy Industries, Vattenfall sowie die kommunale Wärme Hamburg GmbH in Moorburg einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 100 Megawatt errichten. Die Konzerne beabsichtigen überdies, den Standort zu einem „Green Energy Hub“ auszubauen. Die Prüfung der Übertragungsnetzbetreiber galt als letzte technische Hürde, die den ungehinderten Ausbau noch bremsen konnte.

Der Rot-Grüne-Senat der Hansestadt hatte sich im Koalitionsvertrag im Juni 2020 auch mit Moorburg befasst. Demnach könne der Standort „mit seinem direkten und besonders leistungsfähigen Zugang zum Übertragungsnetz eine wichtige Rolle für die Sektorenkopplung spielen“. Hierzu gehöre auch die Erzeugung von grünem Wasserstoff.

3 Milliarden Euro Baukosten, nur 6 Jahre am Netz

Das rund 1.600 Megawatt leistende und Presseberichten zufolge drei Milliarden Euro teure Heizkraftwerk wurde erst 2015 in Betrieb genommen und galt als sauberste und modernste Anlage Deutschlands. Die Laufzeit war bis 2038 geplant.

Im Zuge des Kohleausstiegs erhielt Vattenfall für Block A und Block B mit jeweils 800 Megawatt Ende 2020 in einer Auktion den Zuschlag für eine Stilllegungsprämie durch die Bundesregierung. Die Höhe der Zuschläge bei den insgesamt elf teilnehmenden Geboten wurde nicht veröffentlicht. Die Bundesnetzagentur teilte lediglich mit, dass der niedrigste Gebotswert, der einen Zuschlag erhalten hat, 6.047 Euro pro Megawattstunde beträgt, und der höchste bezuschlagte Gebotswert 150.000 Euro pro Megawattstunde.

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https://group.vattenfall.com/de/newsroom/pressemitteilungen/2021/heizkraftwerk-hamburg-moorburg-nicht-systemrelevant

Foto
Hamburg-Moorburg: Auf dem Kuppeldach eines Kohlekreislagers wurde 2019 eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 750 Kilowatt Installiert (Bildmitte) / © Vattenfall