(Kopenhagen / Dänemark) – Die dänische Investmentgesellschaft Copenhagen Infrastructure Partners steigt in die großtechnische Herstellung von grünem Wasserstoff und Ammoniak in Spanien ein. Zu dem Konsortium gehören der Erdgas-Übertragungsnetzbetreiber Enagás SA, der Strom- und Gasversorger Naturgy Energy Group SA, der Düngemittelhersteller Fertiberia SA und der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas Wind Systems A/S.

Im Rahmen des „Catalina“ genannten Vorhabens wollen die Unternehmen in Aragon im Nordosten Spaniens Solar- und Windkraftanlagen mit einer Leistung von fünf Gigawatt entwickeln. Mit dem Ertrag soll ein Elektrolyseur mit einer Leistung von zwei Gigawatt dereinst grünen Wasserstoff produzieren. Nach dem vollständigen Aufbau werde Catalina genug grünen Wasserstoff produzieren, um 30 Prozent des spanischen Bedarfs zu decken.

Erste Phase mit 500-Megawatt-Elektrolyseur

Die erste Phase des Projekts befinde sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und werde voraussichtlich in weniger als zwei Jahren vollständig entwickelt und genehmigt sein. Der Baubeginn ist für Ende 2023 geplant. Das Projekt umfasst Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Leistung von vorerst 1,7 Gigawatt sowie einen 500-Megawatt-Elektrolyseur, der den Angaben zufolge über 40.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren kann. Während des Baus und der Installation von „Catalina I“ werden voraussichtlich bis zu 5.000 Arbeitsplätze geschaffen.

Über eine Pipeline werde der Energieträger in die Hafenstadt Valencia transportiert und soll dort in einer neu gebauten Ammoniakanlage mit einer Jahreskapazität von 200.000 Tonnen genutzt werden. Fertiberia verarbeitet das grüne Ammoniak in den bestehenden Anlagen von Sagunto (Valencia) zu Dünger.

Der erzeugte Wasserstoff werde auch für die Dekarbonisierung anderer industrieller Prozesse genutzt und soll teils in das Erdgasnetz eingespeist werden. Das Konsortium bewirbt sich um den Netzanschluss in der spanischen Gemeinde Andorra (Provinz Teruel).

Die fünf Konzerne

„Spanien und insbesondere Aragon bietet aufgrund seiner hervorragenden Solar- und Windressourcen, der politischen Unterstützung sowie der Nähe zu den Nachfragezentren gute Voraussetzungen“ für die Entwicklung einer großtechnischen Produktion von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak, sagt Søren Toftgard, Partner bei CIP. Catalina ist Teil des Energy Transition Fund, der sich auf Power-to-X und andere erneuerbare Technologien der nächsten Generation konzentriert.

Der Fondsmanager investiert vorrangig in die Infrastruktur von erneuerbaren Energien und verwaltet eigenen Angaben zufolge acht Fonds mit einem Volumen von rund 16 Milliarden Euro, die von etwa 100 internationalen institutionellen Anlegern aus Europa, Asien, Australien und Nordamerika sowie multilateralen Organisationen stammen. Das Unternehmen ist in Aragon bereits mit dem Onshore-Windpark „Monegros“ (487,5 Megawatt) aktiv.

Enagás ist in Spanien, den Vereinigten Staaten, Mexiko, Chile, Peru, Albanien, Griechenland und Italien tätig. Das Unternehmen verfügt unter anderem über mehr als 12.000 Kilometer Gaspipelines und drei strategische Speicher. Enagás arbeitet in Spanien mit mehr als 60 Partnern an 55 Projekten im Bereich erneuerbare Gase und Dekarbonisierung, davon 34 Projekte mit grünem Wasserstoff und 21 mit Biomethan.

Naturgy beschäftigt mit der Erzeugung, dem Vertrieb und der Vermarktung von Energie und Dienstleistungen weltweit 9.300 Mitarbeiter. Diese versorgen in über 20 Ländern rund 16 Millionen Kunden mit Gas und Strom. Naturgy entwickelt derzeit ein internationales Portfolio von Projekten für grünen Wasserstoff.

Der Düngemittelhersteller Grupo Fertiberia hat mehr als 1.500 Mitarbeiter und ist mit 13 Industrieanlagen auf der Iberischen Halbinsel und Frankreich aktiv. Vestas entwickelt, fertigt, installiert und wartet Windkraftwerke auf der ganzen Welt. Der Konzern hat Turbinen mit einer Leistung von 145 Gigawatt in 85 Ländern installiert und beschäftigt mehr als 29.000 Mitarbeiter.

Deep Link
https://cipartners.dk/2022/02/01/copenhagen-infrastructure-partners-announces-partnership-with-enagas-naturgy-fertiberia-and-vestas-to-build-a-project-for-the-large-scale-production-of-green-hydrogen-and-ammonia-in-spain-creating/

Foto
CIPs Windkraftflotte „Monegros“ in Aragon: Das Portfolio besteht aus zwölf dicht beieinander liegenden Windparks mit insgesamt 129 Turbinen von GE Renewable Energy. Die ersten Anlagen gingen im Sommer 2020 in Betrieb. Im März 2021 verkaufte CIP einen Anteil von 49 Prozent an einen von dem britischen Asset Manger Arjun Infrastructure Partners verwalteten Fonds. © Copenhagen Infrastructure Partners