(Sande / Deutschland) – Der dänische Investor Copenhagen Infrastructure Partners P/S (CIP) und die Friesen Elektra Green Energy AG haben das Projekt „Anker“ gestartet. Das Konsortium will im niedersächsischen Sande an der Nordsee grünen Wasserstoff herstellen. Die Elektrolyseleistung liege den Angaben zufolge anfangs bei 400 Megawatt (MW). Damit sollen jährlich 80 000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden Später ist eine Erweiterung auf 800 MW geplant.

Strategisch günstige Lage

Das Projekt befinde sich strategisch günstig in der Nähe des künftigen Energie- und Industriezentrums Wilhelmshaven und damit auch dicht am geplanten deutschen Wasserstoffkernnetz. Die Elektrolyseure würden mit erneuerbarer Energie aus dem Stromnetz betrieben, unterstützt durch Offshore- und Onshore-Windkraft sowie Solarenergie.

Drei H2-Pipelines zur Industrie

Einer Projektbeschreibung von Friesen Elektra zufolge ist der 21 Hektar große Standort direkt angebunden an mehrere Stromleitungen auf Höchstspannungsebene. Drei Wasserstoffpipelines erschließen dereinst Industriestandorte wie die chemische Industrie im Ruhrgebiet, die Stahlproduktion in Salzgitter oder Kupferhütten in Hamburg. Damit eine gleichmäßige Versorgung gewährleistet ist, werde der Wasserstoff zwischengespeichert. Dazu geeignet seien Salzkavernen, wenige Kilometer vom künftigen „Wasserstoffparks Friesland“ entfernt. Ziel ist, dort eine Gesamtleistung von 2,4 Gigawatt zu installieren, so Friesen Elektra.

Copenhagen Infrastructure Partners wurde 2012 gegründet und ist heute einer der weltgrößten auf erneuerbare Energien spezialisierte Investor. Die verwalteten Fonds konzentrieren sich auf Offshore- und Onshore-Windkraft, Photovoltaik, Biomasse, Energy-from-Waste, Übertragung und Verteilung, Kapazitätsreserven, Speicherung, Bioenergie und Power-to-X. Der Energy Transition Fund I (CI ETF I) verfügt über ein weltweites Entwicklungsportfolio von rund 6,5 Gigawatt an Elektrolyserleistung.

Friesen Elektra ist Teil der Gruppe Gödens, ursprünglich ein rein landwirtschaftliche Betrieb, und im Bereich erneuerbare Energien, Wasserstoff und Ökostrom tätig. Die Unternehmensgruppe in Friesland besteht heute aus neun Unternehmen mit sechs verschiedenen Geschäftsfeldern.

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Grafische Darstellung des geplanten Wasserstoffparks in Sande (Friesland). © Friesen Elektra Green Energy AG