(Torvastad / Norwegen) – Ein norwegisches Konsortium plant den Bau einer Wasserstoffproduktionsanlage mit einer Leistung von 20 Megawatt. Der jährliche Ertrag wird auf mehr als 3.000 Tonnen beziffert. Standort ist Torvastad in der Region Haugalandet, Provinz Rogaland, an der Westküste Norwegens.

Planen Elektrolyseur in Torvastad (v.l.): Marie Aanensen (CEO der Karmsund Group und Vorstandsvorsitzende von Karmsund Hydrogen), Jens Berge (CEO Norwegian Hydrogen), Elin Steinsland (CEO Hyde Point). © Norwegian Hydrogen AS

Beteiligt ist die in Torvastad beheimatete und auf den maritimen Sektor spezialisierte Investmentfirma Karmsund Group über ihre Tochter Karmsund Hydrogen AS, die auf grünen Wasserstoff fokussierte Sigma Hydrogen AS, der Entwickler von Wasserstoffproduktionanlagen Norwegian Hydrogen AS sowie der Anbieter von Wasserstofftechnologien Hyde Point AS. Der Servicestützpunkt für Schiffe der Karmsund Group biete direkten Zugang für Wasserstoffnutzer sowohl im maritimen als auch im Onshore-Sektor.Die Initiative basiere auf den Bedürfnissen der lokalen Industrie. Durch das Angebot von lokal produziertem grünem Wasserstoff werde das Projekt die Dekarbonisierung wichtiger Industriezweige ermöglichen und durch saubere Kraftstofflösungen stärken. „Als lokales Unternehmen mit starken Wurzeln in der hiesigen Wirtschaft“ wolle man „einen konkreten Schritt zur Etablierung der Wasserstoffproduktion in Haugalandet unternehmen“, sagt Marie Aanensen, Vorstandsvorsitzende von Karmsund Hydrogen.

Skalierbare Technologie auf einer Barge

Haugalandet biete die richtigen Voraussetzungen, um sich zu einem Zentrum für grüne Industrie zu entwickeln, sagt Jens Berge, CEO von Norwegian Hydrogen. Die Technologie von Hyde Point soll die auf einer Barge schwimmende Anlage mit einer Infrastruktur an Land kombinieren. Modular aufgebaut ermögliche dies, die Produktion flexibel an die Nachfrage anzupassen. Man wolle eine standardisierte, skalierbare und verbrauchernahe Lösung liefern, sagt Elin Steinsland, CEO von Hyde Point.

Hyde Point und Norwegian Hydrogen verkündeten schon Ende 2024 ihre Zusammenarbeit zum Aufbau von Wasserstoffproduktionen in Häfen und in Küstennähe. © Hyde Point AS

Hyde Point und Norwegian Hydrogen hatten bereits im November 2024 ihre Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Wasserstoffprojekten mit Leistungen von zehn bis vierzig Megawatt in Häfen sowie in Küstennähe verkündet. Zunächst stehe die Skalierung der Wasserstoffproduktion im Vordergrund, hieß es seinerzeit. Darüber hinaus verfolgen beide Unternehmen eine längerfristige Strategie zur Entwicklung einer groß angelegten Offshore-Wasserstoffproduktion, insbesondere in Kombination mit Windparks.

Für die jetzt geplante Anlage stünden die Projektpartner bereits im Dialog mit Kunden aus Industrie und Schifffahrt, um sicherzustellen, dass die Produktion auf den lokalen Bedarf zugeschnitten ist. Die Inbetriebnahme wird für 2028 angestrebt.

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Ein Konsortium will eine verbrauchernahe Wasserstoffproduktion am Karmsund-Servicestützpunkt für Schiffe an der Westküste Norwegens aufbauen. © Hyde Point AS