Tokio. 8. September 2020 – Ein Konsortium von fünf japanischen Firmen aus der Mineralöl-, Logistik- und Schwerindustrie hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommerzialisierung von mit Hochleistungsbrennstoffzellen (HBZ) ausgerüsteten Schiffen voranzubringen. Dazu gehören Nippon Yūsen K.K. („NYK Line“, eine der weltweit größten Reedereien und Teil des Mitsubishi-Konzerns), Toshiba Energy Systems & Solutions Corp., Kawasaki Heavy Industries Ltd., Nippon Kaiji Kyokai (ClassNK) und die Eneos Corp., Ölmulti und überdies Betreiber von mehreren Wasserstofftankstellen.

Das im September mit einer Machbarkeitsstudie beginnende Projekt ist Japans erster Schritt, ein kommerzielles Brennstoffzellenschiff zu entwickeln. Im nächsten Jahr sollen die Konstruktionspläne erstellt werden und 2023 der Bau eines 150 Tonnen schweren Wasserfahrzeugs für etwa 100 Passagiere beginnen, das im Jahr 2024 den Testbetrieb entlang der Küste vor Yokohama aufnehmen soll. Mit dem Wasserstoffantrieb werde es ermöglicht, Treibhausgasemissionen während der Schifffahrt vollständig zu eliminieren, so die Unternehmen. Kleinere wasserstoffbetriebene Schiffe unterhalb von 20 Tonnen werden den Angaben zufolge in Japan bereits entwickelt.

Das Konsortium wird sich auf neu gebaute Binnenschiffe in der gesamten Wertschöpfungskette konzentrieren: Implementierung eines Hochleistungsbrennstoffzellensystems, Entwicklung der Betriebstechnologie, Entwicklung eines Energiemanagement- und bordeigenen Wasserstoffversorgungssystems sowie Neukonstruktion und Entwicklung des für Brennstoffzellenantrieb optimierten Schiffsrumpfes.

Der NYK Line obliegen das Projektmanagement nebst juristischen Fragen sowie das Schiffsdesign. Toshiba Energy übernimmt die Entwicklung der Antriebs- und Betriebstechnik, Kawasaki kümmert sich um die Wasserstoffversorgung und das Energiemanagement an Bord, Eneos um die Wasserstofflieferketten und Nippon Kaiji um sämtliche Sicherheitsbelange.

Die japanische New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) hat das Vorhaben jetzt als Demonstrationsprojekt genehmigt. Die Höhe der Förderung wurde nicht genannt. NEDO wird hauptsächlich vom japanischen Wirtschaftsministerium (METI) finanziert. Im Jahr 2018 setzte sich die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) das Ziel, die Treibhausgasemissionen der internationalen Schifffahrt zu halbieren.

Deep Link: 
https://www.eneos.co.jp/english/newsrelease/2020/pdf/20200901_01.pdf

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Japanisches Konsortium entwickelt wasserstoffbetriebene Passagierschiffe/  © Eneos