(Gengenbach / Deutschland) – Die Schweizer Infener AG hat mit den Planungen für einen Wasserstoff-Knotenpunkt in der Stadt Gengenbach, Baden-Württemberg, begonnen. Die Elektrolyseleistung wird auf 20 Megawatt beziffert. Dort, im Schwarzwald, sollen den Angaben zufolge jährlich bis zu 2.000 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt werden und den Ortenaukreis „dezentral, wirtschaftlich und klimaneutral mit Energie versorgen“.
Hub zur Produktion von grünem Wasserstoff
Gengenbach habe das Ziel, „sich als Standort für die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff zu etablieren“, sagt Bürgermeister Thorsten Erny. Das Projekt auf dem Gewerbegebiet „Kinzigpark I“ befinde sich aktuell in der Konzeptionsphase. Die Realisierung hänge von den Ergebnissen dieser Planungen, dem Abschluss von Abnahmeverträgen sowie den erforderlichen Investitionsentscheidungen ab. Das Vorhaben werde von den Stadtwerken, der regionalen Wirtschaftsförderung sowie von den Klimapartnern Südbaden begleitet.
Potenzial für Wasserstoff und Nebenprodukte
„Dank der hohen Produktionskapazität sehen wir großes Potenzial, in der Region Partner zu gewinnen, die sowohl Wasserstoff als auch entstehende Nebenprodukte weiterverarbeiten“, sagt Joel Vogl, CEO und Co-Founder von Infener. Solche Kooperationen trügen „maßgeblich zum Aufbau eines nachhaltigen lokalen Ökosystems bei“.
„Die Versorgung von Wirtschaft und Industrie mit grünem Wasserstoff ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Standorten“, ist Dominik Fehringer, Geschäftsführer von der regionalen Wirtschaftsförderung Nectanet überzeugt. Die „Black Forest Power“-Region strebe nach Energieautarkie. Der H2-Hub könnte „einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung regionaler Logistik- und Industrieunternehmen leisten“.
20 Megawatt in Villingen-Schwenningen
Die 2023 gegründete Infener AG hatte in diesem Jahr bereits den Baubeginn von H2-Hubs in Villingen-Schwenningen und Neumünster bekannt gegeben. So wird, wie berichtet, etwa in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern in einem Industriegebiet eine dezentrale Wasserstofferzeugungsanlage errichtet.
Die Produktion soll im Jahr 2026 mit einer Kapazität von fünf Megawatt beginnen und werde über einen Zeitraum von fünf Jahren auf 20 Megawatt skaliert. Im Endausbau würden auch dort jährlich etwa 2.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert. Die Investitionen belaufen sich auf 45 Millionen Euro. Die Gestaltung obliegt dem Hamburger Architektur- und Design-Büro Hadi Teherani.
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Das Schweizer Unternehmen Infener prüft derzeit die Errichtung einer 20-Megawatt-Elektrolyse im baden-württembergischen Gengenbach. In Villingen-Schwenningen hat der Bau eines Projekts gleicher Größe nach einem Entwurf des Hamburger Architektur- und Design-Büros Hadi Teherani schon begonnen. © Infener AG