(Bilbao/Spanien) – Der spanische Energiekonzern Iberdrola SA hat eine „Y Basque Green Hydrogen“-Initiative ins Leben gerufen, welche den Bau von drei Wasserstofferzeugungsanlagen in den Logistikzentren von Vitoria/Júndiz, Bilbao und Pasaia/Donostia vorsieht. Mit dem Ertrag soll die Dekarbonisierung von schweren Lkw, Bussen und leichten Industriefahrzeugen vorangetrieben, außerdem der Einsatz von Wasserstoff in Häfen und Flughäfen der Region sowie in der chemischen Industrie erleichtert werden.
Die Investitionen beziffert Iberdrola, dessen Hauptsitz sich im baskischen Bilbao befindet, auf mehr als 37 Millionen Euro. Die modular erweiterbaren Elektrolyseure haben eine Kapazität von zehn Megawatt und könnten 4.000 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag produzieren. Zum Projekt gehören auch Photovoltaikanlagen für die Stromlieferung. Außerdem sind Energiespeicher vorgesehen, um den aktuell nicht von den Anlagen benötigten Solarstrom zur späteren Nutzung aufzunehmen oder ins Netz einzuspeisen.
Das Projekt wurde beim EU-Programm Next Generation eingereicht und wird von der baskischen Regierung, den Provinzräten von Araba, Bizkaia und Gipuzkoa und dem Stadtrat von Vitoria-Gasteiz sowie den Häfen von Bilbao und Pasaia unterstützt. Überdies stehen weitere 16 baskische oder im Baskenland tätige Unternehmen dahinter.
Nach Angaben des Leiters von Iberdrolas Wasserstoffgeschäft, Millán García-Tola, werden während des Baus und des Betriebs 1.700 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen. Um das Projekt zu entwickeln, hat Iberdrola mit einer Gruppe von 30 baskischen Unternehmen zusammengearbeitet, die in verschiedenen Segmenten der Wasserstoff-Wertschöpfungskette aktiv sind, darunter auch überregional und weltweit tätige Firmen wie Elecnor, Ingeteam und Schneider Electric.
„Y Basque Green Hydrogen“ ist eines von 175 Projekten, die das Unternehmen eigenen Angaben zufolge entweder beim Next Generation Programm der EU eingereicht hat oder die bereits in das Programm aufgenommen wurden. Diese könnten Investitionen in Höhe von 30 Milliarden Euro mobilisieren und mehr als 350 kleine und mittelständische Unternehmen in Spanien einbeziehen, die mehr als 60.000 Arbeitsplätze schaffen. Zu den Projekten gehören 53 Initiativen im Zusammenhang mit Wasserstoff, die Investitionen von 2,5 Millionen Euro auslösen könnten, um eine jährliche Produktion von 60.000 Tonnen zu erreichen.
Iberdrola will innerhalb der nächsten zehn Jahre weltweit 150 Milliarden Euro investieren, die Hälfte davon bis 2025, um die Kapazität seiner Anlagen für erneuerbare Energien zu verdreifachen. In Spanien belaufen sich die Investitionen bis 2025 auf 14,3 Milliarden Euro. In dem Land sind Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer Leistung von 16.700 Megawatt installiert, die mit Iberdrolas Investitionsvorhaben bis 2025 auf 25.000 Megawatt steigt. Der Konzern hat nach Unternehmensangaben in den vergangenen 20 Jahren 120 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert und damit fast 35.000 Megawatt installierter Leistung aufgebaut.
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Iberdrolas baskische „Y Green Hydrogen“-Projektmanager, Vertreter der Institutionen und Unternehmen, die die Initiative unterstützen. / © Iberdrola