(Paris / Frankreich) – Das französische Start-up Hopium hat Insolvenz angemeldet und die Eröffnung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens angekündigt. Einer Mitteilung auf der Website zufolge solle dies für einen Zeitraum von zunächst sechs Monaten die Fortsetzung der Geschäftstätigkeit, die Tilgung der Schulden und die Reorganisation des Unternehmens im Rahmen eines Plans zur Fortführung des Betriebs ermöglichen. Eine Verlängerung um weitere sechs Monate sei möglich. Mit dem unter dem Schutz des Gerichts stehenden Verfahrens würden zunächst alle Schulden mit Stichtag 19. Juli eingefroren. Die Notierung der Aktie an der Euronext Growth Paris wurde demnach wieder aufgenommen.

Designkonzept 2021 vorgestellt

Das seit Oktober 2020 börsengelistete Unternehmen hatte Anfang 2021 sein Designkonzept für „Māchina“ vorgestellt: eine technologische High-End-Plattform für einen wasserstoffbetriebenen Sportwagen. Im Mai 2021 unterzeichneten Hopium und der französische Automobilzulieferer für Kunststoffelemente Plastic Omnium eine Partnerschaft zur Entwicklung des Māchina-Wasserstoffspeichersystems. Die Tanks sollten sechs Kilogramm Wasserstoff innerhalb von drei Minuten aufzunehmen können und den 500 PS starken Wagen mit einer Tankfüllung 1.000 Kilometer weit tragen.

Hopium-Logo © Hopium

Im Juni 2021 stellte Hopium den ersten Prototyp seines Fahrzeugs als „Hopium Māchina Alpha 0“ vor. Im Oktober meldete Hopium 1.000 Vorbestellungen für die Limousine und hoffte bis 2025 auf einen Umsatz von 120 Millionen Euro. Der Preis für das Fahrzeug wurde mit 120.000 Euro angegeben. Die kommerzielle Serienfertigung für die Märkte in Europa, China, Südkorea, Japan sowie in den USA sollte 2026 beginnen. Die Umsatzerwartung bis 2030 lag bei mehr als einer Milliarde Euro. Hopium wurde von dem französischen Le-Mans-Rennfahrer Olivier Lombard gegründet, der früheren Angaben zufolge bereits seit einigen Jahren wasserstoffbetriebene Rennwagen fuhr.

Während des jetzt laufenden Verfahrens werde Hopium „weiterhin von der Unterstützung seines Finanzpartners Atlas Special Opportunities profitieren“. Dies werde es ermöglichen, die Entwicklung eines Prototyps fortzusetzen. Der Beobachtungszeitraum gebe dem Unternehmen auch die Möglichkeit, die laufenden Kontakte und Gespräche mit potenziellen Industrie- und Geschäftspartnern fortzusetzen.

Foto
Designstudie: Die kommerzielle Serienfertigung des „Māchina“ sollte 2026 starten. © Hopium