(Groningen / Niederlande) – Die Niederlande wollen ein nationales Transportnetz für Wasserstoff aufbauen. Die Aufgabe wird dem Gasnetzbetreiber N.V. Nederlandse Gasunie übertragen, der demnach auch „eine wichtige Rolle bei der Speicherung und dem Import von Wasserstoff spielen“ werde, heißt es in einer Mitteilung.
Entsprechende Pläne hatte der niederländische Minister für Klima und Energie Rob Jetten vorgestellt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Reuters“ will die niederländische Regierung bis 2031 rund 750 Millionen Euro in die Entwicklung des Wasserstofftransportnetzes investieren. Gasunie soll einen Teil davon bis 2026 fertigstellen. Aufgrund des erwarteten Wachstums der Offshore-Wasserstoffproduktion in der Nordsee werde Minister Jetten untersuchen lassen, ob Gasunie auch die Rolle des Netzbetreibers auf See übernehmen könne.
Ruhrgebiet und Hamburg werden eingebunden
Das Wasserstoffnetz soll die Seehäfen mit den großen Industrieclustern und mit Speicherorten für Wasserstoff verbinden. Belgien und Deutschland – namentlich das Ruhrgebiet sowie Hamburg – würden ebenfalls eingebunden. Laut Gasunie könne man die bereits vorhandene Gasinfrastruktur nutzen. „Etwa 85 Prozent des nationalen Netzes werden aus wiederverwendeten Erdgasleitungen bestehen“, sagte Gasunie-Geschäftsführer Han Fennema. Sie stünden deshalb zur Verfügung, weil „in den kommenden Jahren immer weniger Erdgas transportiert“ werde. Die Wiederverwendung bestehender Infrastrukturen sei viel billiger und wirtschaftlich effizienter als etwaige Tiefbauarbeiten zur Verlegung neuer Rohren.
Nach „Reuters“-Angaben diskutiere die niederländische Regierung die Idee eines Wasserstofftransportnetzes „schon seit Jahren“. Die konkreten Schritte zu dessen Aufbau hätten sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine beschleunigt.
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Gasunie entwickelt Wasserstofftransportnetz in den Niederlanden. © N.V. Nederlandse Gasunie