(Groningen / Niederlande) – Der Energiekonzern Gasunie NV soll künftig das niederländische Wasserstoffnetz in der Nordsee betreiben. Dies hatte nach Unternehmensangaben der Minister für Klima- und Energiepolitik Rob Jetten in einem Schreiben zum Nordsee-Energieinfrastrukturplan 2050 an das Repräsentantenhaus angekündigt. Angesichts der Schlüsselrolle, die die Offshore-Wasserstoffproduktion voraussichtlich im zukünftigen Wachstum der Offshore-Windkraft spiele, habe Jetten Gasunie gebeten, „die Räder in Bewegung zu setzen, um ein Wasserstoffnetz zu schaffen“.

Gasunie soll im Auftrag der niederländischen Regierung ein Pipelinenetz in der Nordsee aufbauen, um in Offshore-Windparks erzeugen Wasserstoff an Land zu bringen. © Gasunie NV

Mit dem weiteren Wachstum der Offshore-Windkraft ab 2030 werde sowohl die Onshore- als auch die Offshore-Wasserstoffproduktion unerlässlich. Dann nämlich werde es aufgrund der großen Mengen des auf See erzeugten Stroms „immer schwieriger“, diesen an Land zu übertragen. Wasserstoff hingegen sei umfangreich und (kosten-) effizient in Pipelines zu transportieren und relativ einfach zu speichern. Hinzu komme, dass mit offshore produziertem Wasserstoff an Land weniger Kabel und Elektrolyseure benötigt würden. Ein zusätzlicher Vorteil sei, dass diese Pipelines auch verwendet werden könnten, um Wasserstoff aus anderen Nordseeanrainern zu importieren.

Zuschüsse aus dem Klimafonds

Der Minister erwarte, dass sich Gasunie mit Pipelinebesitzern zusammentun werde, um die Möglichkeiten der Wiederverwendung von Pipelines zu erkunden. Das Unternehmen erhält einen in der Höhe noch nicht festgelegten Zuschuss vom Klimafonds für die Erfüllung dieser Aufgabe.

Gasunie begann 2023 im Auftrag der Regierung mit den Arbeiten am Bau des niederländischen nationalen Wasserstoffnetzes, hauptsächlich durch die Umnutzung bestehender Erdgaspipelines. Der Konzern untersucht auch Möglichkeiten für die Speicherung und den Import von Wasserstoff.

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Im Oktober vergangenen Jahres hatte Gasunie mitgeteilt, dass der Konzern ab Januar 2024 für einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich 250 Gigawattstunden Ökostrom aus Windkraftanlagen des Energieversorgers Greenchoice abnehme. Dies entspreche etwa „25 Prozent des stündlichen Verbrauchs von Gasunie“. © Gasunie NV