(Freiburg / Deutschland) – Die Stadt Freiburg hat eine Wasserstofftankstelle eröffnet. Mit dem Energieträger werde vorrangig der kommunale Fuhrpark der „Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg“ (ASF) versorgt, der seit Anfang 2025 vollständig auf Brennstoffzellenfahrzeuge umgestellt ist. Aktuell seien 22 Fahrzeuge unterwegs. Die neue Wasserstofftankstelle ergänze die bestehende Tankanlage im Stadtteil Zähringen und stelle damit eine Redundanz für die Versorgung sicher. Die Anlage sei so dimensioniert, dass auch ein perspektivischer Ausbau der ASF-Flotte in den kommenden Jahren abgedeckt sei.

Tankstelleneröffnung in Freiburg (v.l.): Badenova-Vorstand Dirk Sattur, Michael Broglin (Geschäftsführer der ASF und der ASF Solar), Christine Buchheit (Umweltbürgermeisterin), Martin Horn (Oberbürgermeister) und Dirk Sommerhalter (Geschäftsführer von der ITG). © Badenova / Jonas Conklin

Projektverantwortlich ist die ASF Solar GmbH. Die gemeinsame Tochtergesellschaft der ASF und des Energieversorgers Badenova AG nehme im ersten Quartal 2026 auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Eichelbuck die weitere notwendige Infrastruktur in Betrieb: Photovoltaikanlage, Elektrolyseur, Pufferspeicher sowie einen Wasserstoffverdichter inklusive der technischen Peripherie.

Am östlichen Hang der Deponie werde noch in diesem Jahr ein neuer Solarpark mit 2,6 Megawatt installiert. Etwa 40  Prozent (2,5 Gigawattstunden) des dort erzeugten Stroms versorgten ab 2026 die bis dahin neu errichtete Elektrolyse, die jährlich bis zu 140 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren könne. Bis zu deren Inbetriebnahme werde die Tankstelle mit zugeliefertem Wasserstoff eines regionalen Gaslieferanten versorgt.

Der Wasserstoffverdichter komprimiert den Wasserstoff auf über 800 bar, was eine Tankdauer von nur 15 Minuten ermögliche. Je nach Sammeltour sei eine Betankung ein- bis zweimal pro Woche erforderlich. Die Inbetriebnahme der gesamten Anlage inklusive der Betankung der Fahrzeuge mit dem vor Ort erzeugten grünen Wasserstoff ist für Anfang des zweiten Quartals 2026 anvisiert.

Für das Pilotprojekt wird auf der ehemaligen Deponie Eichelbuck eine Photovoltaikanlage installiert. © Badenova / Jonas Conklin

Die Investitionssumme für das Gesamtprojekt beträgt insgesamt rund acht Millionen Euro. Davon wurden 4,25 Millionen Euro über Fördermittel bereitgestellt: drei Millionen stammen aus dem Zukunftsfonds der Stadt Freiburg, 600.000 vom Land Baden-Württemberg, 500.000 von der Innovations- und Technologieförderungsgesellschaft (ITG) und 150.000 Euro vom Badenova Innovationsfonds.

Für Badenova habe das Projekt Pilotcharakter: „Es ist unser erstes konkretes Beispiel für grüne Wasserstofferzeugung in Freiburg und wegweisend für weitere dezentrale Projekte“, sagt Badenova-Vorstand Dirk Sattur.

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Freiburg bekommt eine Wasserstofftankstelle nebst Elektrolyseur, der mit Ökostrom betrieben wird. © Badenova / Jonas Conklin