(Espoo / Düsseldorf) – Die beiden Energieversorger Fortum Oyj und Uniper SE haben die erste Planungsphase in den drei im Dezember angekündigten strategischen Kooperationsbereichen Wasserkraft und physischer Handel in Nordeuropa, Entwicklung von Wind- und Solarenergie sowie Wasserstoff abgeschlossen. Gemäß des von den Unternehmen so genannten „One Team“-Ansatzes wird in jedem dieser Geschäftsfelder jeweils eines der Unternehmen die Leitung übernehmen. Ziel ist es, „eine höhere Wertschöpfung zu erzielen sowie Wachstumschancen in den Bereichen Wind, Solar und Wasserstoff besser zu nutzen“.
Segment Wasserkraft bei Fortum
Den Plänen zufolge obliegt Fortum künftig die Verantwortung für das Management und den Betrieb der Uniper-Wasserkraftanlagen in Schweden sowie die Optimierung des Geschäfts in den nordischen Ländern. Davon seien etwa 180 schwedische Wasserkraftbeschäftigte bei Uniper betroffen. Ein Personalabbau sei nicht geplant, und alle bestehenden Standorte von Fortum und Uniper im gemeinsamen nordischen Portfolio blieben in Betrieb. Uniper SE wäre weiterhin Eigentümerin ihrer Anlagen. Die kombinierten Aktivitäten würden von Simon-Erik Ollus geführt, dem Leiter der Erzeugungssparte bei Fortum. Diese Geschäftsbereiche beschäftigen derzeit rund 400 Mitarbeitende, hauptsächlich in Schweden und Finnland.
Wasserstoff, Solar- und Windkraft geht an Uniper
Uniper übenimmt die Führung bei der Entwicklung des Wind- und Solar- sowie des Wasserstoffgeschäfts. Die Unternehmen planen eine gemeinsame Organisation für ihre Onshore-Wind- und Solaraktivitäten in Europa. Ziel ist es, bis 2025 zwischen 1,5 und 2 Gigawatt an neuer Kapazität aufzubauen. Uniper bündele die Entwicklung von Solar- und Windenergie, Anlagen- und Betriebsmanagement sowie Ausbauplanung und Vermarktung. Die kombinierten Wind- und Solaraktivitäten von Fortum und Uniper würden von Unipers Geschäftsführer Klaus-Dieter Maubach geführt.
Das neue Betriebsmodell für Wasserstoff soll „die Entwicklung einer gemeinsamen Projekt- und Transaktions-Pipeline erleichtern“. Das kombinierte Wasserstoffgeschäft werde vom Uniper Chief Operating Officer David Bryson geführt.
Im Dezember 2020 verkündeten Fortum und Uniper, dass die gemeinsam Kooperationsvorteile im Jahr 2025 bei jährlich rund 100 Millionen Euro lägen. Davon würden mehr als 50 Millionen Euro bis Ende 2023 erreicht. Die Umsetzung der strategischen Kooperation in den drei Bereichen steht unter dem Vorbehalt der endgültigen Genehmigung durch die internen Gremien der Unternehmen und ist für Anfang 2022 geplant.
Uniper ging durch Abspaltung der konventionellen Stromerzeugung aus fossilen Quellen sowie des globalen Energiehandels aus dem Eon-Konzern hervor. Seit März 2020 gehört Uniper mehrheitlich dem finnischen Kraftwerksbetreiber Fortum Oyj, an dem wiederum der finnische Staat die Mehrheit hält.
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Fortum und Tochtergesellschaft Uniper stellen ihre Geschäftsbereiche neu auf / © Fortum