(Düsseldorf/Oldenburg/Huntorf) – Die Energieversorger EWE AG und Uniper SE haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, wonach sie im niedersächsischen Huntorf bei Elsfleth einen Wasserstoffknotenpunkt etablieren wollen. Dort soll künftig mittels Windkraft grüner Wasserstoff für die Industrie und den Mobilitätssektor erzeugt und gespeichert werden.

Uniper betreibt am Standort Huntorf ein Druckluft-Speicherkraftwerk (Compressed Air Energy Storage, CAES) zur Notstromversorgung und Netzstabilisierung. EWE nutz in unmittelbarer Nähe einen Erdgas-Kavernenspeicher. Dies seien „beste Standort-Voraussetzungen“, sagt EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler. So könnten Kavernenspeicher perspektivisch auch für die Wasserstoffspeicherung nutzbar sein und vorhandene Erdgasleitungen dem Transport von Wasserstoff dienen.

Potenzial von 300 Megawatt

Das Ausbaupotenzial des Standortes wird zurzeit auf bis zu 300 Megawatt geschätzt. Die einzelnen Ausbaustufen werden sich am Wasserstoffabsatz orientieren. Ein Schwerpunkt der Projektentwicklung sei die enge Verzahnung mit der Industrie und deren Projekten vor Ort. „Mitte des Jahrzehnts könnten erste Wasserstoffkunden versorgt werden“, heißt es von Unternehmensseite.

Uniper verfüge auch über die erforderliche Netzanschlusskapazität, um die für die Wasserstofferzeugung notwendigen Elektrolyseure in das Stromnetz einzubinden. Das Speicherkraftwerk ist mittels Hochspannungsleitungen an das Netz angeschlossen, die in die windreichen Regionen nach Nordwesten und Nordosten führen, sagt der Uniper-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach.

Darüber hinaus biete Huntorf die Möglichkeit, Wasserstoff zukünftig auch im hocheffizienten CAES zu nutzen und damit „notwendige Entwicklungen zur Lösung der Dunkelflautenproblematik im zukünftigen Energiesystem – basierend auf überwiegend fluktuierender erneuerbarer Stromerzeugung – vorzubereiten“.

Erst wenige Tage zuvor hatte Uniper angekündigt, man wolle einen „nationalen Knotenpunkt für Wasserstoff“ in Wilhelmshaven aufbauen. Geplant sei ein Importterminal für grünes Ammoniak sowie ein „Ammoniak-Cracker“. Die Inbetriebnahme des neuen Terminals sei für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts geplant.
EWE baut derzeit in Rüdersdorf bei Berlin eine rund 1.000 Meter tief gelegene Kaverne, um dort die Speicherung von Wasserstoff zu testen.

Deep Link
https://www.uniper.energy/news/de/ewe-und-uniper-planen-wasserstoffhub-am-standort-huntorf

Foto
Kraftwerk Huntorf / © Uniper, Philip Eiben