(Hanstholm / Dänemark) – Die dänische European Energy A/S hat mit der Verwaltung des Fischereihafens im ebenfalls dänischen Hanstholm eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach der Projektentwickler dort neben Solar- und Windkraftanlagen auch Anlage zur Herstellung von E-Methanol sowie Wasserstoff errichten will.
Ziel ist es, den größten Teil des rund 130.000 Quadratmeter umfassenden Areals in eine „lokale Energiegemeinschaft Hanstholm Energifællskab umzuwandeln“. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass dies nicht nur große Investitionen anziehe und Leben in das Hinterland des Hafens bringe, sondern auch „die erste Energiegemeinschaft ihrer Art in einem dänischen Fischereihafen“ schaffe.
Methanol statt Schiffsdiesel
Ein Fischereihafen könne auch ein Energiehafen sein und „starke Synergien zwischen der Fischereiindustrie und grüner Energie schaffen“, sagt Hafendirektor Nils Skeby. Ein Schwerpunkt liege dabei auf einer Anlage zur Produktion von E-Methanol auf Grundlage lokaler CO2-Quellen und -Lieferanten. Dies sei eine Alternative zum derzeitigen Ölbedarf der Schiffe.
Gleichzeitig prüfe man die Herstellung von Wasserstoff, der nicht nur eine weitere wichtige Grundlage für klimaneutralem Methanol darstelle, sondern auch Sauerstoff freisetze, der zum Beispiel als Ressource für die Fischzucht in der Aquakultur im Hafen dienen könne. „Wir sehen ein großes Potenzial darin, erneuerbare Energien als Geschäftsfeld in Hanstholm zu entwickeln“ und die Nutzer des Hafens mit grüner Energie zu versorgen, sagt der CEO und Gründer von European Energy, Knud-Erik Andersen.
Mit der Gründung von Hanstholm Energifællskab werde der Hafen im Nordwesten Jütlands zu einem führenden Hafen für CO2-neutralen Betrieb in Europa. Dies sei auch ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des gesamten Gebietes, so der Bürgermeister der Gemeinde Thisted, Niels Jørgen Pedersen. Die Verhandlungen sollen noch Anfang Januar 2022 beginnen. Die Energieanlagen könnten dann im Jahr 2023 errichtet werden.
Zwei Solarparks an Encavis verkauft
Mitte Dezember hatte European Energy zwei Solarparks an den Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG verkauft. Der subventionsfreie und bereits ans Netz angeschlossene Solarpark Svinningegården im Nordwesten Seelands verfügt über eine Leistung von 34 Megawatt. Der Solarpark Rødby Fjord, Lolland, (71 Megawatt) im äußersten Südwesten Seelands wird im ersten Quartal dieses Jahres ans Netz angeschlossen.
Der Ertrag gehe im Rahmen von langfristigen Stromabnahmeverträgen (PPA) an nicht näher benannte „namhafte Technologieunternehmen“. Zusätzlich profitiere Rødby Fjord von einem 20-jährigen Einspeisetarif des dänischen Ministeriums für Energie, Versorgung und Klima.
Foto
Fischereihafen Hanstholm in der Gemeinde Thisted am Skarrerag. © European Energy A/S