(Schwäbisch Gmünd / Deutschland) – Der französische Anbieter von grünem Wasserstoff, Lhyfe, hat im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd einen Elektrolyseur mit einer installierten Leistung von zehn Megawatt fertiggestellt. Die Kapazität liegt nach Unternehmensangaben bei vier Tonnen pro Tag. Damit ließen sich 100 Lkw mit einer Reichweite von jeweils 400 Kilometern betreiben.

Einweihung des Lhyfe-Produktionsstandorts in Schwäbisch Gmünd im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft (v.l.): Richard Arnold (Oberbürgermeister), Matthieu Guesné (Gründer und CEO von Lhyfe), Thekla Walker (Umweltministerin Baden-Württemberg), Winfried Kretschmann (Ministerpräsident Baden-Württemberg), Nicolas Gibert-Morin (DG Regio EFRE, Europäische Kommission), Joachim Bläse (Landrat Ostalbkreis), Luc Graré (Leiter Mittel- und Osteuropa bei Lhyfe). © Lhyfe
Die Anlage auf dem ein Hektar großen Grundstück wurde im Beisein von Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, eingeweiht und bereits im September nach europäischem Standard RFNBO (Renewable Fuel of Non-Biological Origin) zertifiziert. Damit biete man seinen Kunden einen Nachhaltigkeitsnachweis und ermögliche ihnen die Teilnahme an nationalen und europäischen Förderprogrammen.
Lhyfe hat eigenen Angaben zufolge zur H2-Herstellung Verträge für den Bezug erneuerbaren Stroms abgeschlossen (PPA) geschlossen. Es sei die „erste kommerzielle Anlage in Deutschland, die ausschließlich dem freien Verkauf von erneuerbarem Wasserstoff“ diene, zudem Lhyfes vierter Produktionsstandort und der erste außerhalb Frankreichs, sagt Luc Graré, Leiter Mittel- und Osteuropa.

Trailerboxen für die Abfüllung des Wasserstoffs. © Lhyfe
Die stapelbaren Container reduzierten den Flächenbedarf und deckten den gesamten Produktions- und Vertriebsprozess ab: Stromumwandlung, Kühlung, Wasseraufbereitung und Elektrolyse, Reinigung, Verdichtung sowie Abfüllung in firmeneigene Trailern mit Kapazitäten von 380 bis 1.000 Kilogramm zur Belieferung der Kunden. Derzeit durchliefen die Komponenten letzte Zuverlässigkeitstests. Die Vermarktung beginne „in den kommenden Monaten“. Ein Vertrag über die Belieferung regionaler Wasserstofftankstellen mit dem Betreiber H2 Mobility GmbH wurde bereits angekündigt. Überdies wolle Lhyfe auch das nahegelegene geplante Industriegebiet „H2-Aspen“ versorgen.
Lhyfe betreibt bereits drei Produktionsstätten in Frankreich: Bouin (ein Megawatt, Pays de la Loire), Buléon (fünf Megawatt, Bretagne) und Bessières (fünf Megawatt, Occitanie). Das Projekt in Deutschland wird vom Land Baden-Württemberg mit 2,1 Millionen Euro gefördert. Weitere Mittel in Höhe von 4,3 Millionen Euro steuerte der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bei.
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Der neue 10-Megawatt-Elektrolyseur wurde von Lhyfe in Schwäbisch Gmünd auf einem ein Hektar großen Gelände installiert und durchläuft derzeit noch letzte Tests. Die Vermarktung des Wasserstoffs beginne „in den kommenden Monaten“. © Lhyfe